Claudia Donno
Mitglied
Meine erste Kindergeschichte. Deshalb wäre ich für ein paar Tipps oder Anregungen sehr dankbar. Kritik inbegriffen.
Grüsse Claudia
Das kleine Eichhörnchen
Niki, das kleine Eichhörnchen, war für ein paar Tage auf Besuch bei seinen Grosseltern, die im Stamm einer hohlen Buche wohnten.
Als Niki am Abend müde wurde, legte er sich eine Ecke des Nestes. Gerade als er einschlafen wollte, hörte er, wie seine Grosseltern leise miteinander redeten.
„Hast du gesehen, was für schlechte Zähne er hat?“, fragte der Grossvater.
„Ja", antwortete die Grossmutter. "Es ist schade, dass ein so hübsches Wesen wie er, so grässliche Zähne hat.“
„Wirklich schade“, fand auch der Grossvater. „Seine Zähne sind viel zu lang und dazu auch noch gelb! Es würde mich wundern, wenn er mit solchen Zähne Nüsse knacken kann.“
„Was wohl im Winter aus ihm wird?“, überlegte die Grossmutter.
„Keine Ahnung“, antwortete der Grossvater. „Hoffentlich verhungert er nicht. Ich kann diesen komischen Kerl gut leiden.“
Niki lag zusammengerollt in seiner Ecke und tat so, als würde er schlafen. Aber das stimmte nicht! Er hatte jedes Wort gehört, was seine Grosseltern über ihn gesagt hatten. Traurig überlegte Niki, ob er wirklich so hässliche Zähne hatte. Würde er verhungern, weil er niemals ohne Hilfe eine Nuss knacken konnte? Irgendwann würde er gross werden und bei seinen Eltern ausziehen müssen. Wer würde dann auf ihn schauen, zusehen, dass er genügend zu Essen hatte? Da fiel ihm ein, dass er in seinem ganzen Leben (Niki war erst fünf Wochen alt), noch nie selber eine Nuss aufgebissen hatte. Seine Eltern sagten immer, dass er dafür noch zu klein sei. Vielleicht war er gar nicht mehr zu klein, überlegte Niki. Vielleicht stimmte einfach etwas mit seinen Zähnen nicht. Irgendwann, schlief Niki dann ein.
Am Morgen als er aufwachte, kletterte er schnell den Baumstamm hinab und rannte zu dem kleinen Teich. Er versuchte auf der Wasseroberfläche sein Gesicht zu sehen. Aber leider regnete es und das Wasser war ständig in Bewegung. Es regnete so arg, dass Niki nicht einmal seine Umrisse erkennen konnte.
Mit der Zunge, fuhr Niki über seine Schneidezähne. Tatsächlich, sie waren sehr lang.
Er überlegte, wie er seine Zähne kürzer machen konnte. Er wollte nicht, dass ihn die anderen Tiere des Waldes auslachten.
Also suchte Niki nach etwas, womit er seine Zähne schleifen konnte. Er kletterte auf den nächsten Baum und schaute auf den Boden hinab. Da entdeckte er ihn. Einen weissen Stein. Schnell kletterte Niki wieder hinab und versuchte den Stein in seine winzigen Hände zu nehmen. Aber es gelang ihm nicht. Also begann er mit seinen Vorderzähnen über den Stein zu schleifen. Von links nach rechts und wieder zurück. Nach einer Weile wurde er müde und hörte damit auf. Leider waren seine Zähne immer noch genau so lang, wie zuvor.
In diesem Moment vernahm Niki hinter sich ein Rascheln.
Niki drehte sich gerade in dem Moment um, als ein riesiges Tier aus dem Gebüsch heraus sprang. Niki wollte sich davon machen, doch das Tier sprach beruhigend auf ihn ein.
„Was bist du denn für ein süsser Fratz?“, fragte das fremde Tier mit den viel zu langen Ohren. Ja, die Ohren des seltsamen Tieres waren wirklich viel zu lang. Sie berührten beinahe den Boden.
„Ich bin Niki“, antwortete das kleine Eichhörnchen scheu.
„Und wer sind Sie?“
„Hab ich mich noch nicht vorgestellt?“, fragte der Riese freundlich. „Langsam werde ich vergesslich. Mein Name ist:…“Das Tier mit den langen Ohren überlegte eine ganze Weile, bis es wieder sprach. „Jetzt ist es mir wieder eingefallen. Ich bin Willi Hase.“
„Willi Hase? Wieso haben Sie zwei Namen?“, wollte Niki wissen.
„Ich habe keine zwei Namen. Willi heisse ich und Hase nennen mich die anderen Tiere des Waldes. Demnach musst du Niki Eichhörnchen heissen.“
„Meinen Sie?“ Niki war sich nicht sicher, ob das stimmte.
Willi Hase kam näher und betrachtete Niki ausführlich. „Ich glaube, in deinem Alter solltest du dich nicht alleine im Wald aufhalten. Du bist noch ziemlich klein.“
„So klein auch wieder nicht“, sagte Niki mutig. Und Sie sind vermutlich schon viel zu alt, um alleine hier zu sein.“
„Ja, ja. Alt bin ich“, gab der Hase zu. „Ich habe schon wieder vergessen, wo ich wohne.“
„Wirklich?“ Niki konnte sich das nicht vorstellen. Erst jetzt schaute er auf den Mund von Willi. „Wenigstens bin ich nicht der Einzige der gelbe, schlechte Zähne hat, die viel zu lang sind.“
„Ah, deshalb hast du deine Zähne an dem Stein geschliffen“, stellte der Hase fest. „Weil du glaubst, dass sie zu lang sind.“
„Ja“, gab Niki zu. „Meine Grosseltern haben letzte Nacht über mich gesprochen. Sie sagten, dass ich viel zu lange und gelbe Zähne habe. Mit denen würde ich niemals eine Nuss knacken können. Doch ich bin doch ein Eichhörnchen. Ich liebe Nüsse!“,
„Da musst du dich verhört haben“, meinte Willi. „Du hast überhaupt keine langen Zähne und gelb sind sie schon gar nicht. Bestimmt haben deine Grosseltern über jemand anderen gesprochen. Wie heissen deine Grosseltern eigentlich?“
„Nina und Nino“, antwortete Willi.
„Nina und Nino Eichhörnchen?“, fragte Willi. „Ich glaube, Nina und Nino sind meine Nachbarn. Aber ich bin mir nicht ganz sicher. Sag, kannst du mich zu ihnen hinbringen? Vielleicht kennen sie mich und sagen mir, wo ich wohne.“
„Klar, ich zeige Ihnen den Weg.“ Niki wollte auch zu seinen Grosseltern zurück. Er hatte vergessen zu frühstücken und sein Magen knurrte laut.
„Ich danke dir“, sagte Willi freundlich. „Schon seit zwei Tagen suche ich meinen Bau.“
Schnell sprang Niki voraus und Willi Hase folgte ihm im gemächlichem Tempo.
„Da bist du endlich!“, rief Nikis Grossmutter und umarmte ihn. „Wo hast du solange gesteckt?“
„Ich wollte mir die Zähne abschleifen“, gab Niki leise zu. „Weil du und Grossvater gestern Nacht über mich gesprochen habt und fandet, dass meine Zähne viel zu lang sind.“
„Aber Kind. Wir haben doch nicht über dich gesprochen, sondern über unseren seltsamen Nachbarn“, antwortete die Grossmutter. „Er ist schon ziemlich alt und wir machen uns Sorgen, dass er nicht genügend Nahrung zu sich nimmt, weil er doch so schlechte Zähne hat.“
In diesem Moment kam auch Willi Hase dazu.
„Ah, ich habe mich nicht getäuscht. Sie sind es wirklich! Nina Eichhörnchen! Können Sie mir sagen, wo sich mein Bau befindet? Leider habe ich es wieder vergessen“, sagte Willi verlegen.
„Natürlich“, antwortete Nikis Grossmutter.
Sie und Niki führten Willi zu seinem Bau.
Willi lud die beiden in sein gemütliches Zuhause ein.
Als Niki das viele Stroh sah, das überall herumlag fand er: „Sie haben aber ein riesiges Bett.“
„Kein Bett“, antwortete Willi. „Dies ist mein Wintervorrat. Du kannst das nicht wissen. Aber am liebsten esse ich Gras und Heu.“
„Keine Nüsse“, fragte Nikis Grossmutter verwirrt.
„Keine Nüsse“, antwortete Willi Hase. „Und ich vermute, als sie von langen und schlechten Zähnen gesprochen haben, haben Sie mich damit gemeint.“
„Ja, gab Nikis Grossmutter zu. Es tut mir leid, dass ich nicht mit Ihnen darüber gesprochen habe.“
„Kein Problem“, antwortete Willi Hase freundlich. „Auch mir ist es schon passiert, dass ich etwas falsch verstanden habe. So wie Niki. Er wollte sich seine schönen Zähne abschleifen, weil er glaubte, dass Sie letzte Nacht von ihm gesprochen haben.“
„Ich weiss“, sagte die Grossmutter.
Dann nahm sie Niki in den Arm und sagte: „Weißt du was? Das nächste Mal fragst du mich einfach, wenn du dir nicht sicher bist, was ich meine. Einverstanden?“
„Einverstanden“, antwortete Niki glücklich und umarmte seine Grossmutter innig.
Grüsse Claudia
Das kleine Eichhörnchen
Niki, das kleine Eichhörnchen, war für ein paar Tage auf Besuch bei seinen Grosseltern, die im Stamm einer hohlen Buche wohnten.
Als Niki am Abend müde wurde, legte er sich eine Ecke des Nestes. Gerade als er einschlafen wollte, hörte er, wie seine Grosseltern leise miteinander redeten.
„Hast du gesehen, was für schlechte Zähne er hat?“, fragte der Grossvater.
„Ja", antwortete die Grossmutter. "Es ist schade, dass ein so hübsches Wesen wie er, so grässliche Zähne hat.“
„Wirklich schade“, fand auch der Grossvater. „Seine Zähne sind viel zu lang und dazu auch noch gelb! Es würde mich wundern, wenn er mit solchen Zähne Nüsse knacken kann.“
„Was wohl im Winter aus ihm wird?“, überlegte die Grossmutter.
„Keine Ahnung“, antwortete der Grossvater. „Hoffentlich verhungert er nicht. Ich kann diesen komischen Kerl gut leiden.“
Niki lag zusammengerollt in seiner Ecke und tat so, als würde er schlafen. Aber das stimmte nicht! Er hatte jedes Wort gehört, was seine Grosseltern über ihn gesagt hatten. Traurig überlegte Niki, ob er wirklich so hässliche Zähne hatte. Würde er verhungern, weil er niemals ohne Hilfe eine Nuss knacken konnte? Irgendwann würde er gross werden und bei seinen Eltern ausziehen müssen. Wer würde dann auf ihn schauen, zusehen, dass er genügend zu Essen hatte? Da fiel ihm ein, dass er in seinem ganzen Leben (Niki war erst fünf Wochen alt), noch nie selber eine Nuss aufgebissen hatte. Seine Eltern sagten immer, dass er dafür noch zu klein sei. Vielleicht war er gar nicht mehr zu klein, überlegte Niki. Vielleicht stimmte einfach etwas mit seinen Zähnen nicht. Irgendwann, schlief Niki dann ein.
Am Morgen als er aufwachte, kletterte er schnell den Baumstamm hinab und rannte zu dem kleinen Teich. Er versuchte auf der Wasseroberfläche sein Gesicht zu sehen. Aber leider regnete es und das Wasser war ständig in Bewegung. Es regnete so arg, dass Niki nicht einmal seine Umrisse erkennen konnte.
Mit der Zunge, fuhr Niki über seine Schneidezähne. Tatsächlich, sie waren sehr lang.
Er überlegte, wie er seine Zähne kürzer machen konnte. Er wollte nicht, dass ihn die anderen Tiere des Waldes auslachten.
Also suchte Niki nach etwas, womit er seine Zähne schleifen konnte. Er kletterte auf den nächsten Baum und schaute auf den Boden hinab. Da entdeckte er ihn. Einen weissen Stein. Schnell kletterte Niki wieder hinab und versuchte den Stein in seine winzigen Hände zu nehmen. Aber es gelang ihm nicht. Also begann er mit seinen Vorderzähnen über den Stein zu schleifen. Von links nach rechts und wieder zurück. Nach einer Weile wurde er müde und hörte damit auf. Leider waren seine Zähne immer noch genau so lang, wie zuvor.
In diesem Moment vernahm Niki hinter sich ein Rascheln.
Niki drehte sich gerade in dem Moment um, als ein riesiges Tier aus dem Gebüsch heraus sprang. Niki wollte sich davon machen, doch das Tier sprach beruhigend auf ihn ein.
„Was bist du denn für ein süsser Fratz?“, fragte das fremde Tier mit den viel zu langen Ohren. Ja, die Ohren des seltsamen Tieres waren wirklich viel zu lang. Sie berührten beinahe den Boden.
„Ich bin Niki“, antwortete das kleine Eichhörnchen scheu.
„Und wer sind Sie?“
„Hab ich mich noch nicht vorgestellt?“, fragte der Riese freundlich. „Langsam werde ich vergesslich. Mein Name ist:…“Das Tier mit den langen Ohren überlegte eine ganze Weile, bis es wieder sprach. „Jetzt ist es mir wieder eingefallen. Ich bin Willi Hase.“
„Willi Hase? Wieso haben Sie zwei Namen?“, wollte Niki wissen.
„Ich habe keine zwei Namen. Willi heisse ich und Hase nennen mich die anderen Tiere des Waldes. Demnach musst du Niki Eichhörnchen heissen.“
„Meinen Sie?“ Niki war sich nicht sicher, ob das stimmte.
Willi Hase kam näher und betrachtete Niki ausführlich. „Ich glaube, in deinem Alter solltest du dich nicht alleine im Wald aufhalten. Du bist noch ziemlich klein.“
„So klein auch wieder nicht“, sagte Niki mutig. Und Sie sind vermutlich schon viel zu alt, um alleine hier zu sein.“
„Ja, ja. Alt bin ich“, gab der Hase zu. „Ich habe schon wieder vergessen, wo ich wohne.“
„Wirklich?“ Niki konnte sich das nicht vorstellen. Erst jetzt schaute er auf den Mund von Willi. „Wenigstens bin ich nicht der Einzige der gelbe, schlechte Zähne hat, die viel zu lang sind.“
„Ah, deshalb hast du deine Zähne an dem Stein geschliffen“, stellte der Hase fest. „Weil du glaubst, dass sie zu lang sind.“
„Ja“, gab Niki zu. „Meine Grosseltern haben letzte Nacht über mich gesprochen. Sie sagten, dass ich viel zu lange und gelbe Zähne habe. Mit denen würde ich niemals eine Nuss knacken können. Doch ich bin doch ein Eichhörnchen. Ich liebe Nüsse!“,
„Da musst du dich verhört haben“, meinte Willi. „Du hast überhaupt keine langen Zähne und gelb sind sie schon gar nicht. Bestimmt haben deine Grosseltern über jemand anderen gesprochen. Wie heissen deine Grosseltern eigentlich?“
„Nina und Nino“, antwortete Willi.
„Nina und Nino Eichhörnchen?“, fragte Willi. „Ich glaube, Nina und Nino sind meine Nachbarn. Aber ich bin mir nicht ganz sicher. Sag, kannst du mich zu ihnen hinbringen? Vielleicht kennen sie mich und sagen mir, wo ich wohne.“
„Klar, ich zeige Ihnen den Weg.“ Niki wollte auch zu seinen Grosseltern zurück. Er hatte vergessen zu frühstücken und sein Magen knurrte laut.
„Ich danke dir“, sagte Willi freundlich. „Schon seit zwei Tagen suche ich meinen Bau.“
Schnell sprang Niki voraus und Willi Hase folgte ihm im gemächlichem Tempo.
„Da bist du endlich!“, rief Nikis Grossmutter und umarmte ihn. „Wo hast du solange gesteckt?“
„Ich wollte mir die Zähne abschleifen“, gab Niki leise zu. „Weil du und Grossvater gestern Nacht über mich gesprochen habt und fandet, dass meine Zähne viel zu lang sind.“
„Aber Kind. Wir haben doch nicht über dich gesprochen, sondern über unseren seltsamen Nachbarn“, antwortete die Grossmutter. „Er ist schon ziemlich alt und wir machen uns Sorgen, dass er nicht genügend Nahrung zu sich nimmt, weil er doch so schlechte Zähne hat.“
In diesem Moment kam auch Willi Hase dazu.
„Ah, ich habe mich nicht getäuscht. Sie sind es wirklich! Nina Eichhörnchen! Können Sie mir sagen, wo sich mein Bau befindet? Leider habe ich es wieder vergessen“, sagte Willi verlegen.
„Natürlich“, antwortete Nikis Grossmutter.
Sie und Niki führten Willi zu seinem Bau.
Willi lud die beiden in sein gemütliches Zuhause ein.
Als Niki das viele Stroh sah, das überall herumlag fand er: „Sie haben aber ein riesiges Bett.“
„Kein Bett“, antwortete Willi. „Dies ist mein Wintervorrat. Du kannst das nicht wissen. Aber am liebsten esse ich Gras und Heu.“
„Keine Nüsse“, fragte Nikis Grossmutter verwirrt.
„Keine Nüsse“, antwortete Willi Hase. „Und ich vermute, als sie von langen und schlechten Zähnen gesprochen haben, haben Sie mich damit gemeint.“
„Ja, gab Nikis Grossmutter zu. Es tut mir leid, dass ich nicht mit Ihnen darüber gesprochen habe.“
„Kein Problem“, antwortete Willi Hase freundlich. „Auch mir ist es schon passiert, dass ich etwas falsch verstanden habe. So wie Niki. Er wollte sich seine schönen Zähne abschleifen, weil er glaubte, dass Sie letzte Nacht von ihm gesprochen haben.“
„Ich weiss“, sagte die Grossmutter.
Dann nahm sie Niki in den Arm und sagte: „Weißt du was? Das nächste Mal fragst du mich einfach, wenn du dir nicht sicher bist, was ich meine. Einverstanden?“
„Einverstanden“, antwortete Niki glücklich und umarmte seine Grossmutter innig.