Low Budget

sufnus

Mitglied
Hey Uwe,
ich finde das Setting schon lustig und am besten gefällt mir, dass "Die Vögel" zu einem doch irgendwie putzigen Einzelvogel transformiert wurden. Mein innerer Pedant stört sich dann aber etwas daran, dass Wellensittiche als Hauptdarstellerkandidat wieder im Plural abgelehnt werden. Vielleicht ist die letzte Zeile auch einfach zu viel?
Und nebenbefundlich - wenn wir schon beim Thema Pedant sind - finde ich, dass dieser Text ein gutes Beispiel ist um Lyrik von Kürzestprosa abzugrenzen, für mich ist es nämlich Letzteres. Wahrscheinlich muss ich aufgrund des Inserat-Charakters des Textes an die berühmte allerkürzeste Kürzestgeschichte von Hemmingway denken, die mit sechs Wörtern zu Tränen rühren zu weiß.
Gedichte (im Sinne von Texten, die zur Lyrik gehören) zeichnen sich für mich immer dadurch aus, dass sie einen etwas "unscharfen Rand" haben (ich merke schon: schwer zu erklären, was ich damit meine).
Sehr vereinfacht gesagt: Im Gegensatz zu einem Prosatext wird der freie Lesespielraum nicht dadurch erzeugt, dass Dinge nicht mitgeteilt werden, sondern dadurch, dass das "was da steht" in sich bereits relativ offen für unterschiedliche Deutungsansätze ist.
Wobei ich zugeben muss, dass sich gerade die komische Lyrik wiederum häufig dieser meiner Privat(!)-Definition entzieht.
LG!
S.
 

Stavanger

Mitglied
Hei Sufnus,
und Vielen Dank für dein Feedback. Ich habe keine Ahnung, wo das eine Genre anfängt und das andere aufhört. Ich habe eine Idee und schreibe sie auf ... Wahrscheinlich sind es einfach andere Leute, die für Einteilungen, Definitionen und Abgrenzungen sorgen.
Vielleicht habe ich aus ähnlichen Gründen sofort wieder mein (Germanistik-) Studium geschmissen: Mir waren die Interpretationskriterien ziemlich egal. Etwas hat mir gefallen oder nicht. Schande über mich.
Dasselbe mit der Musik: Mir gefällt ein Gedicht, ich vertone es. Ob das nun Romantik ist ... Das hat bestimmt seine Berechtigung, ist aber meinem Gefühl nach nicht mein Problem als Praktiker (sozusagen).
Aber schön, dass du das Stück ein bisschen lustig finden konntest. Mehr sollte es eigentlich gar nicht bewirken.
Sei herzlich gegrüßt!
Uwe

Hei Jonsson,
Das ist mal eine intelligente Frage: Was soll ein Gedicht?
Weißt du es?
Guten Gruß: Uwe

Ich finde es auch faszinierend, die völlig verschiedenen Reaktionen zu sehen, wenn man ein Stück an verschiedenen Orten einstellt. Man zweifelt auf einmal selbst daran, ob es sich überhaupt um dasselbe Werk handelt. Oder denselben Autor.

Such is life!
Gruß an alle:
Uwe
 



 
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