...natürlich kann ich das – gern erklär ich dir meinen eindruck und auch die ursache, die begründung des vergleiches mit einem werbespot... denn in wirklichkeit bin ich kein bisschen gemein – ich denke einzig, dass dir honigsüße aber leere phrasen wenig dienlich wären...
...also gut – es mag sein, dass der klebrige touch gewollt ist – und ob man dies dem gedicht zum vorwurf macht oder nicht, mag von der sichtweise, den vorlieben des lesers abhängen... ich tat es halt...
...was den stil anbelangt, so muss ich dir zu gute halten, dass du wenigstens versuchtest kreativ zu sein – dir sogar wortkonstrukte zu eigen machtest... das spricht für dich und dein streben nach dem sprachlichen element der lyrik... aber seien wir ehrlich: verse wie „du liebeszuckerwatte du“ gehören vielleicht ins tagebuch einer dreizehnjährigen aber nicht in ernstgemeinte poetische ergüsse... außerdem beschränktest du dich bei den wortschöpfungen zu sehr auf einen selbsterschaffenen wortraum – freilich ein spiel mit der sprache doch wenig effektiv und eher langweilig... vor allem die variation der ersten strophe hin zur dritten ist zwar nett gemeint (und wandelnde wiederholungen liegen mir eh am herzen) – aber mit nur einer zwischenstrophe wirkt es zu gedrängt, zu hilflos...
...der einstieg in deine bilderwelt fiel mir hingegen nicht schwer – ist der sims doch eher flach... nur wollt ich nicht gern verweilen, da es für mich nix zu holen gab... es ist halt alles nur eine wortgewaltige beschreibung – bestenfalls die reflexion des lebens auf eine traumwelt – und viel zu offensichtlich, bunt doch farblos... daher auch der vergleich mit einem werbespot - so sehr auf die worte bedacht, dass der sinn banal und albern wirkt...
...inhaltlich hast du dir zweifellos mehr dabei gedacht... ich erkenne die verzückung im anblick einer rosageröteten traumwelt, einer liebe – zum leben, zum traume oder zu wem auch immer... darauf folgt aber sogleich die erkenntnis, dass alles in wirklichkeit genau andersherum ist – ok – relativ bekannt und nicht besonders gut umgesetzt... viel zu flauschig, niedlich – vor allem diese zweite strophe – erschreckend!.. wenn du statt dieser einen längeren, gesetzteren und vielleicht auch durchdachteren ersatz finden würdest, könnte man nochmal über den gesamteindruck reden – so bleibt mir nur ein „mangelhaft“ dazulassen...
...ja... theubner...