Ich sehe zwei Grundgedanken:
1. in der Reihe der Beispiele, die den "Priamel"-Anlauf der ersten vier Zeilenpaare bilden, das Verhältnis von dem unbeschreiblichen Alleinseienden ("Gott") zu dem ihn permanent zu umschreiben suchenden All (zu seiner "Welt", zu seiner "Schöpfung");
für die "Welt" (das All, die Schöpfung, das sich entwickelnde Werden) gilt, daß sie im Verhältnis zum Alleinseienden mit jedem beliebigen Einzelnamen benannt werden kann;
man bezeichne z.B. das Weltganze als - ich greife mir irgendwas Naheliegendes - "Tastatur" (das Keybord des Rechners, auf dem ich dies hier schreibe), so ist die Welt als Gottes "Tastatur" nichts anderes als eben die Qwertzuiopü-Ordnung eines Symbolsystems, mit dem der im Unscheinbaren versteckte Autor den Evolutionsroman in seinen Planungs-Himmel schreibt.
Oder ich setze die Welt als Lesebrille, dann wird sie dem Auge des Weltgeistes zum Gläserpaar, durch das es sich sieht, liest und erkennt.
Indem ich die Welt derart fokussiere und symbolisch benenne, wird mir der Gott - oder er sich selbst - indirekt beschreibbar.
Ist die Welt ein Bild, wird ihr Schöpfer zu ihrem Maler;
ist die Welt ein Bild, das man an die Wand hängt, wird der Gott zur Person, die sich in ihrem Geistraum einrichtet.
Ist die Welt der verborgene "Nagel", an dem die zweidimensional verflachte Erscheinungs-Imagination fixiert wird, bekommt der gegenpolige Gott die komplexe Seite eines Hausbewohners, dem das Haus mit der Wand, in der der Nagel steckt, und das aufzuhängende Bild so immanent ist wie unserem Geist irgendeine Vorstellung immanent ist, die wir vielleicht logisch identifizierend "fixieren" wollen.
2. Die Schlußpointe der Priamel, worauf die Beispiele-Reihe einer Priamel meistens abzielen soll, ist hier das Ewige Nun, als der unverlierbare Jetzt-Punkt unseres Ichbewußtseins. Der Gott wird dabei zum Lyrdu der unio mystica.
Ein immer offener Versuch, jener Grundgedanke der ersten vier Doppelverse, der mich schon lange umtreibt.
grusz, hansz