Hallo Poetix,
meine Sichtweise, die sich vor allem aus dem ergibt, was ich hier in diesem Forum zum Thema Haiku bisher gelesen habe:
Gerade bei den Miniaturen lohnt es sich unbedingt, die Messlatte möglichst hoch anzusetzen.
Wer einen achtsamen Blick für die Natur entwickelt, der erkennt die "Poesie" in jeder Naturerscheinung. Die Kunst - nach meinem Verständnis - besteht nun darin, über das Beschreiben hinaus diesen besonderen Blick auch solchen Lesern zu vermitteln, die für gewöhnlich darüber hinweg sehen.
In Worte zu fassen, was jeder sehen kann, damit ist es, denke ich, nicht getan. Es geht wohl eher darum, zu vermitteln, was jeder sehen kann, aber kaum einer bewusst sieht.
Beim Haiku im ursprünglichen Sinne kommt noch dazu, dass hier fernöstliche Denkweisen zum Tragen kommen, denen man sicher nicht gerecht wird, wenn man sie mit westlichen Sichtweisen vergleicht. Aber das ist wiederum eine Wissenschaft für sich, mit der ich mich auch nicht auskenne, über die hier in der Vergangenheit aber schon lebhaft diskutiert wurde.
Die Kritik meines Vorredners macht, wenn man das alles zusammen nimmt, durchaus Sinn.
Viele Grüße
NDK