Klimasonett

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Danke Herbert,

das ist ja fein, dass du mir diesen Tipp gabst, um die alte Version mit der neuen vergleichen zu können. Wundervoll verbessert!

Ich schreib es jetzt einfach mal, was ich im vorherigen Kommentar weggedrückt hatte: Während des Lesens wurde meine Kehle schon so trocken, dass ich mir unmittelbar nach dem Lesen etwas zu Trinken holen musste. Jetzt ist es schon wieder so... :)

Durstige Grüße,
Estrella
 
M

Marlene M.

Gast
sehr niveauvoll formuliert, lieber herbert und die Botschaft möchte ich ausdrücklich unterstützen.
Zum Sonett ist ja schon bemerkt worden.
Stark finde ich:
Wie trostlos siecht in Trockenheit der Fluß,
vor Dir versickert schmal ein Restgerinnsel,
das dürre Inntal klebt am Malerpinsel,
beim Queren netzt Dir nichts den müden Fuß.

das ist so gut, schade, dass der Reim nicht so ganz hinhaut mit dem Dehnungs-U.
Ansonsten gerne gelsen LG von Marlene
 

HerbertH

Mitglied
Wie trostlos Krume, Staub, nur Sand und Klüfte,
[ 4]die rafft der heiße Wind als seinen Raub
[ 4]und wirbelt sie umher wie dürres Laub
und schleudert, reißt sie hoch in Wüstenlüfte.

Wie trostlos siecht in Trockenheit der Fluss,
[ 4]vor Dir versickert schmal ein Restgerinnsel,
[ 4]das dürre Inntal klebt am Malerpinsel,
beim Queren netzt den Fuß kein kühler Guss.

Dein Biß klingt spröde, sandig knirscht die Frucht.
[ 4]Du suchst ein Blatt, doch tot sind alle Blätter.
Erinnerung an Regen wird zur Sucht,
[ 4]Du bietest niemand einen Ausweg, Wetter.
Laut rufend hoffen Zähe noch auf Flucht.
[ 4]Erhörst Du uns? Beeil Dich, Klimaretter!
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Marlene,

ich habe noch eine Änderung eingebaut. Den unschönen Reim "Fluss-Fuß" habe ich jetzt vermieden.

Danke, dass Du mich nochmal angespornt hast, eine bessere Lösung zu finden.

lG

Herbert
 
M

Marlene M.

Gast
schön, dass ich dich anspornen konnte.
Lächeln von Marlene
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Rhea,

in einer früheren Version steht noch etwas von "2057", das habe ich vorsorglich "zeitloser" gemacht.

Knirschende Grüße

Herbert
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Was mir zuerst auffiel ist die Wiederholung der abstrakten Beschreibung "wie trostlos". Sofort dachte ich bei mir, warum wird nicht gezeigt was trostlos ist, sondern beurteilt, dass es trostlos sei.
Im weiteren Verlauf entdecke iich parodistische selbstbezügliche Züge im Sonnett.

Es macht sich über den Klimawandel lustig, genauer über die Art und Weise der Meldungen.

Diese Stimmung wird durch den abstrakten Anfang unterstützt.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Bernd,

ein sehr interessante Interpretation! Allerdings muss ich zugeben, dass meine Intention bei diesem Gedicht eher naiv-überzeugt war. ;)

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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