An lapismont
Dieser lyrische Text ist mir nach mehrmaliger Lektüre erst einmal sympathisch.
Ein rührendes Geständnis der Hilflosigkeit des Gefühls, angesichts der Stärke und Kraft des anderen.
Aber auch das Erkennen der Gefahr des Verschlucktwerdens, des Untergangs im Willen des anderen.
Um dies bildhaft zu machen, braucht es Übersteigerungen, Metaphern, die du, lapismont, aneinanderreihst.
Ziemlich viele sind es, aber ich finde, es ist noch erträglich für den Leser.
Auch habe ich den Eindruck, dass der Text spontan geschrieben wurde, aus einem im Augenblick des Niederschreibens noch sehr lebendigen Gefühl heraus, das auch ziemlich ungefiltert einfloss in die Worte.
Vielleicht kannst du es jetzt, nach Monaten der Abklärung, ein wenig kürzen.
Ich würde die wiederholten Worte streichen wie doch, Herz, Leben.
Und ich würde ein wenig auf den Rhythmus achten.
Schöne Bilder, die sich mir einprägten sind der kleine Fluss, der sich ins Meer stürzt.
Und auch die Worte als Todesboten ließen mich innehalten und darüber grübeln.
Die Verse, die den Vergleich der Geliebten mit einem fernen Gipfel darstellen und das Lamento um das versickernde Leben würde ich ganz streichen.
Die lyrische Aussage verliert keine Kraft dadurch.
Das Lesen und Nachdenken darüber war es mir wert.
Lotte Werther