Kritik über, an und für Udo
Ein lang' Gedicht
ist dieses nicht
Dieses Werk besticht durch seine Aussage. Man wird lange in den Blättern der Literatur suchen müssen, um etwas ähnliches zu finden. Nun, was möchte der Dichter uns sagen?
Bevor wir es begreifen, ist das Gedicht schon am Ende angelangt. Doch die Verse klingen nach. "Ein" - hier handelt es sich zweifelsohne um ein (in Zahlen 1) Gedicht.
Geschickt setzt der Dichter dem all zu langen Wort "langes" ein grandioses Ende mit dem ´, genau hinter dem genüßlichen g, das noch lange in uns nachschwingen wird. Wer jetzt denkt, das Gedicht ist bereits am Ende, der wird eines besseren belehrt. "Ist" knallt es in den Abendhimmel, nicht "ißt" nein einfach nur "ist" eröffnet die grandiose Schlußphase des Werkes. Es endet "nicht" obwohl es endet.
Allein das Wort "dieses" löst Unbehagen in mir aus, da dieses "dieses" leicht zu verwechseln wäre mit jenem "jenes".
Ich möchte hier an dieser Stelle offenbaren, wie ich dieses Gedicht zusammenfassend interpretiere:
Ein lang' Gedicht
endet hier nicht.
Herr Müller