Hinter dem Supermarkt

Hinter dem Supermarkt




Am Kap der Hoffnungslosigkeit
kreist kurz vor zwölf das Bier
Gespräche dreh`n sich um das Eine
und manchmal auch Hartz vier

Die Lina kommt vorbei
hochschwanger siebzehn
und schon fast über die Zeit
und den Rollator schiebt die alte Schmidt
„Na Kindchen, wann ist´s denn soweit?“


Und in der Ecke blüht wie irr der Flieder
sein Duft kriecht in die Haut
wie alle Jahre wieder

Oh, das Gedicht gefällt mir gut!

Die Bilder passen, "Kap der Hoffnungslosigkeit" eine treffende Formulierung, die Stimmung ist gut eingefangen. Nee, da habe zumindest ich rein gar nichts zu meckern.

Aber... (sorry )...

...wenn jetzt noch der mittlere Teil etwas mehr Rhythmus bekommen würde, wäre es ein wirklich gutes Gedicht - zumindest für meinen Geschmack. Ich zeige mal ein paar Ansätze, wo es aus meiner Sicht hingehen könnte. Zunächst ein paar Anmerkungen:

Die Lina kommt vorbei
hochschwanger siebzehn [blue](hier fehlt für mein Gefühl etwas - und zwar eine Silbe)[/blue]
und schon fast über die Zeit [blue](hier ist eher eine Silbe zu viel)[/blue]
und den Rollator schiebt die alte Schmidt [blue](zweimal "und" hintereinander kommt nicht gut)[/blue]
„Na Kindchen, wann ist´s denn soweit?“

Zum Vergrößern anklicken....

Hier nun mein Spontanansatz zur Lösung:

Die Lina kommt vorbei
hochschwanger siebzehn und
schon fast über die Zeit
die alte Schmidt schiebt den [blue](oder "mit dem")[/blue] Rollator
„Na Kindchen, wann ist´s denn soweit?“

Zum Vergrößern anklicken....

So, ich hoffe, Du kannst mit meinen Überlegungen etwas anfangen.

Liebe Grüße

Andreas

Carol-Eliza,

gefällt mir gut, vielleicht hätte es mir ohne Reim sogar noch besser gefallen. "Und schon fast über die Zeit" braucht man inhaltlich nicht, du schreibst ja "hochschwanger", "Zeit" brauchst du ja nur für den Reim. Schön kurz, auf den Punkt gebracht. Prima.

Fettauge

Danke Jungs für die positiven Kommentare und Hinweise, werde sie bei der Überarbeitung in Betracht ziehen, LG Carol- Eliza

Hinter dem Supermarkt




Am Kap der Hoffnungslosigkeit
kreist kurz vor zwölf das Bier
Gespräche dreh`n sich um das Eine
und manchmal auch Hartz vier

Die Lina kommt vorbei
hochschwanger siebzehn Jahr
und schon fast über die Zeit
mit dem Rollator schiebt die alte Schmidt
„Na Kindchen, wann ist´s denn soweit?“


Und in der Ecke blüht wie irr der Flieder
sein Duft kriecht in die Haut
wie alle Jahre wieder

Ein tolles, wenn auch trauriges Bild.

Ja, traurig und realistisch. Leider gehört das inzwischen zu unseren Stadtbildern. Ich arbeite an diesen Brennpunkten,
LG

Da ich in der Bahnhofsmission arbeite, sind mir diese Bilder auch nicht fremd.
Gruß,
Marie-Luise