Schmutzig lugten die Zehennägel unter ihm hervor, kleine Härchen standen
wie vereinzelt verstreute Büschchen in der Taiga von den Zehen ab, die
Fußsohlen brannten wie Feuer und die Luft,geschwängert vom Duft der
Tannennadeln, schien zu kochen.
Fjodor Iwanowitsch hatte sich zur Reinigung von Körper und Geist in ein
Schwitzbad begeben. Schweiß tropfte ihm in kleinen Rinnsalen über den Leib
und vom vielen Auspeitschen mit dem Birkenbesen war er schon ganz rot-weiß
gescheckt. Wie Marmor sah seine Haut aus und alles kribbelte, als gingen
tausend Ameisen ihrem Tagwerk auf ihm nach.
Doch diese Erzählung von Fjodor Iwanowitsch gestaltet sich zu lange.
Beginnen wir eine neue. Fjodor Iwanowitsch hatte schlecht geträumt. Ihm
hatte geträumt, dass ihm sämtliche Zähne ausgefallen waren, und das, mitten
in einem von Menschrn überfüllten Fahrstuhl. Alle glotzten ihm zu, wie er so
nach und nach einen Zahn nach dem anderen ausspuckte. Um sich von dieser
mißlichen Situation abzulenken, ging Fjodor Iwanowitsch in die Banja stzte
sich eine Wollmütze auf und peitschte sich dorten so, dass überall Striemen
auf seinem Körper zu sehen waren. Später saß Fjodor Iwanowitsch in seiner
kleinen Küche und trank die ganze Nacht Wodka. Der Wind pfiff, eine Uhr
tickte und eine Kerze flackerte ganz sacht. Fjodor Iwanowitsch saß einfach nur
so da und guckte dem zähen Fluss seiner Gedanken nach. Er überlegte, ob er
sich ein Stück mittreiben lassen sollte, doch es war schon sät.So saß er nur da
und trank Wodka. Er dachte an gar nichts mehr. Fjodor Iwanowitsch saß da, der
Wind pfiff, eine Uhr tickte und eine Kerze flackerte ganz sacht.
Als der Wodka leer war, wachte Fjodor Iwanowitsch auf. Er war auf dem Tisch
eingeschlafen, der Wind pfiff, eine Uhr tickte und die Kerze war erloschen. Als
Fjodor Iwanowitsch eingeschlafen war, hatte er sich wohl an der Wodkaflasche
einen Zahn ausgeschlagen. der lag jetzt auf dem Tisch und flimmerte fahl im
Mondschein.
Der Wind pfiff, die Uhr war stehen geblieben. Fjodor Iwanowitsch legte sich
schlafen. Vorher drehte er noch das Gas ab. Kurz bevor Fjodor Iwanowitsch
einschlief, nahm er sich vor, heute zu träumen, er sei ein Adler.
Als er kurze Zeit später durch die Pforten von Phantasias Schloß marschierte,
verpasste man ihm das Kostüm eines Fisches. So ließ er es dann geschehen
und hob sich den Plan ein Adler zu sein für ein anderes mal auf. Fjodor
Iwanowitsch war in seinem Traum König der Fische. Alles schillerte bunt,
glitzerte und spiegelte sich.
Als er am nächsten tag aufwachte, beschloss er Wodka kaufen zu gehen. Ihm
war aufgefallen, dass Fische keine Zähne hatten. Vielleicht träumte er Nachts
in Serien. Doch er macht sich keine weieren Gedanken darob, sondern aß ein
paar Kartoffeln. Später dachte er über die Liebe nach und rauchte eine
Zigarette.
Daniil Charms lächelte ihm zu.