Hinter den Dünen

4,40 Stern(e) 7 Bewertungen
hallo mara

ich hatte mal ein gedicht mit gleichem titel geschrieben, das machte mich neugierig auf deinen text. zum glück, darf ich sagen, denn dein text gefällt mir ausgesprochen gut!
besonders die letzten beiden zeilen haben es mir angetan.
ich würde wohl am am hang der dornen schreiben, aber das ist eine frage des persönlichen geschmacks.
ein wunderbar melancholisches gedicht - glückwunsch dazu!

gruß, a.d.
 
A

Architheutis

Gast
Liebe Mara,

ein richtig gutes Stück. ;-)

Der Handwerksteil:

Das Reimschema:

a
b
c
d

a
e
c
d

a
c
f
d


Wir haben damit auf den ersten Blick zwei Konstanten: Zeilen a und d bilden den Rahmen. Aber: Normalschrift und Kursiv wechseln sich ab. Das Normale steht für einen allgemeinen Tenor, der einen Soll-Inhalt ausweist. Das Kursive steht für ein persönlich betroffenens LyrIch, das sein Leben unter diesen Soll subsumiert, also der Ist-Zustand.

Das ist eine geschickte Variante, denn durch den Wechsel wird der Graben sichtbar, den das LyrIch in sich trägt und der es vom Normalen scheidet.

Es hat auch etwas schizoides. Das hat die Autorin hier wunderbar dargestellt mittels der Verwebung der Stimmen.
Das wird deutlich, wenn man die Stimmen extrahiert:

Den Mut zum Anfang wagen...
den ersten Schritt zu gehn.
die Zweifel zu ertragen.
den Unmut zu verstehn.
nicht nach dem Preis zu fragen,
den Weg als Ziel zu sehn.


Am steilen Hang voll Dornen
Ich bin noch nicht bereit,
Im Gegenwind der Akrasie
Ich brauch noch etwas Zeit,
Das Meer hinter den Dünen,
ich wünsche es mir weit.

Fazit:
Hier waltet großes Können. ;-)

Liebe Grüße,
Archi
 

mara

Mitglied
Liebe A.D., lieber Archi, ich danke euch für euer freundliches Feedback und ebenso für die Wertungen zu meinem Gedicht. Es hat eine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - die letzten beiden Verse spukten schon seit dem Sommer in meinem Kopf, wussten aber nicht so recht, wohin. Vor zwei Tagen kam am frühen Morgen die "Eingebung" zu diesem Zwiegespräch. Ein Experiment. Ich freue mich, dass es für euch aufgegangen ist.
 



 
Oben Unten