Franz Oberhofer
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Franz OberHofer
leviathan
als kind patschte ich tagelang stromaufwärts,
grub mulden im erstickten schlamm der ufer,
darin setzte ich kleine glasfische, in denen
pochte lautlos ein uhrwerk. der flusslauf
mäanderte, staute sich, stand feierlich still
vor seiner endlichkeit. brackwasser legte mir
einen modermantel um, der reichte bis zum kinn,
an hals und kragen stand warmes fruchtwasser.
zum schwimmen drängten mich dicke gewässer,
in der tiefe klangen dort chöre ertrunkener
kinderstimmen. auf der sandbank glotzte der
hecht als schwarzer baumstumpf getrarnt,
ein relikt aus fernen inseln der urflut.
meine haut spannte sich und prickelte,
wenn der südwind die letzten wassertropfen
wegzauberte. in meinen träumen damals
besuchte mich ein geschuppter leviathan,
der sang wasserlieder, von fluten, die
wild entschlossen über die ufer traten,
dann verstummten die chöre in der tiefe.
leviathan
als kind patschte ich tagelang stromaufwärts,
grub mulden im erstickten schlamm der ufer,
darin setzte ich kleine glasfische, in denen
pochte lautlos ein uhrwerk. der flusslauf
mäanderte, staute sich, stand feierlich still
vor seiner endlichkeit. brackwasser legte mir
einen modermantel um, der reichte bis zum kinn,
an hals und kragen stand warmes fruchtwasser.
zum schwimmen drängten mich dicke gewässer,
in der tiefe klangen dort chöre ertrunkener
kinderstimmen. auf der sandbank glotzte der
hecht als schwarzer baumstumpf getrarnt,
ein relikt aus fernen inseln der urflut.
meine haut spannte sich und prickelte,
wenn der südwind die letzten wassertropfen
wegzauberte. in meinen träumen damals
besuchte mich ein geschuppter leviathan,
der sang wasserlieder, von fluten, die
wild entschlossen über die ufer traten,
dann verstummten die chöre in der tiefe.