Lieber Serge,
Übersetzunge sind zwangsläufig immer Nachdichtungen, weil es viele Wörter in der nun neuen Sprache gar nicht gibt.
Wie willst Du "Umbra" übersetzen, dass ja eigentlich die Verfärbung des Tageslichtes bedeutet? Du hast das Wort "Schattenstunde" gefunden. Für mich wäre "Dämmerstunde" einleuchtender gewesen, weil es ja noch nicht ganz dunkel ist, aber das Wort hätte mir nicht gefallen. Kurzum, zu "umbra" wäre mir überhaupt nichts eingefallen.
Interssant ist nun, was da passiert mit demjenigen, der diesen Sonenuntergang betrachtet.
Ich sehe es ähnlich wie Bernd. Auffällig ist doch, dass hier kein Entzücken und kein tiefer innerer Frieden aufkommen will, sondern der Schauende versucht, das Licht in sich aufzunehmen, aber das gelingt ihm nicht.
Er hat eine andere Vorstellung vor seinem "Inneren Auge".
Eine sehr feste Vorstellung, einen Traum, an dem er sich vielleicht schon lange festgehalten hat, wie es wohl sein könnte, wenn die Sonne im Meer versinkt.
Ich finde, Du hast aus der Übersetzung "herausgeholt", was man im Deutschen daraus machen kann, wenn man es vermeidet allzu weit vom ursprünglichen Text wegzugehen.
Für mich ist das ein interssanter lesenswerter Beitrag in der LL.
Liebe Grüße
Vera-Lena