Liebe Label,
danke für Deine Erläuterungen und den interessanten Artikel! (Glücklicherweise gehöre ich, seit ich in Rente bin, zu den Tiefschläfern über zusammenhängend 7 Stunden hinweg Nacht für Nacht, deshalb ist mir alles, was ich da las, fremd, aber gerade deshalb interessant.)
Inhaltlich habe ich den Text so verstanden, wie Du es hier beschreibst, mit einer Ausnahme:
1.Z 3.St.
"dort flüsterten Worte"
habe ich mir so interpretiert, dass die Beiden doch noch eine Versöhnung herbeiführen konnten bevor einer von ihnen verstarb.
Aber das macht ja nichts. Wichtig ist, dass der Text so geschrieben ist, dass man zu einer schlüssigen Interpretation gelangen kann, und das ist hier der Fall.
Auch mir gefällt, genau wie Ralf, der Klangteppich, den Du hier gewebt hast.
Wie Herbert es schon angemerkt hat, ist es ein bißchen schade, dass es deswegen häufiger Wortumstellungen innerhalb des Satzverlaufes geben musste. Aber das stört nicht wirklich, trotzdem könntest Du das vielleicht bei einem nächsten Werk im Auge behalten. (Solche Basteleien sind immer sehr nervig, weiß ich auch)
(Das Thema könnte man übrigens auch sehr gut als Ballade bearbeiten, fällt mir gerade ein.)
Alles in allem hast Du hier einen gut ausgearbeiteten "Beziehungstext" eingestellt, ein zwischenmenschliches Phänomen aus einer gewissen Distanz heraus sich geradezu verselbstständigen lassen, was man in der LL seltener antrifft. Schwierig ist dabei, die zwei Personen so zu benennen, dass der Leser immer weiß, wer nun gerade gemeint ist, aber auch das ist Dir gelungen.
Mir gefällt es.
Liebe Grüße
Vera-Lena