Wic
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Kai Nelust: Advent
Das Smartphone klingelte: „Bringst Du Kerzen mit, bitte?“
„Kerzen?“
„Ja, Kerzen!“
„Wofür?“
„Kai!“
„Ist gut, tschüss, tschüss!“, ich legte auf. Kerzen. Na toll. Hatte jemand Geburtstag? Einen Runden vielleicht? Ich blätterte im Kalender meines Smartphones. Kein Eintrag. Vielleicht ein Kindergeburtstag? Das wäre ja wichtig zu wissen. Für einen Kindergeburtstag braucht es dünne Kerzen, die in kleine Spielzeug-Geburtstags-Plastik-Eisenbahn gesteckt werden können. Für einen runden Geburtstag konnte man die gleichen nehmen, für normale Geburtstage braucht es eine größere Kerze, aber nur eine. Sie hatte von mehreren gesprochen!
Meine Gedanken rasten. Für eine Frau konnten es rote oder lilafarbene sein, für einen Mann eher blaue. Weiße eher nicht. Die würde ich eher zu einem Totengesteck tun. War jemand gestorben? Zögernd kramte ich nach meinem alten Taschenkalender. Natürlich. Den hatte ich letztens erst entsorgt. Ich lebte ja jetzt Digital! Ich beschloss, das Problem an eine Verkäuferin abzugeben und trat in einen Laden.
„Ich brauche bitte Kerzen“, sagte ich der Verkäuferin.
Sie nickte. „Vier?“
„Vier?“, wiederholte ich.
„Na, Sie brauchen doch bestimmt jetzt zum Advent und zu Weihnachten Kerzen oder?“
„Ja! Natürlich!“ Erleichtert atmete ich auf.
„Vier Stumpen bitte!“
„Mit Beschriftung oder ohne?“
„Beschriftung?“
„Frieden, Glaube, Liebe, Hoffnung“, lächelte sie. Wenn sie die mit Beschriftung nehmen, müssen sie aber auch die Reihenfolge beim Entzünden einhalten.“
„Reihenfolge?“
„Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt!“
„Ohne Beschriftung!“ Ich fand das Einkaufen ja schon schwierig genug. Das wollte ich beim ‚Entzünden‘ der Kerzen nicht weitertreiben!
„In welcher Größe?“
„Äh“
„Dick, mittel, dünn?“
„Mittel.“ Mittelgroß ist immer gut. Zur Not konnte man das untere Ende ja etwas abschälen, falls die Kerze nicht in den Halter passt.
„Groß, Mittel oder eher klein?“
„Äh, Mittel. Nein, warten Sie! Wie ist denn das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich der drei Größen?“
Sie sah mich mitleidig an: „Nehmen Sie die Großen. Frauen mögen Große!“
„O. k.“, stöhnte ich.
„In welcher Duftnote?“
„Duftnote?“ Ich fühlte mich an Blähungen erinnert.
„Orange, Zimt, Weihnachtsstern?“ Sie beäugte mich. „Vier Mal den gleichen Duft oder verschiedene?“
„Viermal Honig“, flüsterte ich. Eigentlich wollte ich sie auf den Arm nehmen, aber sie griff in das Regal und stapelte vier Stumpen in der Duftnote Honig auf den Arm.
„Ach so“, sagte sie. „Mit Loch im Stumpenboden oder ohne?“
Ich schüttelte den Kopf. Manchmal hasse ich die riesige Auswahl!
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Das Smartphone klingelte: „Bringst Du Kerzen mit, bitte?“
„Kerzen?“
„Ja, Kerzen!“
„Wofür?“
„Kai!“
„Ist gut, tschüss, tschüss!“, ich legte auf. Kerzen. Na toll. Hatte jemand Geburtstag? Einen Runden vielleicht? Ich blätterte im Kalender meines Smartphones. Kein Eintrag. Vielleicht ein Kindergeburtstag? Das wäre ja wichtig zu wissen. Für einen Kindergeburtstag braucht es dünne Kerzen, die in kleine Spielzeug-Geburtstags-Plastik-Eisenbahn gesteckt werden können. Für einen runden Geburtstag konnte man die gleichen nehmen, für normale Geburtstage braucht es eine größere Kerze, aber nur eine. Sie hatte von mehreren gesprochen!
Meine Gedanken rasten. Für eine Frau konnten es rote oder lilafarbene sein, für einen Mann eher blaue. Weiße eher nicht. Die würde ich eher zu einem Totengesteck tun. War jemand gestorben? Zögernd kramte ich nach meinem alten Taschenkalender. Natürlich. Den hatte ich letztens erst entsorgt. Ich lebte ja jetzt Digital! Ich beschloss, das Problem an eine Verkäuferin abzugeben und trat in einen Laden.
„Ich brauche bitte Kerzen“, sagte ich der Verkäuferin.
Sie nickte. „Vier?“
„Vier?“, wiederholte ich.
„Na, Sie brauchen doch bestimmt jetzt zum Advent und zu Weihnachten Kerzen oder?“
„Ja! Natürlich!“ Erleichtert atmete ich auf.
„Vier Stumpen bitte!“
„Mit Beschriftung oder ohne?“
„Beschriftung?“
„Frieden, Glaube, Liebe, Hoffnung“, lächelte sie. Wenn sie die mit Beschriftung nehmen, müssen sie aber auch die Reihenfolge beim Entzünden einhalten.“
„Reihenfolge?“
„Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt!“
„Ohne Beschriftung!“ Ich fand das Einkaufen ja schon schwierig genug. Das wollte ich beim ‚Entzünden‘ der Kerzen nicht weitertreiben!
„In welcher Größe?“
„Äh“
„Dick, mittel, dünn?“
„Mittel.“ Mittelgroß ist immer gut. Zur Not konnte man das untere Ende ja etwas abschälen, falls die Kerze nicht in den Halter passt.
„Groß, Mittel oder eher klein?“
„Äh, Mittel. Nein, warten Sie! Wie ist denn das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich der drei Größen?“
Sie sah mich mitleidig an: „Nehmen Sie die Großen. Frauen mögen Große!“
„O. k.“, stöhnte ich.
„In welcher Duftnote?“
„Duftnote?“ Ich fühlte mich an Blähungen erinnert.
„Orange, Zimt, Weihnachtsstern?“ Sie beäugte mich. „Vier Mal den gleichen Duft oder verschiedene?“
„Viermal Honig“, flüsterte ich. Eigentlich wollte ich sie auf den Arm nehmen, aber sie griff in das Regal und stapelte vier Stumpen in der Duftnote Honig auf den Arm.
„Ach so“, sagte sie. „Mit Loch im Stumpenboden oder ohne?“
Ich schüttelte den Kopf. Manchmal hasse ich die riesige Auswahl!
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