Liebe Lio,
eine Geschichte voller Illusion, Hoffnung und Verletzung. Den Einstieg finde ich ganz gelungen. Im Ganzen empfinde ich die Geschichte aber noch nicht wirklich ausgereift. Die Erzählerin gibt an, die Beleidigungen (der offenbar narzisstisch angehauchten Persönlichkeit) treffen sie schön seit längerem nicht mehr, trotzdem hockt sie in voyeuristischer Absicht hinter den Holunderbüschen. Das ist ein Kontrast, der akzentuierter werden könnte. Die Darstellung der offensichtlichen Probleme auf der Beziehungsebene (willst du einen Kaffee? - verzieh dich), würde ich mir an konkreteren Beispielen wünschen. Die Selbstbezogenheit des Stahlbaukonstrukteurs ließe sich weiter ausbauen und verdeutlichen. Die Formulierung "fröhliches und gleichzeitig verzweifeltes Gesicht" finde ich unglaubwürdig. Es ist klar, was du meinst (das Lächeln sah verzweifelt aus - oder etwas in der Art). Aber der formulierte Gegensatz ist für mich, mehr oder weniger, unüberwindbar.
Liebe Grüße von
Louise