Gleichschritt gegen Freiheit

Skarvaan

Mitglied
Die Gesellschaft ist prächtig,
Kein Unrecht zu sehen,
Denn Massen sind mächtig.

Kein Halten kein Stehen,
Der Kampf um die Ehre.
Im Gleichschritt wir gehen.

Der Blick in die Leere,
Mit Waffen voraus,
Als gehende Heere.

Doch du brichst nun aus.
Denn du willst es schaffen.
Mit Freiheit hinaus!

So mit dir die Waffen,
In den Rücken fallen.
Und dich dann hinraffen.

Die Stille bei allen,
Als ob doch nichts wäre.
Mut und Freiheit verhallen.

Der Blick in die Leere,
Die Augen ganz starr.
Als schluchzende Heere!
 

Walther

Mitglied
Hi Skarvaan,

s1 bis s4 klappt das daktylische metrum. danach bricht es in sich zusammen und zerstreut sich in ein mühevolle holpern. damit im gleichklang geht auch die bisherige sprachliche logik verloren. es ist dir nicht gelungen, den inhalt in die form zu zwingen.

diese strophe habe ich einmal separat hervorgehoben, um das problem aufzuzeigen:
So mit dir die Waffen,
In den Rücken fallen.
Und dich dann hinraffen.
nach der sprachmelodie betont klingt das so:
So mit dir die Waffen,
In den Rücken fallen.
Und dich dann hinraffen.
die kunst ist leider, daß das metrum und die sprachmelodie zusammenpassen müssen, am besten ist es gelungen, wenn die natürliche sprachmelodie und das metrum exakt übereinstimmen.

durch den versuch, die silbenzahl irgendwie hinzubekommen, ist zugleich der sinn dieser verse kaum noch erkennbar. ganz kritisch ist m.e., daß niemandem in den rücken fallen können. das bild paßt einfach nicht.

die folgeverse werden nicht wirklich besser. da mußt du aber ganz kräftig ran!!!

lg Walther
 

Skarvaan

Mitglied
Hallo Walther.

Vielen Dank für deine ausführliche Kritik.
An genau dieser Stelle habe ich ebenfalls gemerkt, dass es stockend voran geht, doch bisher zerbreche ich mir den Kopf daran, wie ich es inhaltlich umstrukturieren kann.
Dieses Gedicht war mein erster Versuch meine normale Form (8-Zeiler mit längeren Versen) zu durchbrechen und etwas neues zu wagen.
Ich nehme deine Worte mit in die Bearbeitung meines Werkes auf.

Skarvaan
 



 
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