(ein Auszug aus einer längeren Geschichte)
1. Korrektur nach dem Hinweis von endlich
Yelda war dankbar für die längere Pause. In der Mittagsglut weiterzumarschieren hätte noch mehr an ihren schwindenden Kräften gezehrt. Erschöpft von dem bisherigen Marsch setzte sie sich in den Schatten eines Überhangs und schloss ihre Lider vor dem blendenden Licht, das von den hellen Felsen in ihre Augen stach. Die Sonne stand senkrecht am Himmel. Die erbarmungslose Hitze ließ die Luft flimmern und erzeugte Trugbilder von weit entfernten Landschaften. Flirrende Wälder entstanden schemenhaft am Horizont. Glitzernde Seen spiegelten sich im Wüstenboden, - und verschwanden wieder. Der heiße Wüstenwind trug feinen Sand in die Höhe und bedeckte alles und jeden, so dass niemand die Augen weiter öffnete als es unbedingt nötig war. Selbst Rhaan, der immer noch als Wache auf dem Felsen im Schutz seines Umhangs ausharrte, blinzelte nur in die Richtung, aus der sie gekommen waren, aus der sie ihre Verfolger erwarteten.
Wachsende Unruhe legte sich über das Gemüt der Elfe. Konnten sie sich diese lange Pause erlauben? Aber der Wüstenkrieger würde sie rechtzeitig warnen, sagte sie sich. Dennoch wuchs ihr Unbehagen. Vergessene Instinkte ihrer alten Rasse regten sich, tief vergraben durch ihr langes Leben in der Stadt der Menschen. Und die sich nun, durch nur wenige Tage in der freien Natur, ihres Daseins erinnerten.
Verwirrt und beunruhigt schaute sie umher und lauschte. Aber nirgends konnte sie einen Grund für ihre Unruhe entdecken. Sie glaubte schon, die Hitze hätte ihr das Hirn verbrannt, und schalt sich selbst. Da vernahm ihr empfindliches Gehör ein leises Rauschen von oben und ließ sie aufschauen.
Ein dunkler Punkt zog nahe der Sonne seine Kreise und senkte sich langsam herab aus dem gleißenden Licht. Yelda hob die Hand und blinzelte. Das war kein gewöhnlicher Vogel! All ihre Sinne schrieen auf. Es war die Silhouette einer schwarzen Katze, die dort oben unvermittelt die Flügel anzog, und sich mit steigender Geschwindigkeit dem Boden näherte.
„Vorsicht! Da oben“, schrie sie laut.
Alarmiert blickten die Gefährten, ihre Waffen ziehend, in die Richtung, in die Yeldas Finger wies.
In rasendem Sturz schoss das Wesen vom Himmel herab. Dann, kurz über dem Boden und nur noch wenige Schritte von ihrem Ziel entfernt, breitete es seine gewaltigen Schwingen aus und jagte im Gleitflug auf Chiara und Antonija zu. Chiara war eine erfahrene Kriegerin und reagierte als erste. Blitzschnell hob sie ihren Dolch und warf ihn dem Geschöpf entgegen. Noch bevor der Stahl das Ziel traf und sich in die rechte Flügelschulter grub, hechtete Chiara aus der Reichweite der Kreatur.
Antonija hatte nach Yeldas Ruf ebenfalls schnell ihren Dolch gezogen, aber zum Ausweichen blieb ihr keine Zeit mehr. Sie empfing das mit vorgestreckten Tatzen auf sie zuschwebende Katzenwesen mit einem beißenden Dolchstoß. Die spitze Klinge drang bis zum Heft in das schwarze Fleisch. Dann wurde Antonija von der Wucht des Angreifers mehrere Schritte über den Wüstenboden mitgerissen. Die Katze brüllte vor Wut und Pein. Messerscharfen Krallen krümmten sich und bissen mühelos durch die kostbare, zähe Jagdkleidung, die sich sofort dunkel färbte.
Vor Schreck und Angst um Antonija sprang Yelda auf, ihrer neuen Gefährtin zur Hilfe zu eilen.
*
Antonija erstarrte, als sie dem Blick der anfliegenden Bestie begegnete. Sie war gemeint. Niemand anders war Ziel dieses Angriffs. Und diese gelb glühenden Augen verlangten ihr Leben. Fordernd drangen sie in ihr Bewusstsein und hielten sie fest, ließen nicht zu, dass sie sich bewegte. Unendlich langsam, so schien es, schwebte die Kreatur auf sie zu. Die Zeit stand still.
Nur unbewusst nahm sie die warnenden Schreie ihrer Gefährten war. Aber die panischen Rufe reichten aus, den Bann zu brechen. Im letzten Moment hob die Prinzessin ihren Dolch und rammte ihn der anfliegenden Kreatur in die Brust.
Antonijas Lungen keuchten allen Atem heraus, als das Wesen mit voller Wucht auf sie traf, ließen nichts übrig für den Schrei, den sie von sich geben wollte. Hilflos wurde sie in den heißen Sand geworfen und von dem unerwarteten Gewicht der Kreatur an den Boden gepresst. Felsen und spitze Steine stachen in ihren Rücken.
Das Wesen riss vor Schmerz und boshafter Wut fauchend das Gebiss auf und entblößte lange Reißzähne. Stinkender Speichel troff in ihr Gesicht, und der faule Atem der Bestie vergiftete die Luft, nach der Antonijas Lungen verlangten, - und brachten sie an den Rand einer Ohnmacht. Noch immer umfasste sie den Griff ihres Dolches, als wolle sie sich daran festhalten.
Wie stählerne Klammern krallten sich die Pranken in ihr Fleisch und nagelten sie am Erdboden fest. Das gierige Gebiss hob sich und suchte ihren Hals.
Mit aller Kraft versuchte sie, die geifernden Zähne von sich abzuhalten, während die bösartigen, gelben Augen des dämonischen Wesens ihren Verstand zu lähmen drohten. Die Kraft reichte nicht. Die Fänge gruben sich tief in ihre Schulter. Ein scheußliches Knirschen war deutlich zu hören, als die Reißzähne auf die Schulterplatte trafen.
Schmerz überflutete die Welt. Schob unerbittlich alles beiseite. Nichts anderes, was noch wichtig wäre. Das Gesicht der Wirklichkeit schwand, wurde ein anderes in den Augen der Prinzessin. Wie durch einen Nebel fiel ihr Blick auf einen fremden, unbekannten Ort. Graue Wolkenfetzen huschten über einen sonnenlosen Himmel und tauchten die Landschaft in ein diffuses Licht. Skulpturen von Felsen wuchsen aus dem Boden. Bizarre Gewächse erhoben sich aus ödem Sand und Geröll. Keine Lichtquelle war am Himmel auszumachen. Kein Tier, kein Mensch war zu sehen, in dieser endlosen, trostlosen Weite. Nichts Vertrautes oder Bekanntes war zu erkennen. Nur die gelb glühenden Augen der dämonischen Katze hingen übergroß und glimmend über ihr, und brannten sich in ihren Geist. Dann erloschen die Katzenaugen, und auch diese Welt verging in Dunkelheit.
*
1. Korrektur nach dem Hinweis von endlich
Yelda war dankbar für die längere Pause. In der Mittagsglut weiterzumarschieren hätte noch mehr an ihren schwindenden Kräften gezehrt. Erschöpft von dem bisherigen Marsch setzte sie sich in den Schatten eines Überhangs und schloss ihre Lider vor dem blendenden Licht, das von den hellen Felsen in ihre Augen stach. Die Sonne stand senkrecht am Himmel. Die erbarmungslose Hitze ließ die Luft flimmern und erzeugte Trugbilder von weit entfernten Landschaften. Flirrende Wälder entstanden schemenhaft am Horizont. Glitzernde Seen spiegelten sich im Wüstenboden, - und verschwanden wieder. Der heiße Wüstenwind trug feinen Sand in die Höhe und bedeckte alles und jeden, so dass niemand die Augen weiter öffnete als es unbedingt nötig war. Selbst Rhaan, der immer noch als Wache auf dem Felsen im Schutz seines Umhangs ausharrte, blinzelte nur in die Richtung, aus der sie gekommen waren, aus der sie ihre Verfolger erwarteten.
Wachsende Unruhe legte sich über das Gemüt der Elfe. Konnten sie sich diese lange Pause erlauben? Aber der Wüstenkrieger würde sie rechtzeitig warnen, sagte sie sich. Dennoch wuchs ihr Unbehagen. Vergessene Instinkte ihrer alten Rasse regten sich, tief vergraben durch ihr langes Leben in der Stadt der Menschen. Und die sich nun, durch nur wenige Tage in der freien Natur, ihres Daseins erinnerten.
Verwirrt und beunruhigt schaute sie umher und lauschte. Aber nirgends konnte sie einen Grund für ihre Unruhe entdecken. Sie glaubte schon, die Hitze hätte ihr das Hirn verbrannt, und schalt sich selbst. Da vernahm ihr empfindliches Gehör ein leises Rauschen von oben und ließ sie aufschauen.
Ein dunkler Punkt zog nahe der Sonne seine Kreise und senkte sich langsam herab aus dem gleißenden Licht. Yelda hob die Hand und blinzelte. Das war kein gewöhnlicher Vogel! All ihre Sinne schrieen auf. Es war die Silhouette einer schwarzen Katze, die dort oben unvermittelt die Flügel anzog, und sich mit steigender Geschwindigkeit dem Boden näherte.
„Vorsicht! Da oben“, schrie sie laut.
Alarmiert blickten die Gefährten, ihre Waffen ziehend, in die Richtung, in die Yeldas Finger wies.
In rasendem Sturz schoss das Wesen vom Himmel herab. Dann, kurz über dem Boden und nur noch wenige Schritte von ihrem Ziel entfernt, breitete es seine gewaltigen Schwingen aus und jagte im Gleitflug auf Chiara und Antonija zu. Chiara war eine erfahrene Kriegerin und reagierte als erste. Blitzschnell hob sie ihren Dolch und warf ihn dem Geschöpf entgegen. Noch bevor der Stahl das Ziel traf und sich in die rechte Flügelschulter grub, hechtete Chiara aus der Reichweite der Kreatur.
Antonija hatte nach Yeldas Ruf ebenfalls schnell ihren Dolch gezogen, aber zum Ausweichen blieb ihr keine Zeit mehr. Sie empfing das mit vorgestreckten Tatzen auf sie zuschwebende Katzenwesen mit einem beißenden Dolchstoß. Die spitze Klinge drang bis zum Heft in das schwarze Fleisch. Dann wurde Antonija von der Wucht des Angreifers mehrere Schritte über den Wüstenboden mitgerissen. Die Katze brüllte vor Wut und Pein. Messerscharfen Krallen krümmten sich und bissen mühelos durch die kostbare, zähe Jagdkleidung, die sich sofort dunkel färbte.
Vor Schreck und Angst um Antonija sprang Yelda auf, ihrer neuen Gefährtin zur Hilfe zu eilen.
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Antonija erstarrte, als sie dem Blick der anfliegenden Bestie begegnete. Sie war gemeint. Niemand anders war Ziel dieses Angriffs. Und diese gelb glühenden Augen verlangten ihr Leben. Fordernd drangen sie in ihr Bewusstsein und hielten sie fest, ließen nicht zu, dass sie sich bewegte. Unendlich langsam, so schien es, schwebte die Kreatur auf sie zu. Die Zeit stand still.
Nur unbewusst nahm sie die warnenden Schreie ihrer Gefährten war. Aber die panischen Rufe reichten aus, den Bann zu brechen. Im letzten Moment hob die Prinzessin ihren Dolch und rammte ihn der anfliegenden Kreatur in die Brust.
Antonijas Lungen keuchten allen Atem heraus, als das Wesen mit voller Wucht auf sie traf, ließen nichts übrig für den Schrei, den sie von sich geben wollte. Hilflos wurde sie in den heißen Sand geworfen und von dem unerwarteten Gewicht der Kreatur an den Boden gepresst. Felsen und spitze Steine stachen in ihren Rücken.
Das Wesen riss vor Schmerz und boshafter Wut fauchend das Gebiss auf und entblößte lange Reißzähne. Stinkender Speichel troff in ihr Gesicht, und der faule Atem der Bestie vergiftete die Luft, nach der Antonijas Lungen verlangten, - und brachten sie an den Rand einer Ohnmacht. Noch immer umfasste sie den Griff ihres Dolches, als wolle sie sich daran festhalten.
Wie stählerne Klammern krallten sich die Pranken in ihr Fleisch und nagelten sie am Erdboden fest. Das gierige Gebiss hob sich und suchte ihren Hals.
Mit aller Kraft versuchte sie, die geifernden Zähne von sich abzuhalten, während die bösartigen, gelben Augen des dämonischen Wesens ihren Verstand zu lähmen drohten. Die Kraft reichte nicht. Die Fänge gruben sich tief in ihre Schulter. Ein scheußliches Knirschen war deutlich zu hören, als die Reißzähne auf die Schulterplatte trafen.
Schmerz überflutete die Welt. Schob unerbittlich alles beiseite. Nichts anderes, was noch wichtig wäre. Das Gesicht der Wirklichkeit schwand, wurde ein anderes in den Augen der Prinzessin. Wie durch einen Nebel fiel ihr Blick auf einen fremden, unbekannten Ort. Graue Wolkenfetzen huschten über einen sonnenlosen Himmel und tauchten die Landschaft in ein diffuses Licht. Skulpturen von Felsen wuchsen aus dem Boden. Bizarre Gewächse erhoben sich aus ödem Sand und Geröll. Keine Lichtquelle war am Himmel auszumachen. Kein Tier, kein Mensch war zu sehen, in dieser endlosen, trostlosen Weite. Nichts Vertrautes oder Bekanntes war zu erkennen. Nur die gelb glühenden Augen der dämonischen Katze hingen übergroß und glimmend über ihr, und brannten sich in ihren Geist. Dann erloschen die Katzenaugen, und auch diese Welt verging in Dunkelheit.
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