Guten Tag Marie-Luise Wendland,
dein Gedicht erinnert mich an einen ganz ähnlichen Versuch von mir, den ich dann allerdings verworfen habe.
Das freilich solltest du mit deinem Text nicht tun, auch wenn er mich, vielleicht weil ich ihn falsch interpretiere und lese, nicht gänzlich überzeugt.
So ist die Variante, das letzte Wort eines Verses jeweils wegzulassen, um letztlich auf den entscheidenden Begriff zu stoßen, sicherlich interessant. Vor dem Sein fehlt mir allerdings die Kohärenz.
So setzte ich die Überschrift Ich bin z.B. unweigerlich in eine syntaktische und damit auch in eine semantische Beziehung zu den Versen. Dabei doppelt sich die Form von sein. Ohne frage bezieht sich der Titel jedoch, zumindest bei den ersten beiden Zeilen, auf den jeweils hinteren Teil der Verse.
Also:
Ich bin -
das höchste Wesen/
das Höchste
Was aber geschieht mit Vers drei? Hier kann man den Titel sinnvoll auf beide Begriffe beziehen:
Ich bin -
Mensch/
Sein
Damit doppelt sich jedoch die Aussage in den letzten beiden Versen.
Vielleicht übersehe ich aber auch das Entscheidende in deinem Gedicht, deshalb bitte ich dich, mich aufzuklären, sodass ich noch einmal darüber nachdenken kann.
Liebe Grüße
DerKleinePrinz