I wanna hold your hand...

Das hier ist eine Geschichte die ich geschrieben habe, um einem Charakter von mir aus einem Internet-Rollenspiel eine richtige Vergangenheit zu geben.. Ich habe schon 42 Seiten geschrieben, veröffentliche aber erst einmal einen kleinen Teil damit es nicht zu unübersichtlich wird. Über Kommentare würde ich mich wirklich sehr freuen! ^-^
Und wenn Interesse besteht poste ich gerne noch mehr von der Story :)
Viel Vergnügen!

I wanna hold your hand


Was ist Liebe?
Ich denke, diese Frage kann ich, ja kann niemand so leicht beantworten...
Liebe ist etwas, das man nicht definieren kann. Liebe ist eines der stärksten Gefühle, die man für jemanden hegen kann...
Das andere... ist Hass.
Du hasst jemanden, wenn du ihm Leid zufügen willst... schlimmes Leid.
Du hasst jemanden, wenn du seinen Tod wünscht.
Du hasst jemanden, wenn du ihn liebst und ihn dennoch verletzten willst.
Denn du kannst nur hassen, was du wirklich liebst, etwas anderes kann dich nicht so tief verletzten, als dass du jenes Gefühl für ihn hegst.
Ich weiß, wie es sich anfühlt zu lieben...
Ich weiß, wie es sich anfühlt zu hassen...
Und ich weiß, welche Opfer es verlangt, seinen eigenen Weg zu gehen... sei es der, der Liebe, oder der, des Hasses...


Part 1

Der Wind fuhr mir durch das schwarzes lange Haar und ließ mich ein wenig frösteln, doch ich ignorierte dieses Gefühl. Mit ernster Miene sah ich auf das weite Meer hinaus; ich glaube, ich hätte fast wie eine Statue ausgesehen, wenn meine Haare nicht im Wind flattern und ich ab und zu blinzeln würde. Meine Augen suchten fast flehend den Horizont ab. Ich stand am Hafen der Menschenstadt Ikai, die Nacht war sternenlos und düster, sie war genauso, wie ich mich gerade fühlte. Schließlich stieß ich einen leisen Seufzer aus und zog einen silbernen Dolch hervor. Ich wog ihn ein paar mal in meiner Hand hin und her, packte ihn dann fester und hielt ihn weit von mir weg... die Spitze auf mein Herz gerichtet. Ich begann zu zittern; ein heftiger Windstoß ließ meine Haare nach vorn in ihr Gesicht flattern und nahm mir die Sicht. „Jetzt wäre der richtige Augenblick...“ dachte ich und festigte noch einmal meinen Griff. Jetzt war es soweit... jetzt würde ich vielleicht endlich meinen Frieden finden...
Eine einzelne Träne rann mir über das Gesicht, ich spürte es nicht.
Plötzlich bemerkte ich wie mir jemand den Dolch aus der Hand nahm, es war nicht schwer für ihn, da sich mein Griff doch deutlich gelockert hatte. Ich blickte auf. „Du meine Güte!“ rief eine Stimme, ich drehte mich um und sah in die ernsten Augen einer jungen Frau. Sie hatte blondes langes Haar und blaue Augen, sie war eindeutig ein Mensch. „Wolltest du mich erschrecken, oder hattest du tatsächlich vor dich...“ Mein Blick verriet alles. „Kind...“ Die junge Frau, ich schätzte sie in etwa auf 25, legte mir ihre Hände auf die Schultern und meinte: „Nichts kann so schlimm sein, dass ein Mädchen wie du sich deswegen das Leben nehmen will.“ Emotionslos blickte ich sie an, sie hatte ja keine Ahnung... „Auch...“ die Frau lächelte. „Wenn du ein Dämon bist.“ Ich schreckte auf und sah sie erstaunt an. Woher wusste sie das? Die Färbung meiner Augen hätte sie niemals bei so schwachem Licht erkennen können. Wenn sie wusste was ich bin, warum half sie mir dann? „Hör zu...“ sie schob mich weiter zum Wasser hin und wir setzten uns. „Möchtest du mir nicht erzählen, was dich bedrückt?“ Ich runzelte die Stirn und blickte sie verwirrt an. „Ich kann gut zuhören!“ sie lächelte. Ich schwieg und sah wieder auf das Meer hinaus. Es herrschte Stille. Der Drang stieg in mir auf, ihr alles zu erzählen, meinen gesamten Leidesweg... alles über Fion und seine Taten... über meinen Vater, über Loth... einfach alles. Ich sah sie zweifelnd an. „Du kannst es mir doch erzählen, du kennst mich schließlich nicht, wem könnte ich es schon wichtigen erzählen?“ wieder lächelte sie. Sollte ich es tun? Einer wildfremden Frau einfach meine Gefühle offenbaren? „Es wird dir danach gleich viel besser gehen!“ Unsicher sah ich zu Boden und ohne dass ich wusste, wie mir geschah, begann ich zu erzählen... von Anfang an...





Part 2 From the beginning till the bittersweet end


Gemurmel überall um mich herum, mit klopfenden Herzen zog ich mir meine Kapuze weiter ins Gesicht und hoffte verzweifelt, niemand würde mich erkennen. Ich weinte stille Tränen während alle um mich herum in heller Aufregung zu sein schienen. Wie ich sie doch alle verabscheute! Die Menge stand um eine kleine Bühne herum. Auf ihr war ein abgeflachter Stein, auf dem getrocknetes Blut klebte. Ich hörte wie die Leute sich beschwerten, dieser Hund hätte einen noch schlimmeren Tod verdient. Ich schluchzte einmal leise auf, doch es ging im plötzlich Geschrei der Menge unter, und die Leute bildeten eine Gasse um die beiden Dämonen mit der elendig aussehenden Gestalt im Schlepptau durchzulassen. „Papa!“ meine Stimme war heiser vom weinen und war nur ein Flüstern. „Papa nein!“ Die anderen um mich herum jubelten vergnügt und beobachteten wie mein Vater auf die kleine Erhöhung gezerrt wurde. Ich bemerkte nicht, wie jemand neben mich trat und mich von der Seite her kurz musterte. „Meine lieben Mitdämonen!“ rief einer der beiden Männer auf der Bühne und wandte sich den Leuten zu. „Das hier ist Evér Larsé! Der Verräter unseres Volkes, der sich mit einer Menschenfrau eingelassen hat!“ Die Leute schrieen wütend auf und pfiffen. „Wir haben uns heute hier versammelt...“ der Dämon grinste hämisch. „Um ihm die Strafe zu erteilen, die ihm gebührt!“ Das Gejubel der Leute machte mich fast taub, ich suchte den Blick meines Vaters, aber er war viel zu schwach um den Kopf zu heben und wurde von einem anderen Dämon festgehalten. „Die Menschenfrau haben wir gleich getötet als wir sie gefunden haben... allerdings... war unser kleiner Freund hier einige Jahre unterwegs und hat sich gut verstecken können. Ein unnötiger Energieverlust wenn man bedenkt, dass wir ihn so oder so bekommen hätten!“ wieder grinste der Dämon. „Aber nun...“ mit einem Zischen erschien ein großes Schwert in seiner Hand. „Kommen wir endlich zur Sache!“ Die Schreie der Dämonen wurden unerträglich laut und ich sah zu Boden. „Sie haben kein Recht dazu ihn zu töten!“ zischte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich hob den Kopf und wandte mich nach rechts. Dort stand ein junger Vampir; er hatte blondes Haar und eiskalte blaue Augen, zornig sah er hinauf zu der Bühne. „Er war einer der besten!“ scheinbar redete er mit jemanden, aber ich konnte nicht genau erkennen mit wem, das Gedränge war zu groß. „Du hast Recht.“ Antwortete eine Stimme. „Nur weil er sich mit einer Menschenfrau eingelassen hat, haben sie kein Recht, einen der besten Krieger unseres Reiches zu töten! Außerdem hat er eine Tochter! Sie haben lange gebraucht um ihn zu fangen, sie müsste schon älter sein.“ Schnell sah ich zu Boden und zog wieder etwas an der Kapuze, während der Dämon vorne auf der Bühne noch sein Schwert schärfte. „Am liebsten würde ich auf die Bühne stürmen und diese Widerlinge kalt machen! Ich...“ plötzlich verstummte er und ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Er sagte leise etwas zu seinem Begleiter und dann sprach er mich an: „Entschuldigung?“ langsam drehte ich mich zu ihm um und blickte ihm scheu in die Augen. Ich las Mitleid in seiner Mimik: „Violette Augen... du... bist seine Tochter, hab ich Recht?“ fragte er mitfühlend, ich nickte langsam. Zornig ballte mein Gegenüber die Hände zu Fäusten: „Wie ich diese Schweine hasse!“ Er blickte kurz zur Bühne. „Hör zu, du solltest dir das nicht mit ansehen... ich...“ plötzlich schrie die Menge noch einmal auf und ich blickte hoch zur Bühne. In genau diesem Augenblick ließ einer der Dämonen sein Schwert auf meinen Vater, dessen Kopf auf dem Stein lag, niedersausen und...

Die Ohnmacht drohte mich zu überrumpeln und ich taumelte. Der Junge fing mich auf und sagte irgendetwas zu seinem Freund, dann wandte er sich wieder mir zu. „Mein Name ist Fion, ich werde dir helfen.“ Alles drehte sich und ich wurde ohnmächtig...



„Vater! Vater... NEIN!“ von meinen eigenen Schreien geweckt schreckte ich hoch und bemerkte verdutzt, dass ich mich in einem weichen Bett befand. Ich hatte ein langes weißes Nachthemd an und befand mich in einem kleinen, aber gemütlichen Zimmer. Was war passiert? War das alles nur ein böser Traum gewesen? Ich sah mich um und bemerkte verdutzt, dass meine Haare offen waren... hatte ich nicht einen Zopf gehabt? Langsam und vorsichtig kletterte ich aus dem Bett und sah aus dem Fenster nach draußen. Ich war immer noch in Gemár... Ich hörte Geräusche und sofort konzentrierte ich mich und baute einen magischen Schutz auf, er glich einem schwach lila schimmernden Schutzschild. Ich wartete... doch niemand betrat den Raum. Ich ließ meinen Schutz wieder verschwinden, nahm all meinen Mut zusammen und ging zu der Zimmertür. Ich horchte... es ging jemand vor meinem Zimmer auf und ab.
Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und öffnete die Tür. Ich sah in das erschrockene Gesicht des Vampirs, der mich auf dem Markplatz angesprochen hatte. Für kurze Zeit sagten wir beide kein Wort, doch dann brach ich die Stille. „Was... tue ich hier? Wer bist du?“ Er lächelte, oder versuchte es zumindest, und ich bemerkte erst jetzt, wie unverschämt gut er aussah. „Mein Name ist Fion, aber ich glaube das habe ich dir schon einmal gesagt, allerdings... unter etwas... unnormalen Umständen. Du bist ohnmächtig geworden und ich habe dich zusammen mit einem Freund hier her gebracht, du bist hier in meinem Haus.“ „Also... war es doch kein böser Traum...“ flüsterte ich leise, lehnte mich gegen den Torpfosten und ließ mich zu Boden gleiten. „Es war alles... real...“ Tränen sammelten sich in meinen Augen an und mein Herz schien sich zusammenzuziehen. Der Vampir kniete sich neben mich und musterte mich mitfühlend, er legte mir seine Hand auf die Schulter. „Er... er ist wirklich... wirklich tot...!“ schluchzte ich und schloss die Augen, aus denen nun Tränen rannen. Ich spürte wie er mich an sich heranzog und mich in den Arm nahm. Zuerst wollte ich ihn wegstoßen, doch dann bemerkte ich wie ungemein tröstlich diese Nähe war, legte die Hände auf seine Brust und ließ meinen Gefühlen freien Lauf. „Ich... ich habe nichts mehr!“ schluchzte ich und begann zu zittern. „Meine Mutter... wurde fast sofort nach meiner Geburt getötet... und jetzt... jetzt...!“ „Schhh... ist schon gut... du kannst hier wohnen solange du willst, ich werde mich um dich kümmern. Ich lasse dich nicht allein... das verspreche ich dir...“
Ganze zwei Stunden lag ich in seinen Armen, weinte meist leise vor mich hin und lauschte den tröstenden Worten Fions... „Möchtest du... vielleicht etwas trinken? Einen Tee? Das beruhigt dich sicher etwas.“ Ich löste mich aus der Umarmung und schlagartig wurde mir bewusst, dass ich diesen Vampir so gut wie gar nicht kannte! Dass ich mehrere Stunden in seinen Armen gelegen und ihm meine ganzen Gefühle offenbart hatte... Ich schluckte. Ich spürte noch immer seine Wärme... sehnte mich danach wieder von ihm festgehalten zu werden, doch ich rief mich zur Vernunft und nickte, ich traute meiner Stimme nicht. „Ich werde dir sofort einen machen, kommst du mich in die Küche?“ Wieder nickte ich nur und ließ mir von ihm aufhelfen.

„Weißt du... ich würde mich gleich viel besser fühlen, wenn ich deinen Namen wüsste.“ Meinte Fion während er Tee aufsetzte und ich in einer Decke gehüllt auf einem Stuhl an einem kleineren Holztisch saß. „Sa... Safira...“ flüsterte ich und blickte unsicher zu ihm auf. „Safira... ein schöner Name, wirklich!“ Wieder lächelte er und ich bemerkte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen. Ich sah hinunter auf die Tischplatte und schwieg. „Wo sind meine Sachen?“ fragte ich dann plötzlich und war über mich selbst überrascht. „Ich habe sie gewaschen.“ Meinte Fion, drehte sich zu mir um und stützte neben dem Herd ab. „Ich habe dir das Nachthemd angezogen und...“ Ich riss die Augen auf und wurde knallrot. „Na... natürlich mit Magie!“ rief er sofort aus und auch er wurde etwas rot. „O... oh...“ unwollend zog ich die Decke enger um mich herum. „Und.. wie alt bist du? Dein Vater war... lange auf der Flucht.“ „Ich bin 17...“ Ich blickte zu ihm auf und lächelte leicht: „Wir Wasserdämonen haben in etwa die gleichen Lebenserwartungen wie die Menschen.“ Fion nickte: “Ich bin mit 21 gestorben.“ „Und wie alt im normalen Vampiralter?“ „254.“ Er grinste. „Tut mir... Leid aber ich weiß nicht besonders viel über Wasserdämonen, gibt es etwas.. was ich beachten muss? Darf ich zum Beispiel kein Feuer machen, oder...“ Ich kicherte, im vergleich zu seiner Rasse war meine Art doch äußerst unkomplizierter. „Du brauchst nichts anders zu machen als sonst.... oder vielleicht...“ mein Blick wurde ein wenig ängstlich, schließlich war er ein Vampir, nicht unbedingt immer die freundlichsten Wesen... auch wenn sie nur Menschen töteten. „.. vielleicht doch.“ Er legte den Kopf leicht schräg und meinte: „Und das wäre?“ Sofort wurde mir unwohl zumute, ich konnte ihm doch nicht einfach vorschreiben, was er zu tun hatte! Ich würde ihm auf keinen Fall zur Last fallen und bei ihm wohnen. Ich konnte auf mich allein aufpassen. „Ähm... gar nichts. Ich glaube, ich werde dann auch mal wieder gehen, vielen Dank für alles.“ Hastig stand ich auf und sah ihn nicht an. Seine Nähe machte mich nervös, verwirrte mich. Ich konnte nicht hier bleiben. „Hey! Warte doch mal!“ Ich war schon an der Tür angekommen, als er mich am Arm packte und mich zurückhielt. „Wo willst du denn hin?“ „Ich... ich will dir nicht zur Last fallen.“ Stotterte ich, seine Berührung ließ mich schaudern. Ein sanftes Lächeln huschte über seine Lippen, seine Reißzähne waren nicht zu erkennen, wahrscheinlich fuhr er sie nur aus, wenn er tötete. Ich wusste nicht viel über Vampire, nur, dass sie sich in der Menschenwelt nur Nachts frei bewegen konnten. Warum, das war für mich schon immer ein Rätsel gewesen. „Du fällst mir nicht zur Last und überhaupt...“ er sah an mir herunter und lächelte immer noch. „Kannst du doch nicht im Nachthemd auf die Straße gehen!“ „Oh...“ er ließ mich los und auch ich sah an mir herunter. Doch eine Frage drängte sich mir auf und ich musste sie einfach stellen: „Wieso... besitzt DU eigentlich so ein Nachthemd?“ Zweifelnd sah ich ihn in die Augen. Er erwiderte meinen Blick zunächst verwirrt, doch dann lachte er und meinte: „ Es gehört meiner Schwester. Sie kommt ab und zu zu Besuch und lässt immer einige ihrer Sachen hier.“ „Oh... verstehe.“ Wieder drängte sich mir eine Frage auf... aber diese zu stellen wäre doch zu offensichtlich gewesen, ich schwieg. Aber vielleicht... könnte ich die Frage so formulieren, dass sie sich ganz harmlos anhört! Wie zum Beispiel: „Trägt deine Freundin auch solche Nachthemden?“ oder in der Art... Aber nein, das wäre albern und leicht durchschaubar. „Hör zu...“ Er legte mir seine Hände auf die Schultern und ich hob unsicher den Kopf, ob er wohl wusste, was seine Berührungen bei mir verursachten? Konnte er vielleicht mein Herz laut klopfen hören? Hatten Vampire nicht sogar die Gabe in den Gedanken anderer zu lesen? „Mir wäre es wirklich lieber, wenn du bei mir bleiben würdest. Zumindest bis sich die Situation ein wenig beruhigt hat. Du schwebst in Gefahr, sie werden auch dich töten, wenn sie dich sehen sollten. Du bist leicht zu erkennen. Halbdämonen haben schließlich immer violette Augen.“ Ich nickte und wieder musste ich an meinen Vater denken. Tränen stiegen mir in die Augen und verstohlen versuchte ich sie wegzuwischen.

Part 3 Loth

Plötzlich wurde die Haustür aufgestoßen und ein junger Vampir trat ein. Er hatte kurze schwarze Haare und dunkelblaue Augen. „Hey! Da bist du ja! Oh...“ sein Blick fiel auf mich und er grinste: „Frauenbesuch, wie?“ „Loth! Mach die Tür zu!“ rief Fion zornig und stellte sich vor mich. „Was... oh, ja.. tut mir Leid.“ Schnell schloss er die Tür und grinste entschuldigend. „Wenn auch nur einer sie gesehen hat, dann...“ „Beruhige dich! Es hat sie schon keiner gesehen!“ Loth zuckte mit den Schultern und grinste mich dann an. Er verbeugte sich vor mir, nahm meine Hand und küsste diese. Ich wurde sofort etwas rot. „Freut mich dich kennen zu lernen.“ „Ähm... ganz meinerseits.“ Ich lächelte etwas unsicher. „Tak hat mir alles erzählt.“ Er drehte sich zu mir um: „Tak ist der Vampir, der dich mit hier her gebracht hat.“ „Ähm... ach so...“ meinte ich und nickte, wenn auch etwas verwirrt. Loth drehte sich wieder zu Fion: „Ich bin sofort losgegangen und hab ein paar Sachen eingekauft, oder denkst du, auch Wasserdämonen ernähren sich von Blut?“ Loth grinste, Fion allerdings sah zu mir: „Ach das wolltest du mir...“ „Hast du etwa nicht daran gedacht?“ fragte Loth und musterte ihn mit zweifelnder Miene. Fion kratzte sich verlegen am Hinterkopf: „Nein... wenn ich ehrlich bin nicht ....“ „Tz tz tz, also wirklich.“ Loth schüttelte den Kopf. „Aber was stehen wir noch im Flur rum, lasst uns erst mal die Sachen auspacken gehen!“ Er marschierte schnurstracks in die Küche und jetzt erst bemerkte ich den Einkaufskorb, den er bei sich trug. Ich hatte bis jetzt nicht besonders viel mit Vampiren zu tun gehabt. Ich hatte sie mir immer als grausame Monster vorgestellt, allesamt Einzelgänger und sehr verschwiegen... aber diese beiden... Fion schüttelte den Kopf:“ Der führt sich auf als wenn das Haus hier ihm gehöre... er ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein echt netter Kerl.“ Ich lächelte und langsam löste sich meine Befangenheit. „Lass uns zu ihm gehen.“

„...Zwiebeln, Trauben und ganz zum Schluss noch...“ Loth räumte einige Sachen aus dem Weg, die er allesamt schon auf den Tisch gestellt hatte. „Tada!“ er zog eine Haarbürste als letztes aus seinem Korb und hielt sie stolz in die Luft. „Loth... was soll den da...“ begann Fion, doch Loth unterbrach ihn: „Da ich ja weiß, dass du so ein Ding nicht besitzt, was man an deiner Frisur ja auch deutlich erkennen kann...“ Fion runzelte die Stirn. „Habe ich sie der jungen Dame hier einfach mal mitgebracht.“ Er reichte sie mir, ich grinste: „Vielen Dank.“ „Ach macht doch nichts! Ich hab’s gern gekauft! Vor allem das Essen! Die Leute im Laden haben mich vielleicht dumm angeguckt! Ein Vampir, der richtiges Essen kauft, das ist auch mal was neues in Gurvaké! Vor allem wo diese Stadt doch so unglaublich altmodisch ist! Wie gern würde ich in Trat wohnen! Die Vampire dort haben sich jedenfalls der Menschenwelt angepasst! “ Wieder grinste ich, ich mochte ihn auf Anhieb. „Das haben die meisten Städte getan... aber ich finde es nun einmal schön hier.“ Meinte Fion und zuckte mit den Schultern.
„Was ist mit dir, Safira?“ fragte Loth und musterte mich interessiert. „Woher kommst du? Bist du Wasser- Feuer- Erd- oder Luftdämon?“ „Wasserdämon.“ Erwiderte ich leise. Noch nie hatte ich meine wirkliche Heimat zu Gesicht bekommen... Ich fühlte mich nie zugehörig zu meiner Rasse.
„Wasserdämonen... hm... die leben doch auch in einer Zwischendimension, oder?“ fragte Fion interessiert. Ich nickte: „Ja, ich war allerdings noch nie dort... Man hätte mich sofort erkannt. Früher haben mein Vater und ich oft darüber geredet, wie wir ungesehen hineinkommen könnten.“ Ich lächelte: „Wir haben uns überlegt, dass wir die Höhlengänge der Feuerdämonen nutzen könnten. Die haben sich ja wirklich schon in jede noch so kleine Dimension eingenistet...“ Loth grinste: „Du scheinst sie ja nicht sonderlich zu mögen.“ „Ihre Völker sind verfeindet, wer könnte es ihr da schon übel nehmen?“ meinte Fion. „Ich meine... ich mag diese rotäugigen Widerlinge auch nicht besonders.“ „Mh... wenn man es aus diesem Aspekt betrachtet, kann man nur froh sein, dass die Erd- und Luftdämonen nie die eigentliche Dämonenwelt besuchen kommen... hier würde sonst noch Krieg ausbrechen!“ „Eigentlich ganz schön eingebildet, wenn du mich fragst.“ Lächelte Fion. „Sie tun so, als ob sie etwas besseres wären. Haben ihre Dimensionstore sogar auf eine fliegende Insel verfrachtet, nur damit niemand ihnen zunahe kommt.“
Loth lachte und schüttelte amüsiert den Kopf. Die beiden redete noch eine ganze Weile über die verschiedensten Rassen und Städte... meine Gedanken jedoch waren ganz wo anders... Ich fragte mich, ob Fion vielleicht im Grunde auch schlecht über meine Rasse dachte und es nur nicht in meiner Gegenwart aussprechen wollte...

Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass ich schon eine ganze Weile nachdenklich auf die Haarbürste in meiner Hand gestarrte hatte und schreckte hoch. Verdutzt bemerkte ich, dass die beiden Vampir gerade damit beschäftigt waren sich gegenseitig anzuschreien. Ich runzelte die Stirn. „Auf so ne Idee würde niemand kommen!“ rief Loth und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ach nein?! Sie wissen, dass er eine Tochter hatte! Wenn nun ein Vampir Essen für ganze drei Wochen kauft, dann ist es schon etwas auffällig, findest du nicht?!“ herrschte ihn Fion an und deutete auf den Berg von Nahrung auf dem Tisch. „Entschuldige mal! Aber niemand weiß, dass sie sich hier in dieser Stadt aufhält, oder?“ „Darauf könnten sie nach so einer Aktion aber gekommen sein! Hast du jedenfalls darauf geachtete, dass dir niemand gefolgt ist?!“ Loth lachte einmal auf: „Oh ja doch natürlich! Weißt du, jemand ist eine ganze Zeit lang hinter mir her gegangen! Ich denke er ist mir gefolgt schließlich... LAUFEN DRAUßEN JA AUCH NUR HUNDERTE VON DÄMONEN RUM, DIE ALLESAMT HÄUSER HIER IN DER NÄHE HABEN!“ Fion holte Luft um etwas zu erwidern, doch mein Kichern schien sie zu irritieren und sie blickte mich verwirrt an. „Das ist doch albern.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass jemand sofort wenn ein Vampir etwas zu Essen kauft, daraus schließen würde, dass die Tochter eines Mannes der hingerichtet worden ist sich hier aufhält. Das wäre doch etwas sehr weit hergeholt, oder?“ Überrascht bemerkte ich, dass ich soeben ganz unbeschwert über den Tod meines Vaters gesprochen hatte... „Tja... also weißt du...“ meinte Fion grinsend, doch Loth deutete ihm ruhig zu sein und ich spürte seinen Blick auf mir ruhen. Ich hatte die Schultern hängen lassen und sah mit glitzernden Augen zu Boden, noch immer zog sich mein Herz schmerzend zusammen. „Hey...“ Loth kam auf mich zu und legte mir seine Hand auf die Schulter, doch seine Berührung machte mich nicht so nervös wie die Fions. Ich sah zu ihm auf. „Es muss wirklich schwer für dich sein, aber das Leben geht weiter. Es ist keine Schande traurig zu sein, und es ist ebenfalls keine Schande sich irgendwie abzulenken und auch einmal zu lachen.“ Ich nickte und war wirklich dankbar für seine Worte.


hab jetzt auch nen prolog eingebaut ^^
 

Bibi

Mitglied
Hallo Steffi,
folgendes ist mir beim Lesen Deiner Geschichte aufgefallen:
Dein Charakter Safria, ist halb Mensch halb Dämonin. Eine interessante Mischung, aber in Wirklichkeit ist sie nur eine Heulsuse. Ihr Vater wird hingerichtet und sie fängt an zu heulen und wird ohnmächtig. Angesichts dessen was passiert verständlich, aber nicht für eine Dämonin. Sollte dies nicht eher Haßgefühle in ihrer dämonischen Seite auslösen und Haß sollte sie eher stärker machen.
Auch das Safria sich am Anfang der Geschichte selbst umbringen will, ist denke ich mal eher untypisch für einen Dämonen und sollte auch nicht so einfach sein. Echte Dämonen kann man doch nur durch aufwendige magische Rituale aus unserer Welt verbannen, aber kann man sie wirklich umbringen? Aber vielleicht gehört sie ja zu den niederen Dämonen, wie Vampire und Wehrwölfe, gegen die die Menschen einfache Abwehrmaßnahmen gefunden haben.
Auch wenn es aus Deinem Text nicht eindeutig hervorgeht, denke ich mal Safria soll ein guter Charakter sein. Insofern ist ihre menschliche Seite stärker ausgeprägt und ihre starken Gefühlsausbrüche für ihren Vater wären verständlicher, wenn Du es denn so geschrieben hättest. Die Trauer in ihrer menschlichen Seite und der Haß in ihrer dämonischen Seite, könnten einen derart starken Konflikt in ihr auslösen, das sie schließlich erschöpft zusammenbricht. “Wie ich diese Schweine hasse“ meint Safria im einen Moment und im nächsten Moment ist sie der Ohnmacht nahe, das geht irgendwie zu schnell.
Dann steht Fion ihr Retter ausgerechnet hinter ihr und fängt sie auf. Ziemlich unwahrscheinlich in einer Menge von Dämonen, die den Tod ihres Vaters gewollt haben und wahrscheinlich auch ihren.
Hier hätte ich z.B. eingebaut, dass Fion sie schon mal gesehen hatte und sie in der Menge wiedergesehen hatte. Da er sie interessant fand hatte er sie beobachtet, zumal er ja sowieso am Schauspiel nicht interessiert war.
Dann der Teil wo Safria wieder erwacht und in der Diskussion um das Nachthemd gewisse Gefühle, zwischen Safria und Fion angedeutet werden. Also diesen Teil finde ich richtig gelungen.
Allerdings der Teil wo Du die Dämonenwelt und die verschiedenen Dämonen erklärst wirkt wie in die Geschichte eingedrückt. Klar bracht man ein paar Informationen über die Wasserdämonen, aber denn Rest würde ich eher dann erzählen, wenn die Informationen gebraucht werden oder geschickter in die Geschichte einbauen. Z.B. haben sich Fion und Safria doch sicher viel zu erzählen über Vampire und Wasserdämonen.

Hoffentlich klingt meine Kritik nicht zu hart. Ich habe auf jeden Fall alles in einem Stück durchgelesen, was ich nicht getan hätte wenn es nicht spannend gewesen wäre :)
Also wie geht es weiter?

Dark greetings Bibi ...
 
hi! danke erstmal für deinen kommentar ^^

“Wie ich diese Schweine hasse“ meint Safria im einen Moment und im nächsten Moment ist sie der Ohnmacht nahe, das geht irgendwie zu schnell.
Dann steht Fion ihr Retter ausgerechnet hinter ihr und fängt sie auf. Ziemlich unwahrscheinlich in einer Menge von Dämonen, die den Tod ihres Vaters gewollt haben und wahrscheinlich auch ihren.
das "Wie ich diese Schweine hasse." hat nicht Safira, sondern Fion gesagt. Fion war doch schon die ganze Zeit da. (vielleicht hätte ich das deutlicher machen sollen ^^). Er war derjenige, der sich mit seinem Begleiter darüber unterhalten hat, dass Safiras Vater den Tod nicht verdient usw.
Fion war nicht da, um seinen spaß bei dir hinrichtung zu haben. erst später kommt raus, was er da gemacht hat.

Auch das Safria sich am Anfang der Geschichte selbst umbringen will, ist denke ich mal eher untypisch für einen Dämonen und sollte auch nicht so einfach sein. Echte Dämonen kann man doch nur durch aufwendige magische Rituale aus unserer Welt verbannen, aber kann man sie wirklich umbringen? Aber vielleicht gehört sie ja zu den niederen Dämonen, wie Vampire und Wehrwölfe, gegen die die Menschen einfache Abwehrmaßnahmen gefunden haben.
Safira wird im laufe der geschichte einfach soviel leid zugefügt, dass sie keinen ausweg mehr sieht. sie hat so viel miterlebt, dass sie sehr stark mitleid empfinden kann und genau deshalb bleibt ihre dämonische seite auch mehr im hintergrund (was sich allerdings noch ändern wird).
Das mit dem umbringen von dämonen ist in meiner geschichte einfach anders. Die meisten von ihnen sind so leicht zu töten wie menschen.

Allerdings der Teil wo Du die Dämonenwelt und die verschiedenen Dämonen erklärst wirkt wie in die Geschichte eingedrückt. Klar bracht man ein paar Informationen über die Wasserdämonen, aber denn Rest würde ich eher dann erzählen, wenn die Informationen gebraucht werden oder geschickter in die Geschichte einbauen. Z.B. haben sich Fion und Safria doch sicher viel zu erzählen über Vampire und Wasserdämonen.
ich war auch nicht wirklich zufrieden damit ^^. ich werd mich noch einmal ransetzen und etwas verändern.

viele dinge in der story versteht man erst nach einiger zeit, da immer mehr geheimnisse an den tag kommen. warum safira so ist, wie sie ist, und auch wie sie sein KÖNNTE kommt noch vor ^^.
ich werde mir deine kritk aber auf jeden fall zu herzen nehmen und den teil noch einmal etwas überarbeiten (den teil mit der dämonenwelt auf jeden fall *g*). hoffe du liest auch den nächsten teil ^^

so long
DarkAngelSafira
 
und gleich der nächst teil hinterher ^^

Part 4 Sweet little devil

„Safira? Es ist spät, ich habe heute noch nichts zu mir genommen, ich werde heute Nacht in die Menschenwelt gehen.“ Ich sah von meinem Buch, das er mir zum Zeitvertreib gegeben hatte, auf und nickte langsam. Wie er da stand, mit dem blonden Haar, das ihm wirr ins Gesicht fiel und den wunderschönen blauen Augen und wie er sie so verunsicherte musterte, ließ mein Herz schneller schlagen. „Ich habe Loth schon gefragt ob er nicht hier bleiben könnte, aber er hat heute auch noch nichts getrunken und begleitet mich. Ich werde versuchen mich zu beeilen okay?“ „Ja ist gut.“ Flüsterte ich und ich verspürte das Verlangen ihn zurückzuhalten und ihm zu sagen, er solle hier bleiben... er solle mich nicht alleine lassen, doch ich schwieg. Das Wohnzimmer lag links vom Flur und ich konnte direkt auf die Haustür blicken, die er gerade geöffnet hatte. Ich wollte ihm irgendwas sagen, irgendetwas fröhliches... ich wollte nicht, dass er sich Sorgen um mich machte. „Ich... ich wünsch dir viel ...ähm... Spaß!“ Sofort versteckte ich mein Gesicht hinter dem Buch, welches ich las. Ein dümmerer Spruch hätte mir nicht einfallen können... Ich hörte, wie die Tür ins Schloss fiel und ließ das Buch wieder sinken. Traurig sah ich zu Boden... die Wohnung lag nun fast ganz im Dunkeln, nur die kleine Leselampe neben mir war noch an... ich war allein.
Eine Zeit lang versuchte ich mir vorzustellen, wie er seine Opfer tötete... ob langsam und qualvoll oder sehr schnell und ohne Schmerzen. Aber jedes Mal bekam ich eine Gänsehaut bei dem Gedanken, wie er Menschen tötete und versuchte mich abzulenken. Das Buch, welches er mir gegeben hatte, half mir da nicht viel weiter. Es handelte von dem Aufbau der Dimensionen und wie die Struktur dieser Welt der der Menschenwelt gleicht. Seufzend legte ich es beiseite und stand auf. Hatte er denn keine schönen Bücher? Irgendetwas romantisches... oder vielleicht auch komisches. Ich ging hinüber zu dem kleinen Bücherregal und besah mir jedes Buch. Nichts. Alles waren Sachbücher und Biographien über berühmte Personen oder auch Geschichtsbücher. Ich schüttelte den Kopf und mein Blick fiel auf einen kleinen Tisch in der Nähe des Fensters. Ein kleines und scheinbar sehr altes Buch lag dort aufgeschlagen. Zögernd ging ich hin und setzte mich. Allerdings war der Holzstuhl so dermaßen unbequem, dass ich das Buch mitnahm und mich wieder auf das wesentlich bequemere Sofa setzte. Die Seite die aufgeschlagen war handelte von verschiedenen Steinen und Amuletten. Ich blätterte ein wenig darin herum, wobei ich die Seite mit den Steinen die ganze Zeit mit meiner anderen Hand offen hielt. Auch dieses Buch war nichts für mich und ich legte es wieder zurück an seinen Platz.

Ich sah auf die Uhr, es war bereits Mitternacht und die Straßen waren wie leergefegt. Dann kam mir eine Idee. Fion hatte mir bereits das ganze Haus gezeigt, ebenfalls das Zimmer seiner Schwester. Ich konnte mich daran erinnern, dass auch dort ein Bücherregal stand. Ich tappte zurück in den Flur, ging dort die Holztreppe nach oben und sah mich um. Dort waren genau vier Zimmer. Ich wusste, das Zimmer links vor mir war das Bad, gleich daneben war das Zimmer in dem ich schlafen sollte. An der Wand, die mir gegenüber lag war die Tür zu Fions Zimmer und rechts von mir musste dann das Zimmer seiner Schwester sein. Ich kam mir vor wie ein Dieb als ich die Zimmertür öffnete und versuchte keinen Laut zu verursachen, auch wenn ich allein war.
Das Zimmer war sehr hübsch eingerichtet. Ein paar Figuren aus Glas standen auf der Fensterbank. Neben dem Bett stand ein kleiner Nachttisch mit einem Foto von Fion und seiner Schwester, deren Name Himeko war, wie ich erfahren hatte. Sie war wirklich seine leibliche Schwester, er hatte mir erzählt, dass der Vampir der ihn einst tötete auch sie getötet hatte und zum Vampir machte. Sie war sehr hübsch und umarmte ihren Bruder von hinten. Dieser grinste nur unsicher in die Kamera, während Himeko regelrecht strahlte. Ich wandte meinen Blick von dem Bild ab und sah nach rechts. Dort hing ein kleines Bücherregal, mit wesentlich weniger Auswahl als bei dem im Wohnzimmer, doch die Titel auf den hübschen Buchumschlägen waren machten diese Tatsache wieder wett. Fast alles waren Liebesromane oder Liebeskomödien, auch welche aus der Menschenwelt, die ich eigentlich am liebsten hatte. Ich nahm mir ein Buch mit dem Titel „Why do you hurt me so much?“ und schlich wieder die Treppen nach unten. Es kam aus der Menschenwelt und handelte von der verzweifelten und unmöglichen Liebe eines Mädchens zu einem Engel.
Es war wirklich sehr traurig und irgendwie musste ich in den Liebesszenen immer an Fion denken... Ich machte es mir auf dem Sofa etwas bequemer und legte mich hin. Ich las und las, doch irgendwann übermannte mich die Müdigkeit so sehr, dass ich einfach einschlief...


Ich stoppte meine Erzählung und blickte auf zu der jungen Frau vor mir. Diese hatte mir die ganze Zeit aufmerksam zugehört und mich nicht unterbrochen, worüber ich auch froh war... „Jetzt kommt der traurige Teil, hab ich recht?“ fragte sie vorsichtig. Ich lachte: „Nein... noch nicht, aber mir ist gerade eingefallen, dass ich ihren Namen gar nicht kenne. Es würde mir gleich viel besser gehen wenn ich...“ Ich hielt inne... unbewusst hatte ich die gleichen Worte benutzt wie Fion damals bei mir... „Mein Name?“ die Frau schien zu zögern. „Angela!“ meinte sie dann lächelnd. „Aber ich dachte es wäre ihnen lieber, wenn sie es jemanden erzählen, den sie nicht kennen?“ Sie grinste, ich merkwürdiger Weise ebenfalls. Angela hatte Recht... hat tat wirklich gut jemanden meine Geschichte zu erzählen... „Bitte, erzähl weiter...“ meinte sie und sah mich gespannt an. Wieder musste ich lachen und meine düstere Stimmung verflog... ganz unbeschwert konnte ich weitererzählen.

Es polterte. Ich schlug die Augen auf und blinzelte verschlafen. Die Wohnung war völlig dunkel, dennoch nahm ich einen Schatten wahr. Schnell schaltete ich das kleine Licht neben mir ein und sah verdutzt auf Fion hinab. Dieser lag auf dem Boden und rieb sich das Bein, er sah zu mir auf, scheinbar war er über etwas gestolpert. „Tut... tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe.“ Ich lächelte: „Das macht doch nichts. Warum hast du das Licht nicht angemacht?“ „Na ja... ich kann gut genug im Dunkeln sehen. Du hast so friedlich geschlafen... ich wollte nicht, dass du aufwachst. Allerdings hab ich den Tisch dann doch übersehen.“ Er grinste. Jetzt erst stellte ich fest, dass ich mit einer Wolldecke zugedeckt war und das Buch mit einem kleinen Zettel als Lesezeichen auf dem kleinen Tisch neben mir lag. „Hast... du mich zugedeckt?“ fragte ich vorsichtig während ich mir immer noch verschlafen die Augen rieb. Er nickte. Ich streckte mich einmal und sah auf die Uhr, es war halb 4 Uhr morgens. Fion zog sich währenddessen die Schuhe aus und kam dann wieder zurück in das Wohnzimmer. Ich setzte mich auf und er fragte: „Was für ein Buch ist das? Ich kenne es nicht.“ Gleichzeitig griffen wir nach dem Roman und unsere Hände berührte sich. Ich hielt die Luft an und genoss das Kribbeln, welches meinen Körper durchfuhr. Auch Fion hielt inne und blickte unsicher auf das Buch hinab.
Ich sah ihn an und lächelte, doch schon hatte er sich das Buch genommen und schlug die Seite auf, auf der ich zuletzt war. Etwas enttäuscht, aber auch peinlich berührt zog ich meine Hand wieder zurück.
„Es kommt aus der Menschenwelt, ich habe es in dem Zimmer... deiner Schwester...“ ich geriet ins Holpern. Irgendwie war es mir unangenehm ihm zu sagen, dass ich in diesem Zimmer gewesen war. „... gefunden.“ Beendete ich den Satz und schon sprudelten die Erklärung aus mir heraus: „Ich habe hier im Wohnzimmer nach einem schönen Buch gesucht, aber da waren nur Bücher, die mich nicht sonderlich... na ja fesselten und dann habe ich mich daran erinnert, dass im Zimmer deiner Schwester ein kleines Bücherregal stand und hab dort mal nachgesehen... es tut mir Leid.“ Fion musterte mich mit einem sanften Lächeln: „Es muss dir nicht Leid tun, das hier ist ab jetzt dein zu Hause, du kannst hier tun und lassen was du willst.“ Auch ich lächelte und stand auf: „Ich gehe jetzt schlafen.“ Er nickte nur und musterte immer noch das Buch in seiner Hand. Ich war ihm so nah... Bevor ich wusste, was ich tat küsste ich ihn auf die Wange und flüsterte: „Gute Nacht.“ Ich sah noch seinen verwirrten Gesichtsausdruck, doch dann drehte ich mich schnell um, damit er nicht sah, dass ich knallrot wurde, und eilte die Treppen nach oben in mein Zimmer.
Ich schloss die Tür und lehnte mich mit aufgerissenen Augen dagegen. Was hatte ich getan?! Noch eine ganze Weile lief ich im Zimmer auf und ab und dachte darüber nach, wie er diesen kleinen Kuss wohl interpretiert hatte... Doch plötzlich hörte ich Schritte, blieb stehen und lauschte an der Tür. Scheinbar hatte er sich ebenfalls dazu entschlossen jetzt schlafen zu gehen. Doch dann wurde es plötzlich ruhig und ich hielt den Atem an und lauschte angestrengt. Er war noch nicht in seinem Zimmer, denn die Tür hatte ich noch nicht gehört. Leise ließ ich mich auf die Knie sinken und spähte durch das Schlüsselloch. Er stand auf dem Flur und wirkte irgendwie... verstört... Einige Sekunden lang blickte er auf meine Tür, wandte sich dann jedoch wieder ab und ging auf sein Zimmer. Ich stand wieder auf, hörte wie seine Tür ein Klicken von sich gab, als sie zufiel, und merkte nicht, dass ich unaufhörlich zitterte. So ein Gefühl war fremd für mich... ich war noch nie... verliebt gewesen und es verwirrte mich. Seine Anwesenheit machte mich fast wahnsinnig... zu wissen, dass er nebenan lag und schlief ließ mich lächeln.

Part 5 Don’t cry alone...

Die Tage verstrichen. Ich durfte nur Nachts und mit Fions oder Loths Begleitung das Haus verlassen, doch da die beiden fast jede Nacht „Unterwegs“ waren kam es dazu nur sehr selten. Ich dachte zunächst, dass ich nur die erste Zeit dieses Kribbeln verspüren würde wenn ich in Fions Nähe war... doch es wurde nur immer schlimmer. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Sollte ich mich tatsächlich in ihn verliebt haben? Und was empfand er für mich?
Klar, er war immer sehr nett und fürsorglich... aber war da auch mehr als nur Freundschaft?
Ich bezweifelte es...
Nachts in meinem Zimmer lag ich oft wach und weinte bitterlich. Ich fühlte mich so einsam... Fion war in der Menschenwelt und die Gedanken kreisten sich oft auch um meinen Vater...
Auch in dieser Nacht war es so.
Ich vermiste meine Freiheit, meinen Vater und ich sehnte mich danach wieder in Fions Armen liegen zu können... So wie bei unserer ersten „Begegnung“...
Plötzlich horchte ich auf und hielt die Luft an. War da nicht ein Geräusch gewesen? Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und ging zu meiner Zimmertür. War Fion schon zurück?
So leise wie es nur ging öffnete ich die Tür, doch da war niemand... Ich runzelte die Stirn und wollte gerade wieder zurück in mein Zimmer gehen, da sagte eine mir nur allzu vertraute Stimme: „Warte!“ Aus dem Schatten löste sich Fions große Gestalt; ich konnte seinen Blick nicht ganz deuten. „Du... hast geweint... oder?“ Ich sah zu Boden und nickte schwach.
Plötzlich fand ich mich in seinen Armen wieder und mir stockte der Atem. Er drückte mich fest an sich und flüsterte mit irgendwie verzweifelt klingender Stimme: „Bitte... weine nicht allein. Lieg nicht Nacht für Nacht ganz allein auf deinem Zimmer und weine... das ertrage ich nicht. Ich bin da... ich beschütze dich...“ Ich war zunächst zu überrascht und geschockt um auch nur irgendwie reagieren zu können, doch dann stiegen wieder Tränen in mir auf. Ich krallte meine Hände regelrecht in sein Hemd und schloss die Augen. Ich wünschte, dieser Moment würde nie vorübergehen...

„Fion?“ flüstere ich nach einiger Zeit, ließ ihn allerdings nicht los. „Darf... darf ich heute bei dir schlafen...?“ ( :D ) . Ich spürte wie er zusammenzuckte und löste mich von ihm. Er sah mich mit einer Mischung aus Entsetzten und Verwirrung an. Ich kicherte leise: „Denk bitte nichts falsches... Ich möchte heute Nacht nur... nicht mehr alleine sein...“ Ein warmes Lächeln huschte über sein Gesicht und er nickte.

Ich stoppte und wusste sofort welche Fragte jetzt kommen würde: „Und? Haben sie...“ „Ich lächelte: „Nein, ich habe nicht mit ihm geschlafen.“ Mein Gegenüber wirkte enttäuscht: „Aber... warum denn nicht?“ Wieder lächelte ich melancholisch „Zu der Zeit sah er mich eher wie eine kleine Schwester an, die er beschützen musste. Außerdem hatte ich ihm ja klar gemacht, dass ich es nicht darauf abgesehen hatte.“ Angela nickte nur und seufzte: „Aber sie sind dann doch zusammengekommen, oder? Ich meine, er hat dann doch sicherlich gemerkt, dass er etwas für sie empfindet, hab ich Recht?“ Ich lächelte leicht, als ich ihre gespannte Miene sah. „Alles zu seiner Zeit“ Mein Gegenüber grinste: „Gut, erzählen sie bitte weiter.“ Ich nickte:“ Es tat so gut seine Nähe zu spüren und ich schlief schnell ein. Dann...“

Ich erwachte, hielt jedoch meine Augen geschlossen. Ich hatte Angst, dass das alles sei nur ein Traum gewesen und ich lag immer noch in meinem Bett. Doch dann fühlte ich, dass meine Hände etwas warmes berührten (nur zur Information, ihre Hände liegen ÜBER der Decke, nichts falsches denken! :D ) und überwand mich dann doch dazu, die Augen zu öffnen.
Fion lag neben mir und hielt mich immer noch im Arm. Er atmete ruhig und gleichmäßig, doch sein Gesicht wirkte angespannt und konzentriert. Ich lächelte und fragte mich, ob es tatsächlich so anstrengend sein konnte, mich in seinen Armen zu halten.
Ein riesiges Glücksgefühl stieg in mir auf und lächelnd strich ich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er regte sich und schnell tat ich so, als wenn ich noch schlafen würde. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen; fühlte wie er mich losließ und sich aufsetzte. Ich öffnete meine Augen einen Spaltbreit und blickte zu ihm auf. Er sah sehr besorgt aus und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Er drehte sich wieder zu mir um und schnell schloss ich die Augen. Ich hörte wie er seufzte und mein Herz wurde mir schwer. Was, wenn er jetzt darüber nachdachte, dass es ein Fehler war zu sagen, er würde mich beschützten und für mich da sein? Was, wenn er es bereute mich überhaupt hier wohnen lassen zu haben?
Ich wollte mit ihm reden und tat so, als würde ich gerade aufwachen. Ich gähnte und streckte mich, doch als ich die Augen dann öffnete fiel die Zimmertür in genau diesem Augenblick ins Schloss und Fion war weg.
Mit trauriger Miene sah ich zu der Tür und schluckte schwer.

Langsam schlurfte ich die Treppen hinunter und ging in die Küche. Ich erwartete schon ihn frühstückend da sitzen zu sehen, denn er hatte sich angewöhnt auch etwas zu essen, auch, wenn er es nicht brauchte. Doch niemand war hier, nur ein Zettel lag auf dem Tisch. Stirnrunzelnd nahm ich ihn auf und las:

Ich bin heute den ganzen Tag über nicht da. Loth wird kurz vorbeikommen und sehen, ob alles in Ordnung ist. Es wird ziemlich spät werden.

Bis dann
Fion

Ich begann zu zittern. Gestern noch hatte er mir noch gesagt, er würde mich beschützen und heute ließ er mich wieder allein... Sah er denn nicht, was ich für ihn empfand? Oder wollte er mir auf diese Weise klarmachen, dass er nichts dergleichen fühlte?
Wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen an, doch ich nahm mir vor nicht zu weinen. Ich würde stark sein und ihm nicht hinterher weinen. Ich würde nicht mehr das schwache Mädchen sein, dass er beschützen musste. Ich hatte schließlich auch meinen Stolz!
 

Bibi

Mitglied
meine 1. Krtitik

Hallo Steffi,

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das "Wie ich diese Schweine hasse." hat nicht Safira, sondern Fion gesagt. Fion war doch schon die ganze Zeit da. (vielleicht hätte ich das deutlicher machen sollen ^^). Er war derjenige, der sich mit seinem Begleiter darüber unterhalten hat, dass Safiras Vater den Tod nicht verdient usw.

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Oh, hab die Stelle noch mal gelesen und eigentlich ist klar, dass Fion dies sagt. Da habe ich wohl einfach gedacht Safria müsste irgendwelche Haßgefühle entwickeln und gar nicht mehr auf die Namen geachtet.

Klar lese ich mir auch den 2. Teil durch :)

Bis dann...
 
okay, geht hier auch mal weiter ^^

Part 6 Friendship

Loth kam und blieb den ganzen Tag bei mir. Zuerst wollte ich ihn fragen, wo denn Fion genau sei und was er tat, doch ich ließ es bleiben. Eigentlich konnte mir das doch egal sein, oder?
Ich mochte Loth sehr. Wir beide sind ziemlich gute Freunde geworden im Laufe der Zeit. Er war immer gut drauf und war einfach super lustig.
Er erzählte mir, wie er und Fion sich kennen gelernt hatten und obwohl es eigentlich eine ziemlich grausame Gesichte war, erzählte er sie so, dass ich aus dem Lachen nicht mehr rauskam.
Die beiden hatten sich um einen Menschen gestritten bis es sogar zu einem Kampf kam. Dann jedoch kam ein dritter Vampir und schnappte sich den, mit einem Bannspruch belegten, Menschen. Die beiden hörten sofort auf zu kämpfen als sie das plötzlich Verschwinden bemerkt hatten und ließen sich stundenlange darüber aus, was das doch für eine Frechheit wäre.
Loth wollte mir schließlich sogar weis machen, dass das Sprichwort „Wenn zwei sich streiten freut sich der dritte“ von jemanden erfunden worden ist, der den Kampf zwischen den beiden verfolgt hatte und, dass es eigentlich vollständig lautete „Wenn zwei sich streiten freut sich der dritte und die anderen beiden werden Freunde“. Doch ich grinste nur und fragte ihn, ob er wirklich dachte, ich sei dermaßen dumm.
Außerdem erfuhr ich, dass er mit 19 Jahren gestorben war und das noch gar nicht so lange her war....

„Was denn... du warst noch nie da?“ Ich schüttelte verwirrt den Kopf. „Hat Fion dir nicht erlaubt dorthin zu gehen?“ „Er... hat nie etwas davon erwähnt.“ „Aber... wie lange wohnst du hier jetzt schon, Safira?“ Ich überlegte kurz: „Ca. ein halbes Jahr.“ „Und du hast den Wald nie bemerkt?“ „Na ja... schon, aber ich hab gedacht, dass dort in der Nähe bestimmt auch noch Häuser sind und das alles.“ Loth schüttelte den Kopf:“ Da ist nichts. Fion hat sich das kleine Gelände gekauft um dort etwas Ruhe zu haben, nur von diesem Haus aus kann man dorthin.“ „Wirklich?“ Er nickte lächelnd: „Wollen wir gleich mal hingehen?“ Ich strahlte und fiel ihm sofort um den Hals: „Oh das ist so cool!“ „Hey hey, nicht so stürmisch.“ Lachte er als ich mich wieder von ihm löste. „Tut mir Leid...“ ich sah zu Boden. Er wuschelte mir durch das Haar: „Du darfst nicht immer gleich alles so ernst nehmen!“ grinste er. „Und du hast meine Frisur zerstört.“ erwiderte ich und stupste ihn mit dem Finger an. „Oh! Verzeihung eure Majestät!“ er verbeugte sich tief. Ich grinste: „Schon gut, aber lass uns jetzt gehen, ja?“ „Sicher, eure Majestät.“ Er ging durch das Wohnzimmer und öffnete die Tür zur Veranda. „Nenn mich nicht so!“ Ich lief ihm hinterher. Er verbeugte sich wieder und machte eine einladende Geste nach draußen. „Hör auf damit!“ Als ich draußen war, schloss er die Tür wieder und hob mich plötzlich hoch. „Hey! Was...“ „Eure Hoheit muss doch ihre Füße schonen, ich werde sie in den Wald tragen.“ „Nein das wirst du nicht!“ lachte ich und versuchte mich loszumachen. „Wetten doch?“

Der Wald war wirklich wunderschön... und so friedlich. Loth trug mich immer noch und wir näherten und einen kleinen See mit kristallklarem Wasser und einer kleinen Insel in der Mitte. Meine Augen funkelten: „Ein See! Ein richtiger See!“ Loth grinste plötzlich hämisch und trug mich hin. „Okay, lass mich jetzt bitte runter, ich will... hey! Loth... ne...nein! Nich…” schon hatte er mich losgelassen und wäre ich nicht die, die ich war, dann wäre ich jetzt ins Wasser gefallen.
Ich allerdings grinste nur und verschränkte die Arme vor der Brust, Loth starrte mich mit großen Augen an. Ich schwebte ein paar Zentimeter über dem Wasser und lief noch ein wenig weiter vom Ufer weg. „Na was ist? Schon vergessen? Ich bin zur Hälfe ein Wasserdämon, das hier ist mein Element!“ Ich lachte und lief wieder zum Ufer hin. „Komm schon!“ ich nahm seine Hände und zerrte ihn mit auf das Wasser. „Nein nicht! Ich kann das nicht...“ „Wenn ich dich festhalte geht es.“ Tatsächlich schwebte auch er über dem Wasser. Ich zog ihn weiter zum tieferen Wasser hin. „Wow... wirklich beeindruckend...“ meinte er und grinste mich an. „Willst du es auch einmal allein versuchen?“ fragte ich und ließ ihn sofort los. „Nicht!“ rief er aus, doch er schwebte immer noch über dem Wasser und sah mich staunend an. „Ich kann’s! Cool!“ „Falsch...“ ich verschränkte die Arme vor der Brust und grinste: „Die da können es.“ Ich deutete auf seine Füße. Dort schwammen alles kleine weiße und strahlende Nymphen die ihn über Wasser hielten. Er warf mir noch einen zweifelnden Blick zu, dann gab ich den Nymphen ein Zeichen und Loth fiel sofort ins Wasser. Prustend tauchte er wieder auf: „Das ist unfair!“ „Wer wollte mich denn zuerst ins Wasser werfen, hm?“

Wir alberten noch ziemlich lange herum und schlenderte als es schon dunkel wurde langsam wieder zum Haus zurück... beide pitschnass, denn auch er hatte es geschafft mich ins Wasser zu zerren.
Loth war der erste Freund, den ich jemals gehabt habe. Ich lebte mit meinem Vater viele Jahre lang in einer ziemlich abgelegenen Villa und wir hielten uns nur auf dem Grundstück auf. Meinen ganzes Leben lang musste ich mich verstecken und hatte nie viel Kontakt zu anderen Leuten. Für ihn empfand ich etwas völlig anderes als für Fion und das freute mich, denn ich konnte ganz ausgelassen sein und grübelte nicht immer über die Gefühle nach, die er wohl für mich empfand.
Nun ja... vielleicht doch nicht der aller erste... aber zu dieser Zeit der einzige... aber an diese ganze Gesichte wollte ich in diesem Augenblick nicht denken.
„Woran denkst du?“ fragte der Vampir als wir gerade in das Haus zurückgingen. „Na ja... ich hatte noch nie einen Freund. Du bist der erste und das freut mich.“ „Und was ist mit Fion? Ist er etwa nicht dein Freund?“ mir entging das Grinsen auf seinem Gesicht. „Na ja...“ ich zögerte, schloss die Tür und blieb unschlüssig stehen. „Du magst ihn sehr, hm?“ fragte er leise. Ich nickte traurig. „Na ja wo liegt das Problem? Er mag dich doch auch!“ Sofort sah ihn auf. „Was?“ „Na ja... er hat es zwar nie direkt gesagt, aber eigentlich ist Fion nicht der Typ, der einfach wildfremde Mädchen bei sich zu Hause aufnimmt und sich dann auch noch so sehr um sie sorgt.“ „Er sorgt sich um mich?“ „Natürlich! Was meinst du wohl, warum ich hier bin? Eigentlich könntest du hier doch auch alleine bleiben während er weg ist, aber nein... er muss mich ja so früh aus den Federn holen und mir regelrecht BEFEHLEN dir gefälligst Gesellschaft zu leisen.“ Ich lächelte. „Er hätte es wirklich nicht so grob sagen brauchen, ich wäre doch auch so gekommen.“ Meinte Loth mit beleidigt klingender Stimme.

Um ca. 11 Uhr ging er dann wieder los, er musste auf die Jagt. Er meinte, dass, wenn er Fion sieht, er ihm sagen würde, dass er sich beeilen sollte, doch ich meinte das wäre nicht nötig.
Ich legte mich auf das Sofa und schnappte mir das neue Buch, das ich angefangen hatte.

Part 7 Secrets


Die Zeit verging wie im Flug und irgendwann wurde die Haustür geöffnet. Sofort dachte ich an meinen Plan. Loth hatte zwar versucht mir Mut zu machen, aber ob ich seinen Worten glauben schenken sollte wusste ich nicht. Plötzlich hörte ich eine andere, raue und unfreundlich klingende Stimme und mein Herz blieb stehen. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Fion würde doch niemals einen Fremden mit hier her bringen! Schnell legte ich das Buch beiseite und sah mich um. Ich musste mich verstecken... Ich eilte zu der Verandatür, öffnete diese leise und ging nach draußen. Ich spähte in das Haus hinein und die Stimmen näherten sich dem Wohnzimmer. Zwei Gestalten traten ein und machten das Licht an. Ich runzelte die Stirn. Da war Fion. Allerdings sah er ziemlich angespannt aus und suchte das Bücherregal ab. Den anderen Mann kannte ich nicht und wollte es auch gar nicht... es war ein Feuerdämon. Ich konnte nicht verstehen was sie sagten und begann außerdem zu frieren. Draußen war es ziemlich kalt und ich hatte nur mein Nachthemd an. Fion zog das kleine Buch heraus, welches ich mir auch schon einmal angesehen hatte. Es war das über Amulette und verschiedene Steine. Wütend drückte Fion es dem Feuerdämon in die Hand und deutete auf die Tür. Der Feuerdämon grinste nur und ging. Der Vampir ballte zornig die Hände zu Fäusten und schlug einmal gegen die Wand. Ich zuckte erschrocken zusammen. Plötzlich wurde die Haustür wieder geöffnet und Loth kam hereingestürmt! Er redete wie wild auf Fion ein und schien ziemlich aufgebracht zu sein. Doch Fion lächelte nur und Loth schien sich zu beruhigen. Er schüttelte den Kopf und klopfte dem anderen Vampir grinsend auf die Schulter.
Was sollte das alles? Ich konnte nicht hören was sie redeten, aber es war doch alles sehr merkwürdig. Ich beschloss erst wieder reinzugehen, wenn Loth gegangen war und Fion im Bett lag. Ich wollte nicht, dass sie wussten, dass ich sie belauscht hatte... auch wenn ich ja kein Wort gehört hatte.
Loth setzte sich auf das Sofa und musterte verwirrt das Buch, welches ich gerade eben noch gelesen hatte während Fion nach oben ging. Loth grinste und legte das Buch wieder beiseite, als Fion schon die Treppe hinuntergestürmt kam. In seinem Gesicht stand das blanke Entsetzten und er meinte etwas zu Loth. Dieser sprang sofort auf und sah sich um. Schnell zog ich meinen Kopf zurück und lehnte mich gegen die Steinmauer. Dann hörte ich plötzlich, wie Loth meinen Namen schrie und mir wurde klar, wen sie suchten. Was sollte ich tun? Ich wollte jetzt auf keinen Fall da rein gehen... Mein Blick fiel auf den Wald und schon machte ich mich auf den Weg dorthin. Bestimmt würden sie mich dort auch suchen. Meine Füße wurden langsam Taub und ich bibberte, warum musste es Nachts auch immer so eiskalt werden? Und warum hatte ich mich schon umgezogen? Gerade als ich am Wald ankam, sah ich, wie die beiden Vampire aus dem Haus liefen und sich dem Wald näherten. Ich beeilte mich und setzte mich schwer atmend auf einen Stein am See. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte nicht, dass sie wussten, dass ich sie gesehen hatte.
Gerade als ich mich wieder etwas beruhigt hatte hörte ich ihr Stimmen, die nach mir riefen. Ich setzte einen verwirrten Gesichtsausdruck auf und drehte mich um: „Ich bin hier! Was ist denn?“ Die beiden liefen auf mich zu, sie sahen ziemlich erleichtert aus. „Was... was tust du hier?“ fragte Loth völlig außer Atem. „Ich wollte noch einmal hier her, es ist wirklich toll hier!“ Fion runzelte die Stirn: „Und warum schon im Nachhemd?“ „Oh ähm...“ ich sah an mir herunter und geriet ins holpern. „Na ja... ich war schon umgezogen und ich hätte nicht gedacht, dass... dass es so kalt wird.“ Loth schüttelte lachend den Kopf und klopfte Fion auf die Schulter: „Siehst du Kumpel? Alles ist in Ordnung. So, aber ich geh dann mal wieder... ich bin hundemüde!“ er streckte sich einmal und gähnte. „Geht klar, bis morgen dann.“ Meinte Fion und Loth verschwand hinter einigen Bäumen.
„Lass uns wieder zurückgehen.“ Meinte Fion. Ich nickte und stand auf, zitterte jedoch immer noch am ganzen Leib. Er musterte mich kurz und legte mir dann seine Jacke um die Schultern. Ich sah zu ihm auf, er lächelte sanft und schweigend gingen wir zum Haus zurück.


und? was meint ihr?
 



 
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