hoffnungslos (gelöscht)

Hannah Rieth

Mitglied
Hallo wando,

Dein Text reißt mich hin und her. Einerseits gefällt er mir gut, weil er sehr kraftvoll ist. Andererseits frage ich mich, ob Du die vielen Adjektive wirklich brauchst. Du lässt mir als Leserin sehr wenig Raum eigene Bilder zu entwickeln.

Vielleicht kannst Du mit der einen oder anderen Anmerkung etwas anfangen:

dein atem wächst aus deinem mund
morsches modriges holz [blue]Modriges Holz ist immer morsch, oder?[/blue]
ohne kern und halt
verströmt sich neben dir
zur pfütze schal und leer [blue]Kann eine Pfütze leer sein?[/blue]
in der dein spiegelbild ertrinkt [blue]Klasse![/blue]

dein herz springt mit letzter kraft [blue]Was hältst Du davon, mit "mit letzter kraft" zu beginnen, um das schema ein wenig aufzulösen? [/blue]
aus deiner brust
schüchtern und verschreckt
schlägt an verschlossene türen [blue]Wenn man an Türen schlägt, sind sie meist verschlossen.[/blue]
die es seit jahren nicht mehr gibt [blue]Gefällt mir gut![/blue]
mit wunder hoffnung in rot [blue]Hier würde ich das "in" streichen.[/blue]

dein blick richtet sich selbst
messerscharf gewetzt [blue]sehr deutlich[/blue]
harter kalter stahl [blue]Stahl ist immer kalt und hart.[/blue]
kein licht kommt bis zum grund
tief in den höhlen
wo der bettler zitternd weilt [blue]Das klingt in meinen Ohren ziemlich altbacken. [/blue]

Viele Grüße von Hannah
 

wando

Mitglied
Hi Hanna,

danke für deine Auseinandersetzung mit dem Text.

Es gibt durchaus morsches Holz, das nicht modrig ist, aber du hast Recht, ein Adjektiv zuviel. Die Pfütze ist deshalb leer, weil sie keinen Inhalt mehr enthält, der sinnvoll wäre. Das mit den verschlossenen Türen ist Ansichtssache, aber ohne "verschlossen" ist es wohl stimmiger.
Stahl kann auch flüssig sein, aber ich tausche es durch "stählern" aus. "..wo der bettler zitternd weilt." - mir liegt etwas anderes auf der Zunge, die ganze Zeit schon, ist aber noch nicht völlig entwickelt, danke für den Tipp.

LG wando
 



 
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