Gewisser Zufall

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Art.Z.

Mitglied
Gewisser Zufall

Er spielte gerne Lotterie,
das große Los, das zog er nie.
So dachte er und dachte er
und aus dem Denken wurde mehr.

Alles ist Zufall, nichts gewiss
und jeder Planung folgt Verriss.
X ist gleich X ist gleich Beschiss.
Alles ist Zufall, das gewiss!

So sparte er ein wenig Geld
und schrie euphorisch in die Welt:
Das große, neue BingoBongo,
Gewinngarant für jeden Mongo!

Verkaufte Lose, viel und billig,
und alle Mongos kauften willig.
Er wurde reich und wohlbeleibt,
vom Zufallslohn, der sicher bleibt!?

Doch was gewiss ist, ist gewiss;
Der Staat erfuhr von dem Beschiss.
Der Moppel kann nun nichts mehr planen
und nur im Knast den Zufall ahnen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Art Z,

erstmal Willkommen in der Leselupe.

Ich habe dieses Gedicht mehrfach gelesen.
Es ist ein interessantes Thema, und Du gehst ein gesellschaftliches Problem an. Was mir unklar ist: Du beginnst satirisch, kannst Dich aber nicht ganz für Satire entscheiden.


Durch den Rhythmenwechsel in der zweiten Strophe wird ein Gefühl der Verwirrung und Verstörung erzeugt.
Sie ist die einzige durchgängig gereimte Strophe, und damit wird sie eine Schlüsselstrophe.

Die dritte Strophe zeigte seine Lösung.
In der vierten folgt die Mühe der Ebene ...

Sie endet mit einem Frage-Ausruf.
Hier beginnt sie, dem Leser das Denken abzunehmen.
Sie wirkt (auf mich) seltsam abstrakt.

Die letzte Strophe scheint mir das Gedicht zu verderben. Es wird festgestellt, dass es schiefging, aber die satirische Note der ersten wird aufgegeben.
 



 
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