Gratweg (gelöscht)

H

Heidrun D.

Gast
Das Streben nach Erbeben einer geneigten Leserschaft hat, zumindest in meinem Fall, vortrefflich funktioniert!

Beim lauten Lesen empfinde ich nur einen kleinen Stolperer; deshalb möchte ich dir Folgendes vorschlagen:

Felder lagen
weit zurück
nach leeren Tagen
Felsengrat im Blick
klagte Wind
[blue]um Felsen[/blue]
[blue]die nur schweigend ragten[/blue]
weinend rief das Kind
lockte Wehgedanken
die wie Dornenranken
Seelenränder säumen
wollt es tröstend wiegen
schweißbedeckt in wirren Träumen
wo die Schmerzen biegen (l?)

Manchmal ist es natürlich auch eine Frage spezifischer Lesart (Dialekt).
---

Ein wunderbares Gedicht, mit schier unglaublich starken Versen:

lockte Wehgedanken
die wie Dornenranken
Seelenränder säumen

Hingerissene Grüße
Heidrun
 

semanja

Mitglied
re

m vor dem Morgen graun--->Schon so früh? Na dann, einen schönen Tag!
den Pausenclown--->Nur in den Pausen? Schade. für die Profession untauglich
gefühlt--->naja, was man so fühlen nennt
aufgewühlt--->na hoffentlich
vor Ängsten abgehaun--->feigling
nicht Fährte aufgenommen--->selber schuld
nur Land gewinnen--->so come on, hurry up, baby
um nicht anzukommen--->jaaaaa, bloooos das nicht, man müßte ja "bekennen"
bei den Sinnen--->hast du nix gesehen? nix gehört? nix dich besonnen?

war kein Horizont
warn nur Stolpersteine
war ein Suchen
war nicht eine
Spur da die sich lohnt---->was mitunter an der art des suchens liegt

Felder lagen
weit zurück------>hoffentlich kein Muskelkater gehabt
nach leeren Tagen
Felsengrat im Blick--->was für ein glück
klagte Wind---------------->tolles
um den Felsen-------------->bild
der nur schweigend ragte---->sehe es vor mir, sehr deutlich
weinend rief das Kind--->kein wunder, bei der ewigen sucherei
lockte Wehgedanken---->ja
die wie Dornenranken--->ja
Seelenränder säumen--->ja
wollt es tröstend wiegen---->klappt nicht, genau "wollt" !!!
schweißbedeckt in wirren Träumen--->eklig, diese schwitzerei
wo die Schmerzen biegen--->solangs noch weiter geht, geht es doch noch

Grat erklommen--->siehst du? es ging noch
Tiefen riefen--->na klar, auf dem grat, außerdem locken sie ja gerne
doch entkommen--->gratuliere!
und verschwommen---->gut, zwar nicht klar, aber doch immerhin erscheinung
schien in abendrotem Licht--->und in dieser schönheit dazu
im Angekommen dein Gesicht--->tja, heimat ist dort, wo wir sind, auch wenn wir abzwitschern bisweilen

tschüss
 

Balu

Mitglied
Hej Heidrun

vorab bedanke ich mich mit Verbeugung

Dein textvorschlag gefällt mir gut

Das ragte bezieht sich auf das klagte vor dem Wind
ein Binnenreim quasi

in die Textmelodie würde dein Vorschlag gut passen, deshalb hadere ich noch

Bärengrüße
Knut
 

Balu

Mitglied
Hej semanja

danke für deine Mühe

wo wir sind, auch wenn wir abzwitschern bisweilen
ja, man kann abzwitschern, wie ein Vogel zwitschern,
und man kann "einen gezwitschert" haben

jedenfalls weckst du Interresse
meinen Applaus hast du dafür

Grüße vom Bären
 

arle

Mitglied
Lieber Balu,

auf dein schönes Gedicht gehe ich gleich ein, möchte nur vorher Semanja meine Bewunderung für ihren/seinen fast kabarettistisch zu nennenden Kommentar zollen. Sehr witzig, sehr pfiffig, sehr ausgefeilt - allein: Wo ist der Inhalt, wo die Kritik? Für mich gehören Kommentare dieser Art in die Kategorie "Austoben". Schön, dass Balu den deinen "interessant" findet. Auf mich wirkt er nur pubertär.

Nun aber Balu: Mit den Reimen und Binnenreimen und ähnlichen Finessen kenne ich mich nicht recht aus. Aber ich bilde mir ein, zu erkennen, wenn ein Text klingt und wenn er eine Aussage hat. Und dieser hier hat, ohne jede Verklausulierung, durch die man sich erst mühsam durchwursteln muss, eine sehr schöne Aussage. Und ganz nebenbei erzählt er auch auf eine sehr berührende Weise viel von dir selbst. Das mag ich.

Reiht sich gerne in die erbebende Leserschaft mit ein:

Silvia
 

semanja

Mitglied
na klar doch, alles

was einem irgendwie nicht passt, muß man diffamieren. einfach stehen lassen geht nicht? schade. ob pubertär, krank, unpassend.... was auch immer, irgendwas in dieser art findet sich schnell.
kritik erwünscht? ach, der ist impliziert. aber nicht für schubladendenkende.
sollte hier tatsächlich "verneigung" erwünscht sein, wie ich mehrfach nun schon gelesen habe, so möchte ich fragen: wovor? weil einer oder eine, wer oder welche auch immer, worte wohlfeil zu setzen vermag? soooo schnell verneige ich mich nicht. never ever. oder sitzen wir hier immer noch im sandkasten und müssen unsere gegenseitigen törtchen bewundern? So, nun war ich sogar prä-pubertär.
 

HerbertH

Mitglied
@semanja

lustig, Deine Art der Kommentare erinnert mich an mein "selbstkommentierendes" Gedicht
http://www.leselupe.de/lw/titel-Kurvenfahrt-bei-Nacht-umgezogen-aus-Ungereimtes--89204.htm

@balu

Lieber Knut,

das Gedicht liegt für mich an der Grenze zwischen Gereimtes und Ungereimtes. Binnenreime mag ich gern, so auch hier.

Ich persönlich würde die ersten beiden Strophen weglassen. Aber das bleibt natürlich Dir überlassen. ;)

Das [red]weinend rief das Kind[/red] ist für mich nicht so glücklich. Ich würde hier kürzen zu [blue]das Kind[/blue].

Das lyrDu fällt am Schluss auch etwas vom Himmel. ;)

Liebe Grüße

Herbert
 

semanja

Mitglied
@ herberth

gefällt mir gut, deine selbstkommentierung.

entscheidender unterschied: selbst....
ich war hier "fremd" zugange....
 

Leise Wege

Mitglied
Lieber Knut,
eine Gratwanderung im wahrsten Sinne!
Stark im Spiegel, in dem soviel erkennbar verschwimmt und doch klares Selbst freigibt.
weinend rief das Kind.... - natürlich, aber da die Klage vorher schon beschreiben, könntest Du einfach:
schrie das Kind - würde noch verdeutlichen, weil das Kind mit seinem Schreien nicht nur beklagt, sondern auch fordert.
wo die Schmerzen biegen
verdammt gut im Ausdruck!
insgesammt gelungen!

Lg Moni
 



 
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