In meinem Kopf ist Leere (Alexandriner, Recycling-Sonett)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mein Kopf ist völlig leer, kein Wort ist mehr darin,
was mache ich jetzt nur? Ich weiß nicht was ich tu.
Ich weiß nicht, was ich tu, ich weiß nicht, wer ich bin,
mein Kopf ist völlig leer, kein Wort ist mehr darin.

Ich denke mehr und mehr, doch sind die Wörter hin,
Was mache ich jetzt bloß? Ich denke nur, ich spinn.
Ich denke nur, ich spinn, in mir wie Kreisel drin
Ich denke mehr und mehr, doch sind die Wörter hin.

Ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt,
und doch ist alles neu, obzwar es mich verzehrt,
Ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt.

Und doch ist alles neu. Obzwar es mich verzehrt,
ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt.
Und doch ist alles neu, obzwar es mich verzehrt,
 

sufnus

Mitglied
Hey Bernd!
Das hast Du sehr schön reimökonomisch verwortet und die Behauptung des lyr. Ichs so elegant widerlegt.
Aber ist das "tu" in Z2 als Reimwaise wirklich Absicht? "Ich sehe keinen Sinn" o. ä. wäre doch irgendwie naheliegender, denke ich. :)
LG!
S.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, sufnus, danke fürs genaue Lesen.
Es war Anfangs keine Absicht. Jedoch ließ ich es am Ende drin.

Es ist ja leicht zu beheben.

Ich sehe drei Lösungen:

1.
Mein Kopf ist völlig leer, kein Wort ist mehr darin,
Ich weiß nicht, was ich tu, ich weiß nicht, wer ich bin,
was mache ich jetzt nur? Ich weiß nicht was ich tu.
Mein Kopf ist völlig leer, kein Wort ist mehr darin.

Ich denke mehr und mehr, doch sind die Wörter hin,
Was mache ich jetzt bloß? Ich denke nur, ich spinn.
Ich denke nur, ich spinn, in mir wie Kreisel drin
Ich denke mehr und mehr, doch sind die Wörter hin.

Ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt,
und doch ist alles neu, obzwar es mich verzehrt,
Ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt.

Und doch ist alles neu. Obzwar es mich verzehrt,
ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt.
Und doch ist alles neu, obzwar es mich verzehrt.

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Hier ist der erste Teil ein Rubai. Dann beginnt der Kopf die Leier ...

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Ich weiß nicht, was ich tu, ich weiß nicht, wer ich bin,

2.
Mein Kopf ist völlig leer, kein Wort ist mehr darin,
Ich weiß nicht, wer ich bin, ich weiß nicht, was ich tu,
was mache ich jetzt nur? Ich keine Ruh.
Mein Kopf ist völlig leer, kein Wort ist mehr darin.

Ich denke mehr und mehr, doch sind die Wörter hin,
Was mache ich jetzt bloß? Ich denke nur, ich spinn.
Ich denke nur, ich spinn, in mir wie Kreisel drin
Ich denke mehr und mehr, doch sind die Wörter hin.

Ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt,
und doch ist alles neu, obzwar es mich verzehrt,
Ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt.

Und doch ist alles neu. Obzwar es mich verzehrt,
ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt.
Und doch ist alles neu, obzwar es mich verzehrt.


3.
Mein Kopf ist völlig leer, kein Wort ist mehr darin,
was mache ich jetzt nur? Ich sehe keinen Sinn.
Ich weiß nicht, was ich tu, ich weiß nicht, wer ich bin,
mein Kopf ist völlig leer, kein Wort ist mehr darin.

Ich denke mehr und mehr, doch sind die Wörter hin,
Was mache ich jetzt bloß? Ich denke nur, ich spinn.
Ich denke nur, ich spinn, in mir wie Kreisel drin
Ich denke mehr und mehr, doch sind die Wörter hin.

Ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt,
und doch ist alles neu, obzwar es mich verzehrt,
Ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt.

Und doch ist alles neu. Obzwar es mich verzehrt,
ich habe das Gefühl, dass alles wiederkehrt.
Und doch ist alles neu, obzwar es mich verzehrt.

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Deine ist die symmetrischste und klarste Lösung.

Danke für den Hinweis.
 

kakadu

Mitglied
Hallo Bernd,

so wie der Text angelegt ist, würde ich mich für Sufnus' Anregung entscheiden. Die Lösung mit nur zwei Endreimen ist die klarste und unterstützt am besten den puristischen Inhalt. Deine erste Idee gefällt mir auch gut. Wenn du das erste Quartett als Rubai gestaltest, warum nicht konsequenterweise das ganze Sonett als Ghasel? Dafür ist der Text jetzt nicht angelegt, es wäre aber eine spannende Idee für ein neues Gedicht.

LG Claudi
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja, das ginge. Danke Euch beiden.

3. ist jetzt die Vorzugsvariante. Ihr habt mich von Zweifeln befreit.
Ich lasse es trotzdem so stehen, sonst würde die Diskussion unverständlich.

Ein Punkt ist aber dabei: Es fiel mir auf, dass mein Kurzzeitgedächtnis schlecht war, nach Änderungen.
 

Mimi

Mitglied
Hallo Bernd,

die "Vorzugsvariante" (Nr. 3) gefällt mir auch am besten ...
Aber was genau bedeutet der Begriff "Recycling-Sonett" ?

Gruß
Mimi
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe jeweils eine Zeile immer wiederverwendet (recycelt). Die Bezeichnung ist augenzwinkernd beschreibend.
 



 
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