Ihr Lieben, Achter Zwerg, Marie-Luise und JoteS,
Das Einzige, was ich bei diesem Haiku falsch gemacht habe, ist der Titel. Ein Haiku hat ja gar keinen Titel. Die Moderatoren hatten aber schon vor Jahren darum gebeten, dass man zu einem Haiku in die Leiste einen Titel einfüge, und für einen selbst ist es ja auch gut, wenn da nicht einfach nur "Haiku" steht, weil man sonst seine Texte überhaupt nicht wiederfindet.
Also mit der Katz, die sich freut....das ist Mist und das habe ich mir auch überhaupt nicht überlegt, denn ich dachte, den Titel liest sowieso niemand, weil zu einem Haiku kein Titel gehört.
Gäbe es diesen Titel nicht, wärest Du, JoteS gar nicht auf die Schadenfreude gekommen, die mir selbst übrigens wirklich fremd ist. Es wäre das Letzte gewesen, was mir zu diesem Text eingefallen wäre, hätte ich ihn bei einem anderen Autor entdeckt.
Wesentlich war für mich beim Schreiben, dass es beim Haiku darum geht, alles Subjektive draußen zu lassen. Also ob mir als Autor die Maus Leid tut oder nicht,
muss außen vor bleiben.
Als ich mir überlegte, was ich in diesem Zusammenhang schreiben könnte, fiel mir ein Erlebnis aus meiner Kindheit ein. Mein Onkel zog einem gerade geschlachteten Hasen das Fell über die Ohren. Ich stand da mit meiner 4jährigen Unschuld und absoluten Objektivität, denn in diesem Alter kann man ein Geschehen nicht werten und den Hasen, (übrigens auch sonst keinen), hatte ich ja davor nie gesehen. Ich stand da also und sah mir diesen Vorgang an. Vergessen habe ich das nie, denn es war für mich nichts Alltägliches.
Heute nun fiel mir das wieder ein, dass man eigentlich nur als Kind diese Objektivität noch besitzt. Später bildet man sich zu allem eine Meinung und dementsprechend auch eine Wertung zu Ereignissen und Handlungen.
Um zur geforderten Objektivität, welche das Haiku verlangt,zu gelangen, ging ich also in meine Kindheit zurück. Da fiel mir die Geschichte mit dem Kürbis ein.
Wenn man die Zeilen ohne den Titel liest, finde ich sie immer noch sehr gelungen. Einmal ist dieses Haiku von keiner Subjektivität belastet und zum anderen beschreibt es, genau wie Tigerauge es kommentiert hat, eine ganze Geschiche mit sehr wenigen Worten.
In früheren Jahren gab es viele minimalistische Texte in der LL. Ich habe sie, wenn sie gelungen waren und das waren die wenigsten, immer sehr bewundert und mir gesagt: Dass kann ich nie. Nun ist es mir doch gelungen, so wie ja auch Herbert das einschätzt. Außer diesem blödsinnigen Titel, der ja aber nichts zur Sache beiträgt, bin ich mit dem Text immer noch sehr zufrieden.
Lieber Jotes, putze Dir also Deine Schuhe, ehe Du noch damit auf die Nase "fällst"
Danke, dass Du Deine Bewertung doch noch kommentiert hast!
Liebe Marieluise, gib doch mal bei Amazon unter "Bücher" einfach das Wort "Haiku" ein. Dann findest Du auch das Buch mit den Haikus mit 3 Zeilen zu 3 Silben.
Euch Allen meinen Dank, dass Ihr Euch dieses Textleins angenommen habt, das war sehr freundlich.
Allen Dreien liebe Grüße!
Vera-Lena