SamaraTJay
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Hoffnung
Die Digitalanzeige auf meinem Wecker zeigt 4.53 Uhr. Draußen beginnt es bereits zu dämmern. Die Vögel haben schon ihre Stimmen erhoben, um den jungen Morgen zu begrüßen.
Im Zimmer ist es erdrückend warm, trotz der geöffneten Fenster. Schon allein wegen der Hitze ist es fast unmöglich, erholsamen Schlaf zu finden. Es gibt aber noch etwas Anderes, das mich daran hindert, wieder einzuschlafen. Es ist dieses ständige Auf und Ab meines Bauches, die Knuffe und Tritte. Es ist dieses Leben in meinem Bauch. Mein Baby, es wird wieder ein Junge werden, jedenfalls hatte die Ärztin ein paar verdächtig aussehende Bällchen auf dem Ultraschall erkannt, als das Kleine ganz ungeniert die Beine gespreizt hatte. Mein drittes Kind, mein dritter Junge, das erste Kind für seinen Vater.
Sein Vater. Wie hatte er gestrahlt, als die Ärztin ihm sagte, dass er einen Sohn bekommen würde. Wie stolz war er gewesen.
Wir führen keine Beziehung mehr, aber wir haben beide unsere Probleme, damit umzugehen. Dieses ständige Auf und Ab der Gefühle, die Intrigen seiner Mutter haben uns immer wieder entzweit und doch nie ganz getrennt. Es gibt ja dieses Band, das Größte, was zwei Menschen miteinander teilen können. Ein neues Leben!
Ein Auto fährt auf den Hof. Es ist sein Auto, welches ich unter hunderten erkannt hätte. Mein Herz klopft zum Zerspringen. Jedes Mal, wenn ich sein Auto höre, wünsche ich mir insgeheim, dass er zu mir kommt. So wie früher, als alles noch unbeschwert war zwischen uns.
Ich lege meine Hände auf den gerundeten Leib und mein Herz ist schwer. Ich liebe dieses Kind, wenn es auch ein Unfall war, und ich liebe seinen Vater.
Ich höre, wie jemand den Schlüssel, der von außen in meiner Haustür steckt, herumdreht. Er kommt! Ich höre, wie er hereinkommt, die Schlüssel und sein Handy auf den Küchentisch legt., dann nähern sich seine Schritte dem Schlafzimmer. In der Morgendämmerung kann ich ihn sehr gut erkennen, wie er im Türrahmen steht und mich stumm ansieht. Auch ich sage kein Wort. Worte waren es, die alles zwischen uns zerstört haben, aber die stumme Verständigung funktioniert immer noch sehr gut.
Er kommt näher und setzt sich auf mein Bett. Die Hände hat er in seinem Schoß gefaltet und sein Blick ist auf seine Füße gerichtet. Ich sehe die Anspannung in seinem Gesicht und ich weiß, dass sein Herz genau so wild hämmert, wie meins.
„Es tut mir leid!“ flüstert er fast tonlos.
„Ich weiß!“ antworte ich.
Ich weiß, was er meint, obwohl er es nicht ausspricht. Es tut ihm leid, dass er nicht die Kraft hat, für mich und seinen Sohn einzustehen und seiner Mutter die Stirn zu bieten. Es tut ihm leid, dass er nicht in der Lage ist, seinen Gefühlen nachzugeben und mit mir eine Beziehung zu führen. Er hat Angst, vor der Liebe, der Nähe. Er ist so geprägt. Schuld hat SIE, seine Mutter, aber ich weiß, dass ich nichts dagegen tun kann, außer ihm Zeit zu geben, in der Hoffnung, dass er sich endlich abnabelt.
Ich setze mich auf und lege meine Hand auf seinen Arm. Er schaut mich an und ich weiß, dass ich mich nicht täusche, er liebt mich, und es zerreißt ihn innerlich. Er steht auf und beginnt, sich zu entkleiden, dann schlüpft er wortlos unter meine Decke und zieht mich dicht an seinen Körper. Zärtlich streichelt er meinen Bauch, obwohl ich mit dem Rücken zu ihm liege, weiß ich, dass er lächelt. Das Kind, es hat sich bewegt. Er knabbert an meinem Hals und seine Hände wandern zu meinen Brüsten. Sie sind in den letzten Wochen immer größer geworden und sie sind prall, wie zwei Ballons, die bis zum Bersten mit Luft gefüllt sind.
„Wow!“ ist alles, was ihm dazu einfällt.
„Die verschwinden wieder.“ sage ich, „Spätestens, wenn ich abstille.“
Ich drehe mich zu ihm um, schaue ihm in die Augen. Er hat wunderschöne Augen, rehbraun mit goldenen Pünktchen. Ich ziehe seinen Kopf zu mir herunter. Der Kuss ist sanft, fast nur ein Hauch, und ich merke, wie er zittert. Er hat Angst, mir und dem Baby mit seiner Leidenschaft weh zu tun. Das letzte Mal, das wir miteinander geschlafen haben, war im vierten Monat, jetzt bin ich im siebten Monat und der Bauch ist so groß, wie ein riesiger Kürbis.
„Ich bin nicht zerbrechlich, du darfst dich nur nicht auf den Bauch legen.“ beruhige ich ihn.
Ich drehe ihm wieder den Rücken zu und schmiege mich einladend an ihn. Eine weitere Einladung braucht er nicht. Mit einem leisen Stöhnen dringt er in mich ein. Wir lieben uns langsam, mit viel Hingabe und leisen geflüsterten Worten der Liebe. Eine Träne kullert aus meinem Auge, als ich den Gipfel erreiche und wenig später spüre ich seinen warmen Samen, tief in mir. Er löst sich nicht von mir, wie er es sonst zu tun pflegt. Er sucht nicht den Abstand, sondern ergibt sich zum ersten Mal seinen Gefühlen und hält mich fest im Arm. Ich kann seinen Herzschlag spüren und es wundert mich nicht, dass er mit meinem übereinstimmt.
Zum ersten Mal sind wir wirklich vereint, und etwas keimt in meinem Herzen.
Hoffnung!
Die Digitalanzeige auf meinem Wecker zeigt 4.53 Uhr. Draußen beginnt es bereits zu dämmern. Die Vögel haben schon ihre Stimmen erhoben, um den jungen Morgen zu begrüßen.
Im Zimmer ist es erdrückend warm, trotz der geöffneten Fenster. Schon allein wegen der Hitze ist es fast unmöglich, erholsamen Schlaf zu finden. Es gibt aber noch etwas Anderes, das mich daran hindert, wieder einzuschlafen. Es ist dieses ständige Auf und Ab meines Bauches, die Knuffe und Tritte. Es ist dieses Leben in meinem Bauch. Mein Baby, es wird wieder ein Junge werden, jedenfalls hatte die Ärztin ein paar verdächtig aussehende Bällchen auf dem Ultraschall erkannt, als das Kleine ganz ungeniert die Beine gespreizt hatte. Mein drittes Kind, mein dritter Junge, das erste Kind für seinen Vater.
Sein Vater. Wie hatte er gestrahlt, als die Ärztin ihm sagte, dass er einen Sohn bekommen würde. Wie stolz war er gewesen.
Wir führen keine Beziehung mehr, aber wir haben beide unsere Probleme, damit umzugehen. Dieses ständige Auf und Ab der Gefühle, die Intrigen seiner Mutter haben uns immer wieder entzweit und doch nie ganz getrennt. Es gibt ja dieses Band, das Größte, was zwei Menschen miteinander teilen können. Ein neues Leben!
Ein Auto fährt auf den Hof. Es ist sein Auto, welches ich unter hunderten erkannt hätte. Mein Herz klopft zum Zerspringen. Jedes Mal, wenn ich sein Auto höre, wünsche ich mir insgeheim, dass er zu mir kommt. So wie früher, als alles noch unbeschwert war zwischen uns.
Ich lege meine Hände auf den gerundeten Leib und mein Herz ist schwer. Ich liebe dieses Kind, wenn es auch ein Unfall war, und ich liebe seinen Vater.
Ich höre, wie jemand den Schlüssel, der von außen in meiner Haustür steckt, herumdreht. Er kommt! Ich höre, wie er hereinkommt, die Schlüssel und sein Handy auf den Küchentisch legt., dann nähern sich seine Schritte dem Schlafzimmer. In der Morgendämmerung kann ich ihn sehr gut erkennen, wie er im Türrahmen steht und mich stumm ansieht. Auch ich sage kein Wort. Worte waren es, die alles zwischen uns zerstört haben, aber die stumme Verständigung funktioniert immer noch sehr gut.
Er kommt näher und setzt sich auf mein Bett. Die Hände hat er in seinem Schoß gefaltet und sein Blick ist auf seine Füße gerichtet. Ich sehe die Anspannung in seinem Gesicht und ich weiß, dass sein Herz genau so wild hämmert, wie meins.
„Es tut mir leid!“ flüstert er fast tonlos.
„Ich weiß!“ antworte ich.
Ich weiß, was er meint, obwohl er es nicht ausspricht. Es tut ihm leid, dass er nicht die Kraft hat, für mich und seinen Sohn einzustehen und seiner Mutter die Stirn zu bieten. Es tut ihm leid, dass er nicht in der Lage ist, seinen Gefühlen nachzugeben und mit mir eine Beziehung zu führen. Er hat Angst, vor der Liebe, der Nähe. Er ist so geprägt. Schuld hat SIE, seine Mutter, aber ich weiß, dass ich nichts dagegen tun kann, außer ihm Zeit zu geben, in der Hoffnung, dass er sich endlich abnabelt.
Ich setze mich auf und lege meine Hand auf seinen Arm. Er schaut mich an und ich weiß, dass ich mich nicht täusche, er liebt mich, und es zerreißt ihn innerlich. Er steht auf und beginnt, sich zu entkleiden, dann schlüpft er wortlos unter meine Decke und zieht mich dicht an seinen Körper. Zärtlich streichelt er meinen Bauch, obwohl ich mit dem Rücken zu ihm liege, weiß ich, dass er lächelt. Das Kind, es hat sich bewegt. Er knabbert an meinem Hals und seine Hände wandern zu meinen Brüsten. Sie sind in den letzten Wochen immer größer geworden und sie sind prall, wie zwei Ballons, die bis zum Bersten mit Luft gefüllt sind.
„Wow!“ ist alles, was ihm dazu einfällt.
„Die verschwinden wieder.“ sage ich, „Spätestens, wenn ich abstille.“
Ich drehe mich zu ihm um, schaue ihm in die Augen. Er hat wunderschöne Augen, rehbraun mit goldenen Pünktchen. Ich ziehe seinen Kopf zu mir herunter. Der Kuss ist sanft, fast nur ein Hauch, und ich merke, wie er zittert. Er hat Angst, mir und dem Baby mit seiner Leidenschaft weh zu tun. Das letzte Mal, das wir miteinander geschlafen haben, war im vierten Monat, jetzt bin ich im siebten Monat und der Bauch ist so groß, wie ein riesiger Kürbis.
„Ich bin nicht zerbrechlich, du darfst dich nur nicht auf den Bauch legen.“ beruhige ich ihn.
Ich drehe ihm wieder den Rücken zu und schmiege mich einladend an ihn. Eine weitere Einladung braucht er nicht. Mit einem leisen Stöhnen dringt er in mich ein. Wir lieben uns langsam, mit viel Hingabe und leisen geflüsterten Worten der Liebe. Eine Träne kullert aus meinem Auge, als ich den Gipfel erreiche und wenig später spüre ich seinen warmen Samen, tief in mir. Er löst sich nicht von mir, wie er es sonst zu tun pflegt. Er sucht nicht den Abstand, sondern ergibt sich zum ersten Mal seinen Gefühlen und hält mich fest im Arm. Ich kann seinen Herzschlag spüren und es wundert mich nicht, dass er mit meinem übereinstimmt.
Zum ersten Mal sind wir wirklich vereint, und etwas keimt in meinem Herzen.
Hoffnung!