Ich als wachsender Elephant(ast)

3,50 Stern(e) 4 Bewertungen

Carlo Ihde

Mitglied
Früher mal Worte
so groß wie ein dreister
Elephant ein ganz feister
dickstmöglich am Orte.

Früher dein Atmen so ungeniert prahlend,
Neid, Hass und Angst ganz billig verstrahlend.

Du gemästet mit Kinderphantasien
Sodbrennen von dem Phantasten-Spleen,

warst der Dickhäuter, dem Platzen nah,
was mancher früher kommen sah
als er zu sagen vermochte
was dich zu plagen vermochte:
hör auf zu wachsen und
hör auf der Leute Kund'
Volumen ist, wo Lumen ist,
du grauer Wachstumsterrorist.

Schattenrisse die Ruinen
deiner alten Expertisen,
fazitär tut's Brüche schienen,
scheinbar Hilfe während Krisen,
die gar häufiger gesät nun
ganze Arbeit tun an dir,
diesem Werk so aufgebläht
wie ein lebensgierig Tier,
dessen Leben jäh vergeht
mit jedem weit'ren Schlückchen Gier.









(lumen, luminis: lat. "Licht")
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Carlo

Liest sich interessant aber dürfte für meinen Geschmack noch etwas flüssiger sein....

LG

Jürgen
 

Carlo Ihde

Mitglied
Ist Ok, gutstes Jürschen, werd's mer mal überlegen, Danke für den mutigen Start. Ist ja doch für alle anderen immer etwas schwerer, ne Meinung zu einem Text zu haben, zu dem noch kein andere eine Meinung gehabt hat. Das Gedicht dankt dir für diese "primae noctis" (richtig dekliniert?) und entlarvt sich aus reiner Freude seiner eigenen fehlenden Hebungen...
 

Carlo Ihde

Mitglied
Ich geb mir mal selbst noch einen Kommentar, alles nur um diesen Text wieder nach ganz vorne zu rücken. Hey, nicht schmunzeln oder frötzeln, das ist nämlich mein gutes Recht. Außerdem gebietet es mir mein riesiges Ego, die bisherigen Bewertungen für nicht ausreichend zu halten. Auch das ist mein gutes Recht. Die Wirklichkeit klafft im Moment noch, mein Wunsch jammert und nörgelt...
 
S

Stoffel

Gast
Moin,

stimme JoteS zu.
Ich hab meine Probleme mit der letzten Strophe.
Die könnte dem obigen etwas angepasster sein dürfen.
Und das "früher", dann sichtbarer, entweder für sich, oder fliessender Übergang zu "heute".
Nur mein Gefühl.
Sonst super Idee.

lG
Sanne

PS: deinen letzten Komm hättste Dir doch verkneifen können, spätestens heute hätt ich das Ding schon nach oben gebracht;)
 

Carlo Ihde

Mitglied
Die letzte Strophe von's janze ist die, die als erstes entstanden ist. Ich nämlich sage euch: ich hab eher noch ein Problem mit den vorigen Strophen. Gerade die letzte mag'sch am liebsten. Die erklärt viel grundlegender die Tiernatur, wohlgemerkt die Natur eines lebensunfähigen Tiers, das durch seine aufgenötigte Wachstumstendenz an den Rand seiner Grenzen gebracht wurde. Außerdem wird es seiner Lebensgier entlarvt, die es aber nie satt machen konnte, weder im herkömmlichen Sinne, noch auf einer Meta-Ebene.
 

Carlo Ihde

Mitglied
Übrigens: die Überschrift ist ganz eindeutig ein Wortspiel (zwinker-zwinker). Hat doch schon fast was experimentelles?
 



 
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