Leichen im Keller
Wenn man 'ne neue Heimstatt hat,
dann gibt es meistens Arbeit satt.
Da wird gestrichen, tapeziert,
gefliest, gebohrt, geklebt, lackiert.
Dann überlegt man nächtelang:
Wohin bloß stell ich diesen Schrank?
Wo bleib ich mit der Bodenvase
und mit dem Bildnis von der Base?
Indes zuvor im alten Heim,
will alles hübsch verpacket sein.
Da hilft dann nur noch auszumisten
Und zu verstau‘n in vielen Kisten
nur das, was wirklich brauchbar scheint
und auch, wovon man ehrlich meint,
man werde lang sich dran ergötzen
und niemand könne es ersetzen.
Und wenn der Umzug naht heran,
dann helfen fleißig Allemann
beim Schleppen, Tragen, Transportieren,
wobei sie heftig transpirieren,
verteilen flugs das Kistenmeer
im neuen Hause kreuz und quer,
und in den Keller wandert dann,
was man zunächst nicht brauchen kann.
Man richtet sich dann mit der Zeit
behaglich ein. Und hat auch Freud
an manchen hübschen neuen Dingen
die nun das rechte Styling bringen.
Schmückt aus, hängt an und dekoriert.
Viel Neues jetzt die Wohnung ziert.
Ein jeder ist des Lobes voll
und sagt: Bei dir ist’s richtig toll!
Jedoch bei jedem Gang hinab
erschauert man fast wie im Grab.
Nicht etwa vor des Kellers Kühle,
nein, vielmehr graust es vor der Fülle
an Kisten, die schon lang dort stehen
und nie das Tageslicht gesehen,
bedeckt von dicken Schichten Staub.
Sie schreien stumm: Bring‘ uns hinauf!
Derart verschreckt eilt man nach oben
und findet sich etwas verschroben
weil man sich doch nicht trennen mag,
von dem, was da im Keller lag.
Und plant dann, bei Gelegenheit,
zu nehmen sich mal diese Zeit
zu leeren jeglichen Karton
mit Eifer und ohne Pardon!
Der Vorsatz ist zwar zu begrüßen,
doch wie die Soziologen wissen,
wird meistens letztlich doch nichts draus:
Der Bundesdeutsche packe aus
von seiner Habe nur zwei Drittel
im üblichen Statistikmittel.
Der Rest, er werde niemals weichen:
Es sind und bleiben Kellerleichen.
Wenn man 'ne neue Heimstatt hat,
dann gibt es meistens Arbeit satt.
Da wird gestrichen, tapeziert,
gefliest, gebohrt, geklebt, lackiert.
Dann überlegt man nächtelang:
Wohin bloß stell ich diesen Schrank?
Wo bleib ich mit der Bodenvase
und mit dem Bildnis von der Base?
Indes zuvor im alten Heim,
will alles hübsch verpacket sein.
Da hilft dann nur noch auszumisten
Und zu verstau‘n in vielen Kisten
nur das, was wirklich brauchbar scheint
und auch, wovon man ehrlich meint,
man werde lang sich dran ergötzen
und niemand könne es ersetzen.
Und wenn der Umzug naht heran,
dann helfen fleißig Allemann
beim Schleppen, Tragen, Transportieren,
wobei sie heftig transpirieren,
verteilen flugs das Kistenmeer
im neuen Hause kreuz und quer,
und in den Keller wandert dann,
was man zunächst nicht brauchen kann.
Man richtet sich dann mit der Zeit
behaglich ein. Und hat auch Freud
an manchen hübschen neuen Dingen
die nun das rechte Styling bringen.
Schmückt aus, hängt an und dekoriert.
Viel Neues jetzt die Wohnung ziert.
Ein jeder ist des Lobes voll
und sagt: Bei dir ist’s richtig toll!
Jedoch bei jedem Gang hinab
erschauert man fast wie im Grab.
Nicht etwa vor des Kellers Kühle,
nein, vielmehr graust es vor der Fülle
an Kisten, die schon lang dort stehen
und nie das Tageslicht gesehen,
bedeckt von dicken Schichten Staub.
Sie schreien stumm: Bring‘ uns hinauf!
Derart verschreckt eilt man nach oben
und findet sich etwas verschroben
weil man sich doch nicht trennen mag,
von dem, was da im Keller lag.
Und plant dann, bei Gelegenheit,
zu nehmen sich mal diese Zeit
zu leeren jeglichen Karton
mit Eifer und ohne Pardon!
Der Vorsatz ist zwar zu begrüßen,
doch wie die Soziologen wissen,
wird meistens letztlich doch nichts draus:
Der Bundesdeutsche packe aus
von seiner Habe nur zwei Drittel
im üblichen Statistikmittel.
Der Rest, er werde niemals weichen:
Es sind und bleiben Kellerleichen.