Ich habe an den ersten paar seiten schon ziemlich rumgefeilt und würde mich über stilistische Tips und Anregungen freuen.
Eine kleine Geschichte des langsamen Sterbens
Es war noch fast ganz dunkel in dem Zimmer. Aus seiner Position konnte Michael noch nicht mal die Tür sehen. Er versuchte sich ein wenig aufzurichten, aber die breiten Lederriemen, die ihn an Armen, Beinen und Brust am Bett fixierten, hinderten ihn daran, seine Lage auch nur ein wenig zu verändern. Er konnte gerade mal seinen Kopf ein wenig zur Seite drehen, das war aber auch schon alles. Michael, oder Mitch, wie ihn alle nannten, die ihn etwas besser kannten, ließ seinen Kopf wieder matt in das seiner Meinung nach viel zu dünne Kissen zurücksinken. Seine Zunge fühlte sich pelzig an und er hatte riesigen Durst. In seinem Kopf war so ein undefinierbares, dumpfes Gefühl, alles schien ihm gleichgültig zu sein. Er war auch nicht richtig wach, meinte er. „Irgendwie muss ich mich bemerkbar machen, dass ich etwas zu trinken bekomme“, dachte er noch, aber dann war er auch schon wieder eingeschlafen.
Viel zu grelles Licht schlug ihm ins Gesicht. Es tat richtig weh und bohrte sich tief in seinen so schon schmerzenden Schädel. Vorsichtig versuchte er seine Augen zu öffnen. Es tat noch mehr weh und er beschloss sie wieder zu schließen. Nach einiger Zeit dann der zweite Versuch. Etwas besser. Er war immer noch ans Bett gefesselt, im wahrsten Sinne des Wortes und konnte sich somit immer noch nicht bewegen. Seltsamerweise war ihm das ziemlich egal.
„Herr vom Bourg, sind sie jetzt endlich wach?“ waren die ersten menschlichen Worte die er, seit dem sie ihm diese wahnsinnig schmerzhafte Spritze in seinen Gesäßmuskel stachen vernahm. Er versuchte zu antworten, aber es kamen nur seltsam lallende Laute über seine spröden Lippen. „Mein Gott hilf mir,“ schoss es ihm durch den Kopf, „ich kann nicht mal richtig sprechen, wie soll ich denen sagen, dass ich durst habe?“
Eine Frau in einem weißen Gewand, wie es Krankenschwestern dieser Klinik in der Bezirkshauptstadt zu tragen pflegen, hielt ihm ein Glas an die Lippen, während sie ihm mit der anderen Hand dem Kopf ein wenig anhob. Er versuchte zu trinken, aber das Meiste floss ihm wieder links und rechts aus seinen Lippen auf seinen Hals und dann seitlich auf das Laken unter seinen Schultern. „Können die jetzt meine Gedanken lesen?“ schoss es ihm durch den Kopf. „Chab b bee iii hhhhhhhhhh“ war alles was über seine Lippen kam als er mühsam versuchte zu fragen, wie lange er geschlafen habe. Nichts funktionierte mehr richtig. „Was haben die mir da nur gespritzt?“ war das Letzte, das er noch denken konnte, dann war er wiederum eingeschlafen.
Die Sonne schien unerträglich durch das vergitterte Fenster und heizte Michaels Körper unerträglich auf. Er war gerade wieder aufgewacht und verspürte schon wieder großen Durst. Niemand schien sich außer ihm in dem Zimmer aufzuhalten und so versuchte er sich ein wenig umzusehen, was ihn wieder schmerzhaft daran erinnerte, dass er am Bett festgeschnallt war. Fixiert, wie sie das nannten. „Warum?“ dachte er, „warum bin ich hier festgeschnallt?“ Er versuchte sich krampfhaft zurückzuerinnern, wie er in diese Lage gekommen ist. Schleierhaft war da etwas, wie vier Krankenpfleger die ihn am Boden festhielten und auf ihn einredeten, vor seinem geistigen Auge. Aber warum hielten sie ihn Fest? Nichts, gar nichts weiter fiel ihm dazu ein. Ein Black-out, wie er es schon so oft erlebt hatte. Das erste Mal damals, er war gerade erst 18 Jahre geworden und hatte versucht mit Rohypnol und Alkohol in ein „besseres“ Leben abzuhauen. Damals ist er erst nach zweieinhalb Tagen in einer ähnlichen Lage in einem Krankenhaus aufgewacht. Zwar war er da nicht fixiert, dafür waren überall an seinem Körper Kabel und Schläuche und rings um ihn herum piepsende Monitore gewesen. Er brauchte fast eine Woche, bis er das erste Mal aus dem Bett aufstehen konnte und da auch nur, um zum Krankenwagen zu gehen, der ihn dann in die psychiatrische Klinik brachte. Damals fing seine traurige, endlos lange Kariere in der Psychiatrie an. Das war jetzt fünfzehn Jahre her und dauerte immer noch an. Wenn er sich recht besann, war er in dieser Zeit jedes Jahr mindestens drei Mal in irgendeiner Klinik.
Fortsetzung folgt (Vermutlich hier)
Eine kleine Geschichte des langsamen Sterbens
Es war noch fast ganz dunkel in dem Zimmer. Aus seiner Position konnte Michael noch nicht mal die Tür sehen. Er versuchte sich ein wenig aufzurichten, aber die breiten Lederriemen, die ihn an Armen, Beinen und Brust am Bett fixierten, hinderten ihn daran, seine Lage auch nur ein wenig zu verändern. Er konnte gerade mal seinen Kopf ein wenig zur Seite drehen, das war aber auch schon alles. Michael, oder Mitch, wie ihn alle nannten, die ihn etwas besser kannten, ließ seinen Kopf wieder matt in das seiner Meinung nach viel zu dünne Kissen zurücksinken. Seine Zunge fühlte sich pelzig an und er hatte riesigen Durst. In seinem Kopf war so ein undefinierbares, dumpfes Gefühl, alles schien ihm gleichgültig zu sein. Er war auch nicht richtig wach, meinte er. „Irgendwie muss ich mich bemerkbar machen, dass ich etwas zu trinken bekomme“, dachte er noch, aber dann war er auch schon wieder eingeschlafen.
Viel zu grelles Licht schlug ihm ins Gesicht. Es tat richtig weh und bohrte sich tief in seinen so schon schmerzenden Schädel. Vorsichtig versuchte er seine Augen zu öffnen. Es tat noch mehr weh und er beschloss sie wieder zu schließen. Nach einiger Zeit dann der zweite Versuch. Etwas besser. Er war immer noch ans Bett gefesselt, im wahrsten Sinne des Wortes und konnte sich somit immer noch nicht bewegen. Seltsamerweise war ihm das ziemlich egal.
„Herr vom Bourg, sind sie jetzt endlich wach?“ waren die ersten menschlichen Worte die er, seit dem sie ihm diese wahnsinnig schmerzhafte Spritze in seinen Gesäßmuskel stachen vernahm. Er versuchte zu antworten, aber es kamen nur seltsam lallende Laute über seine spröden Lippen. „Mein Gott hilf mir,“ schoss es ihm durch den Kopf, „ich kann nicht mal richtig sprechen, wie soll ich denen sagen, dass ich durst habe?“
Eine Frau in einem weißen Gewand, wie es Krankenschwestern dieser Klinik in der Bezirkshauptstadt zu tragen pflegen, hielt ihm ein Glas an die Lippen, während sie ihm mit der anderen Hand dem Kopf ein wenig anhob. Er versuchte zu trinken, aber das Meiste floss ihm wieder links und rechts aus seinen Lippen auf seinen Hals und dann seitlich auf das Laken unter seinen Schultern. „Können die jetzt meine Gedanken lesen?“ schoss es ihm durch den Kopf. „Chab b bee iii hhhhhhhhhh“ war alles was über seine Lippen kam als er mühsam versuchte zu fragen, wie lange er geschlafen habe. Nichts funktionierte mehr richtig. „Was haben die mir da nur gespritzt?“ war das Letzte, das er noch denken konnte, dann war er wiederum eingeschlafen.
Die Sonne schien unerträglich durch das vergitterte Fenster und heizte Michaels Körper unerträglich auf. Er war gerade wieder aufgewacht und verspürte schon wieder großen Durst. Niemand schien sich außer ihm in dem Zimmer aufzuhalten und so versuchte er sich ein wenig umzusehen, was ihn wieder schmerzhaft daran erinnerte, dass er am Bett festgeschnallt war. Fixiert, wie sie das nannten. „Warum?“ dachte er, „warum bin ich hier festgeschnallt?“ Er versuchte sich krampfhaft zurückzuerinnern, wie er in diese Lage gekommen ist. Schleierhaft war da etwas, wie vier Krankenpfleger die ihn am Boden festhielten und auf ihn einredeten, vor seinem geistigen Auge. Aber warum hielten sie ihn Fest? Nichts, gar nichts weiter fiel ihm dazu ein. Ein Black-out, wie er es schon so oft erlebt hatte. Das erste Mal damals, er war gerade erst 18 Jahre geworden und hatte versucht mit Rohypnol und Alkohol in ein „besseres“ Leben abzuhauen. Damals ist er erst nach zweieinhalb Tagen in einer ähnlichen Lage in einem Krankenhaus aufgewacht. Zwar war er da nicht fixiert, dafür waren überall an seinem Körper Kabel und Schläuche und rings um ihn herum piepsende Monitore gewesen. Er brauchte fast eine Woche, bis er das erste Mal aus dem Bett aufstehen konnte und da auch nur, um zum Krankenwagen zu gehen, der ihn dann in die psychiatrische Klinik brachte. Damals fing seine traurige, endlos lange Kariere in der Psychiatrie an. Das war jetzt fünfzehn Jahre her und dauerte immer noch an. Wenn er sich recht besann, war er in dieser Zeit jedes Jahr mindestens drei Mal in irgendeiner Klinik.
Fortsetzung folgt (Vermutlich hier)