Moin,
ein Blick in den aktuellen Duden hilft - auch auf der Duden-Webseite kann man viele Fälle schnell recherchieren.
Ein paar Dinge, die ich in der Schule gelernt habe:
- Du im Brief (und nur dort) groß, sonst klein
- das verbindende ,,daß'' schreibt man mit der Ligatur sz
- die Anrede ,,Sie'' wird immer groß geschrieben, auch zur Unterscheidung vom Pronomen
- alle Possesivpronomen, die auf die ,,höfliche Anrede ,Sie' '' zurückgehen (,,Ich zitiere hier Ihre Worte, Herr Schnupf.'') werden groß geschrieben, alle, die sich auf die persönliche beziehen (,,Aber ihr habt doch gesagt, ihr wäret tot!'') klein
Diese Regelungen sind für mich eindeutig und einfach und ich werde keinesfalls anders schreiben. Die Rechtschreibung folgt per Definition ,,dem Volksempfinden'', daher kann eine Reform nicht verordnet werden - was die ,,Rechtschreibreform'' daher ,,vorschreibt'' hat überhaupt keinen Anspruch auf Gültigkeit. Daß mein Kind in der Schule nun eine definitiv falsche Rechtschreibung lernt, führt letztlich dazu, daß eines Tages diese neue Form vielleicht gesellschaftlich anerkannt ist. Bis dahin gibt es mindestens zwei richtige Rechtschreibungen und zwar per Definition.
Im Übrigen halte ich es wie viele Verleger: Letztlich müssen der Autor und sein Verleger entscheiden, wie ein Text vom Leser am Besten aufgenommen wird. Und daran - nur daran - sollte die Rechtschreibung sich orientieren. Dies ist also ein eindeutiges Plädoyer für die Einhaltung der ,,klassischen'' Rechtschreibung und Variationen dort, wo ein Großteil der lesenden (und schreibenden) Bevölkerung sich bereits umorientiert hat.
Kurzum: Da viele Regeln in der ,,neuen Rechtschreibung'' schlichter Unsinn sind (inkonsequent und unverständlich) und da eine Rechtschreibung immer ,,vom Volke ausgeht'' (der Duden hat früher selbst im Vorwort eine Formulierung gehabt, die genau dies aussagt und behauptete, die Redaktion achte auf Änderungen des Sprachempfindens und folge diesen), muss der Autor sich überlegen, wie er schreibt - und den Kritiken seiner Leser aufmerksam folgen, denn nur gemeinsam kann man eine ,,richtige'' Rechtschreibung finden.