Duisburger
Mitglied
Komprimieren und so
Ein Gedanke ist ein flüchtig Ding. Jedenfalls bei mir.
Gerade noch präsent, werden sie von neuen Gedanken überdeckt, verdrängt und letztlich meinerseits schnell vergessen. Gedanken, die möglicherweise Wert gewesen wären, dauerhaft erhalten zu bleiben. Dagegen hilft, wie bei allen flüchtigen Dingen, nur das Komprimieren. Also versuche ich, den gerade noch flüchtigen Gedanken in einen anderen Aggregatzustand zu versetzen.
Gas komprimiert man in Flaschen, Gedanken auf Papier.
Ich gebe ihm also eine feste Gestalt und er wird zum Gedicht. Hoffentlich.
Was ich bei dieser ersten „Verdichtung“ dieses Gedankens zu Papier bringe, hat leider oft wenig mit Selbigen zu tun. Schon gar nichts mit Kunst im Sinne von Lyrik. Inhalt und Aussage machen noch kein Gedicht. Vor dem Meisterwerk hat der Gott der Lyrik das Schreibhandwerk gesetzt.
Soll ich reimen oder doch lieber frei schreiben?
Vielleicht ein Sonett?
In alter Sprache oder doch besser Neudeutsch? Nicht das mich nachher kaum einer versteht.
Alte oder neue Rechtschreibung?
In epischer Länge oder knackig kurz?
Soll ich Konventionen brechen oder lieber auf altbewährtes setzen?
Schreibe ich, um zu gefallen oder um etwas mitzuteilen?
Nun ja, Streicheleinheiten hab ich gern. Wer nicht.
So viel Fragen.
Irgendwann habe ich mich dann entschieden und bringe meine Gedanken in eine lyrische Form. Darauf folgt dann meist eine endlos lange Verbesserungsorgie. Hier ein wenig kürzen, dort ein Wörtchen mehr. Noch mal schnell dem Rhythmus, der Betonung und der Metrik Tribut zollen.
Stunden oder Tage später dann ist jener Punkt erreicht, an dem jeglicher Änderung nur noch eine Verschlimmbesserung darstellt. Da muss ich mich dann zwingen aufzuhören. Schwer für mich.
Da steht es nun schwarz auf weiß. Mein Werk. Ein wenig stolz bin ich dann schon. Schnell noch mal umgeschaut, ob keiner in der Nähe ist und laut vorgelesen. Klingt wirklich gut nach meinem Dafürhalten.
Dann kommt die Stunde der Wahrheit.
Hochladen auf die bevorzugte Literaturseite im Web. Geschafft.
Dann harre ich der Dinge, die da kommen. Wenn sie denn kommen. Vielleicht reagiert ja keiner auf mein Werk?
Der Supergau für mich als Autor ist natürlich ein Kritiker, der mein Werk gnadenlos verreißt. Wie kommt der dazu, mein Gedicht nicht so genial zu finden wie ich? Frechheit so was. Er versteht mich halt nicht. Im Gegensatz zum zweiten Kritiker, der mein Werk über den grünen Klee lobt. Recht hat er. Ein Kritiker mit Sachverstand.
Zufrieden lehne ich mich vor dem Bildschirm zurück und ein neuer Gedanke wartet schon darauf, von mir komprimiert zu werden. Na dann.
Wieso ich das hier schreibe?
Nun ja.
Gedanken sind so flüchtig. Jedenfalls bei mir.
Gerade noch präsent, werden ...
Ein Gedanke ist ein flüchtig Ding. Jedenfalls bei mir.
Gerade noch präsent, werden sie von neuen Gedanken überdeckt, verdrängt und letztlich meinerseits schnell vergessen. Gedanken, die möglicherweise Wert gewesen wären, dauerhaft erhalten zu bleiben. Dagegen hilft, wie bei allen flüchtigen Dingen, nur das Komprimieren. Also versuche ich, den gerade noch flüchtigen Gedanken in einen anderen Aggregatzustand zu versetzen.
Gas komprimiert man in Flaschen, Gedanken auf Papier.
Ich gebe ihm also eine feste Gestalt und er wird zum Gedicht. Hoffentlich.
Was ich bei dieser ersten „Verdichtung“ dieses Gedankens zu Papier bringe, hat leider oft wenig mit Selbigen zu tun. Schon gar nichts mit Kunst im Sinne von Lyrik. Inhalt und Aussage machen noch kein Gedicht. Vor dem Meisterwerk hat der Gott der Lyrik das Schreibhandwerk gesetzt.
Soll ich reimen oder doch lieber frei schreiben?
Vielleicht ein Sonett?
In alter Sprache oder doch besser Neudeutsch? Nicht das mich nachher kaum einer versteht.
Alte oder neue Rechtschreibung?
In epischer Länge oder knackig kurz?
Soll ich Konventionen brechen oder lieber auf altbewährtes setzen?
Schreibe ich, um zu gefallen oder um etwas mitzuteilen?
Nun ja, Streicheleinheiten hab ich gern. Wer nicht.
So viel Fragen.
Irgendwann habe ich mich dann entschieden und bringe meine Gedanken in eine lyrische Form. Darauf folgt dann meist eine endlos lange Verbesserungsorgie. Hier ein wenig kürzen, dort ein Wörtchen mehr. Noch mal schnell dem Rhythmus, der Betonung und der Metrik Tribut zollen.
Stunden oder Tage später dann ist jener Punkt erreicht, an dem jeglicher Änderung nur noch eine Verschlimmbesserung darstellt. Da muss ich mich dann zwingen aufzuhören. Schwer für mich.
Da steht es nun schwarz auf weiß. Mein Werk. Ein wenig stolz bin ich dann schon. Schnell noch mal umgeschaut, ob keiner in der Nähe ist und laut vorgelesen. Klingt wirklich gut nach meinem Dafürhalten.
Dann kommt die Stunde der Wahrheit.
Hochladen auf die bevorzugte Literaturseite im Web. Geschafft.
Dann harre ich der Dinge, die da kommen. Wenn sie denn kommen. Vielleicht reagiert ja keiner auf mein Werk?
Der Supergau für mich als Autor ist natürlich ein Kritiker, der mein Werk gnadenlos verreißt. Wie kommt der dazu, mein Gedicht nicht so genial zu finden wie ich? Frechheit so was. Er versteht mich halt nicht. Im Gegensatz zum zweiten Kritiker, der mein Werk über den grünen Klee lobt. Recht hat er. Ein Kritiker mit Sachverstand.
Zufrieden lehne ich mich vor dem Bildschirm zurück und ein neuer Gedanke wartet schon darauf, von mir komprimiert zu werden. Na dann.
Wieso ich das hier schreibe?
Nun ja.
Gedanken sind so flüchtig. Jedenfalls bei mir.
Gerade noch präsent, werden ...