Haiku

Warte auf's gestern,
suche das gute Morgen
und bin im heute...

Vom Cyberwald schmilzt
letzter Schnee. Pst! Hörst du die
Maulwürfe furzen?

Vergnügt

aligaga

Aligaga

Hihi ;-))

Mit einem Haiku hat dieser Dreizeiler nur die drei Zeilen gemeinsam.

Sonst nichts.

Denn erstens ist hier nichts sinnlich-eindrücklich. Ein Haiku sollte sich auf einen sinnlichen Eindruck beschränken, ohne alle Reflexion, ohne anthropomorphe Metaphern, und auch ohne abstrakte Philosopheme (aus denen ja dieses Ding hier ausschließlich besteht).
Zweitens hat dieser Dreizeiler nicht die Haiku-Form, wo selbst bei den "Nichtsiebzehnern" die mittlere Zeile länger sein sollte als die erste und die dritte.
Drittens bleibt er in einem abstrakten introvertierten Gedankenproblem hängen, das außerdem noch in sich (gelinde gesagt) "gebrochen" ist. Wie kann man auf das Gestern warten?

Pst, Weisserabe! Hörst du die Maulwürfe furzen?

Quietschend vor Vergnügen

aligaga

Mondnein

Von der äüßeren Form ist es ein Haiku - 5-7-5 und die mittlere Zeile ist länger. Das ist aber auch so ziemlich das Einzige, was ich an Haiku weiß und kann - es fällt mir schwer genug, mich auf 17 Silben zu beschränken. Insofern hast Du mit der inhaltlichen Fehlleistung bezüglich der offiziellen Haiku-Richtlinien sicher recht. Philosopheme... Okay. Und das ist gerade meine Frage: wie kann man auf das Gestern warten...? Ich kann. Im Ernst - Haikus werden nie wirklich meine Ausdrucksform sein, das hier ein "Ausflug". Asche auf mein Haupt.

Warum denn so schnell aufgeben, o @Weisserrabe? Nicht nur die Söhne Nippons, sondern auch wir Germanen können so manches in der Natur erkennen. Natürlich hat diese Gabe nicht jeder ...

Warum übersetzt du dein an sich recht hübsches Gedichtlein nicht mit

???????????????
???????
????????

und machst eine echte doitsche Haikuh daraus? Die göng z. B. so:

Wie der Stein stürzt! Schau,
er stößt den nächsten und
stört dessen Frieden!

Und schon wär fast alles zu sehn, was du uns sagen wolltest.

Heiter wieder weiter

aligaga