Göttergräber

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Namenstag

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GÖTTERGRÄBER
In Memoriam H.P. Lovecraft

Von einer unerkannten Macht getrieben
Eilst du den dunklen Pfaden zu.
Der Traum nur lässt dich diese Wege finden,
Zu denen dir im Wachen jeder Zugang fehlt.
Doch täuscht dich nichts mit wechselnden Gebilden.
Du findest zuverlässig wieder, was dich anzieht
in der finstren Welt.
Sie zeigt dir, was das off‘ne Auge am Tage dir
verborgen hielt.
Unwiderstehlich angezogen, schon ergriffen, tauchst
du in die Empfindung ein,
Betrittst den innersten Bereich,
Der offen daliegt, den nur wenige doch finden.
Die Luft erfüllt von dunkler Energie.
Und wieder siehst du sie von Nahem jene oft in
Ehrfurcht schon bestaunten Stätten.
Hoch überragt von schwarzen Steinen, bedeckt mit
Platten wie mit Nacht.
So findest du sie wieder, wie du sie verließest,
Gruft bei Gruft.
Die gold‘ne Schrift auf blanker Schwärze – dein
Auge nimmt sie wahr.
Warum vermag dein Geist sie nicht zu lesen? Noch
nicht?
Doch das Geheimnis hält dich fest.
Und du begreifst, dass hier nicht Menschenleiber
einst gebettet.
Und dass nicht tot, was hier nur ruht.
Hinabgestiegen - könntest du zur Wahrheit finden?
Doch jene nur geahnte ungemess‘ne Kraft, die dort
verharrt,
Sich offenbart in jener Schrift und doch verbirgt –
Ihr zu begegnen würde dich zerstören,
Denn keines Menschen Schreckensphantasie reicht an
ihr Sein.
 



 
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