Kelpie
Unablässig trieb er seinen alten Klepper an, der sich hängenden Kopfes mit dem Gewicht seines Reiters abmühte. Der feuchte Morgennebel verschleierte ihm die Sicht, wütend und energisch warf er seine langen Zotten aus dem Gesicht. So nahe des lügnerischen Moors wollte er sich nicht von dem Ungeheuer überraschen lassen. In ihrer Angst vor diesem Pferdedämon hatten ihm die Bauern eine große Belohnung versprochen. Lachend schüttelte er den Kopf über diese abergläubischen Tölpel. Ein Kelpie reiße ihnen das Vieh von den Moorweiden, sagen sie. Ein hässliches Ungeheuer aus den Brachlanden der Sage, das zuweilen in Menschengestalt, zuweilen in Pferdegestalt arglose Wanderer des Nachts und bei Nebel in die Tiefen der Flüsse ziehe und ertränke. Nein, hier wurde ihm ein stattliches Wehrgeld für ein armseliges Rudel Sumpfwölfe gezahlt, das nach dem harten Winter verzweifelt leichte Beute in Menschennähe suchte.
Bald schon sank der Gaul zwischen den weichenden Grasinseln bis zu den Füßen des Reiters ein. Sein Schwert nahm er ab und ließ sein Pferd dort allein zurück, stellte sich allein den schlammigen Wurzelfingern, die ihn in ihr dunkles Grab herabziehen wollten. Mit der trüben Klinge trieb er das zusammendrängende Schilf auseinander. Tief unter seinen Knien wartete das Wasser still, nur oberflächig kroch es leichtflüchtig vor ihm aus dem Weg. Wabernder Nebel zog auf. Dann spürte er es plötzlich. Einsicht. Er musste schnell zurück. Athletisch sprintete er, woher er gekommen war, kraftvoll hoben sich seine Beine aus dem Schlamm, Schritt voraus. Beide Hände fest um den Griff des Stahls geschlungen pirschte er sich heran, er konnte einen Pferdekopf im Wasser spiegeln sehen. Dann sah er es. Es blähte die Nüstern, eine wilde schwarze Mähne warf unbändig herum. Unglauben. Entsetzen. Grauen vor dem Gespenst der Bauernmärchen. Doch es wich rasch Entschlossenheit und kampferprobtem Tatendrang. Sein Kriegsschrei ertönte, und der Söldner stürmte voraus.
Es hatte seinen Gaul gerissen und bleckte ihn nun fordernd an und tauchte ab. Ihm blieb nur, die aufsteigenden Bläschen mit einem wütenden Schlag zu zerteilen. Zu spät.
Ein Geräusch brachte ihn zurück. Erneutes Plätschern. Er hielt lauschend inne, und erneut ging er auf die Pirsch, folgte dem Geräusch. Verdächtig still. Das Wasser unbewegt. Solch ein Moment bevor ein Unglücklicher auf trügerischem Boden versinkt. Zwischen neuem Schilf stieß sie schließlich an die Luft. Die schwarze, lange Mähne troff mit eigenem Schwung. Nackt setzte sie ihre reichen Künste zum Schauspiel ein, kraftvoll im Stand beugte sie sich zurück, provozierend, als ob sie ihre Haare waschen würde. Urplötzlich hielt sie inne und schnupperte misstrauisch gegen den Wind. Dann trafen sich ihre Blicke und blitzend forderte ihrer den seinen heraus. Die Zähne zum Grinsen gebleckt, die Lippen offen. Einladung mit Falle. Er sah sich entdeckt und stellte sich ihr zum Kampf, den Stahl drohend in seiner festen Faust. Bei diesem Anblick warf sie den Kopf zurück und lachte. Lachte ihn einfach überlegen aus. Verdutzt hielt er inne. Das Schwert versank losgelassen blubbernd nach unten. Ungeniert reckten sich ihm ihre Brüste frech entgegen. "Was für ein Held", spottete sie höhnisch mit einem Blick auf seinen Unterleib. Das war zuviel. Mit roten Augen stürmte er vor, packte sie am gesträhnten Schopf und zerrte sie zurück. Ihr Lachen verstummte, als er sie mit Kraft an sich presste. Heiß atmete sie an seinem Hals. Während er seine Zähne in ihre Haut trieb, presste sie ihre Schenkel an seinen Unterleib. Auch sie labte sich an seiner Haut. Schmerzvoll brüllte er auf, als ihre Wildheit ihn bluten ließ, mundgerechte Fetzen herausriss. Ihre Zunge zwängte sich zwischen seine Lippen, er hebelte sie dafür aus dem Wasser, dass sie stöhnend brunfte. Trübe Schwaden deckten still die beiden zu, die ringend im Schlamm versanken.
Erschöpft kehrte er zurück ins Dorf. Und die verängstigten Bauern jubelten, als sie den Pferdekopf in seinen Händen sahen. Endlich ist der alles verschlingende Pferdedämon verbannt, riefen die Bauern volle Freude. Nur nach dem Sturm des Festes, als er seine zahlreichen Bisswunden pflegen konnte, fragte ihn ein Freund: "Dein alter Klepper hat es nicht mehr geschafft?"
"Die schwarze Stute entschädigt mich für alles." und deutete grinsend und voller Zufriedenheit auf das neue Reittier vor seinem Zelt.
Unablässig trieb er seinen alten Klepper an, der sich hängenden Kopfes mit dem Gewicht seines Reiters abmühte. Der feuchte Morgennebel verschleierte ihm die Sicht, wütend und energisch warf er seine langen Zotten aus dem Gesicht. So nahe des lügnerischen Moors wollte er sich nicht von dem Ungeheuer überraschen lassen. In ihrer Angst vor diesem Pferdedämon hatten ihm die Bauern eine große Belohnung versprochen. Lachend schüttelte er den Kopf über diese abergläubischen Tölpel. Ein Kelpie reiße ihnen das Vieh von den Moorweiden, sagen sie. Ein hässliches Ungeheuer aus den Brachlanden der Sage, das zuweilen in Menschengestalt, zuweilen in Pferdegestalt arglose Wanderer des Nachts und bei Nebel in die Tiefen der Flüsse ziehe und ertränke. Nein, hier wurde ihm ein stattliches Wehrgeld für ein armseliges Rudel Sumpfwölfe gezahlt, das nach dem harten Winter verzweifelt leichte Beute in Menschennähe suchte.
Bald schon sank der Gaul zwischen den weichenden Grasinseln bis zu den Füßen des Reiters ein. Sein Schwert nahm er ab und ließ sein Pferd dort allein zurück, stellte sich allein den schlammigen Wurzelfingern, die ihn in ihr dunkles Grab herabziehen wollten. Mit der trüben Klinge trieb er das zusammendrängende Schilf auseinander. Tief unter seinen Knien wartete das Wasser still, nur oberflächig kroch es leichtflüchtig vor ihm aus dem Weg. Wabernder Nebel zog auf. Dann spürte er es plötzlich. Einsicht. Er musste schnell zurück. Athletisch sprintete er, woher er gekommen war, kraftvoll hoben sich seine Beine aus dem Schlamm, Schritt voraus. Beide Hände fest um den Griff des Stahls geschlungen pirschte er sich heran, er konnte einen Pferdekopf im Wasser spiegeln sehen. Dann sah er es. Es blähte die Nüstern, eine wilde schwarze Mähne warf unbändig herum. Unglauben. Entsetzen. Grauen vor dem Gespenst der Bauernmärchen. Doch es wich rasch Entschlossenheit und kampferprobtem Tatendrang. Sein Kriegsschrei ertönte, und der Söldner stürmte voraus.
Es hatte seinen Gaul gerissen und bleckte ihn nun fordernd an und tauchte ab. Ihm blieb nur, die aufsteigenden Bläschen mit einem wütenden Schlag zu zerteilen. Zu spät.
Ein Geräusch brachte ihn zurück. Erneutes Plätschern. Er hielt lauschend inne, und erneut ging er auf die Pirsch, folgte dem Geräusch. Verdächtig still. Das Wasser unbewegt. Solch ein Moment bevor ein Unglücklicher auf trügerischem Boden versinkt. Zwischen neuem Schilf stieß sie schließlich an die Luft. Die schwarze, lange Mähne troff mit eigenem Schwung. Nackt setzte sie ihre reichen Künste zum Schauspiel ein, kraftvoll im Stand beugte sie sich zurück, provozierend, als ob sie ihre Haare waschen würde. Urplötzlich hielt sie inne und schnupperte misstrauisch gegen den Wind. Dann trafen sich ihre Blicke und blitzend forderte ihrer den seinen heraus. Die Zähne zum Grinsen gebleckt, die Lippen offen. Einladung mit Falle. Er sah sich entdeckt und stellte sich ihr zum Kampf, den Stahl drohend in seiner festen Faust. Bei diesem Anblick warf sie den Kopf zurück und lachte. Lachte ihn einfach überlegen aus. Verdutzt hielt er inne. Das Schwert versank losgelassen blubbernd nach unten. Ungeniert reckten sich ihm ihre Brüste frech entgegen. "Was für ein Held", spottete sie höhnisch mit einem Blick auf seinen Unterleib. Das war zuviel. Mit roten Augen stürmte er vor, packte sie am gesträhnten Schopf und zerrte sie zurück. Ihr Lachen verstummte, als er sie mit Kraft an sich presste. Heiß atmete sie an seinem Hals. Während er seine Zähne in ihre Haut trieb, presste sie ihre Schenkel an seinen Unterleib. Auch sie labte sich an seiner Haut. Schmerzvoll brüllte er auf, als ihre Wildheit ihn bluten ließ, mundgerechte Fetzen herausriss. Ihre Zunge zwängte sich zwischen seine Lippen, er hebelte sie dafür aus dem Wasser, dass sie stöhnend brunfte. Trübe Schwaden deckten still die beiden zu, die ringend im Schlamm versanken.
Erschöpft kehrte er zurück ins Dorf. Und die verängstigten Bauern jubelten, als sie den Pferdekopf in seinen Händen sahen. Endlich ist der alles verschlingende Pferdedämon verbannt, riefen die Bauern volle Freude. Nur nach dem Sturm des Festes, als er seine zahlreichen Bisswunden pflegen konnte, fragte ihn ein Freund: "Dein alter Klepper hat es nicht mehr geschafft?"
"Die schwarze Stute entschädigt mich für alles." und deutete grinsend und voller Zufriedenheit auf das neue Reittier vor seinem Zelt.