Hallo revilo,
na ja, dass du eine einfach gestrickte Seele bist, bezweifle ich jetzt mal...
- aber ich gebe mir Mühe meine Motive etwas deutlicher zu benennen
(und freue mich natürlich, dass du die Zeilen - irgendwie auch unabhängig vom Inhalt - als schön empfindest).
Ich bin auch einfach gestrickt, deshalb mag die Antwort literaturwissenschaftlichen Ansprüchen vielleicht nicht genügen:
Da ist einer, der hat Morgen für Morgen ein liebliches Lied gehört oder das Lied war gar nicht so lieblich, aber er fand die Frau, die es sang, einfach klasse, er konnte sich ihrer Ausstrahlung nicht entziehen, sogar der Falke wurde etwas blöde im Hirn, wenn er die Stimme vernahm, ihre Nähe spürte.
Aber das ist nicht mehr. Der Falke kann sich wieder einkriegen. Sie ist nämlich weg. Da fällt den Hyänen auch nichts mehr ein und sie schweigen besser mal, quasi aus Solidarität.
Es tut weh. Der Kerl möchte nicht daran erinnert werden. Sie ist nun mal weg. Den Baum - ihren Baum! - will er gar nicht mehr sehen. Vielleicht ist auch was Schönes passiert an diesem Baum zwischen ihr und ihm. Stattdessen hat unser Protagonist nun beschlossen stumpfsinnig in die Ödnis zu glotzen. Aber weh tut es doch. Nur, er hat die Empfindung, seine Gefühle seien gar nicht wirklich bei ihm, er erlebt sie als getrennt von sich selbst. Und ihr Weggang kam viel zu plötzlich.
Da kommt ihm so ein schöner heftiger Wüstensturm, so ein wütender Samum, gerade recht: der heiße Staub peitscht ihm ins Gesicht und verleiht ihm die Möglichkeit, auf körperlicher Ebene den Schmerz wahrzunehmen, den seine Seele nicht ausdrücken kann.
das sind meine spontanen Gedanken, aber damit will ich natürlich nicht sagen: So ist es zu lesen. Möge das jede/r lesen, wie es ihr/ihm beliebt
lg wüstenrose