Hey Uwe,
ich finde das Setting schon lustig und am besten gefällt mir, dass "Die Vögel" zu einem doch irgendwie putzigen Einzelvogel transformiert wurden. Mein innerer Pedant stört sich dann aber etwas daran, dass Wellensittiche als Hauptdarstellerkandidat wieder im Plural abgelehnt werden. Vielleicht ist die letzte Zeile auch einfach zu viel?
Und nebenbefundlich - wenn wir schon beim Thema Pedant sind - finde ich, dass dieser Text ein gutes Beispiel ist um Lyrik von Kürzestprosa abzugrenzen, für mich ist es nämlich Letzteres. Wahrscheinlich muss ich aufgrund des Inserat-Charakters des Textes an die berühmte allerkürzeste Kürzestgeschichte von Hemmingway denken, die mit sechs Wörtern zu Tränen rühren zu weiß.
Gedichte (im Sinne von Texten, die zur Lyrik gehören) zeichnen sich für mich immer dadurch aus, dass sie einen etwas "unscharfen Rand" haben (ich merke schon: schwer zu erklären, was ich damit meine).
Sehr vereinfacht gesagt: Im Gegensatz zu einem Prosatext wird der freie Lesespielraum nicht dadurch erzeugt, dass Dinge nicht mitgeteilt werden, sondern dadurch, dass das "was da steht" in sich bereits relativ offen für unterschiedliche Deutungsansätze ist.
Wobei ich zugeben muss, dass sich gerade die komische Lyrik wiederum häufig dieser meiner Privat(!)-Definition entzieht.
LG!
S.