Manuskript-"Normseite" - hab' da mal 'ne Frage ...

poppins

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Hallo, vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp geben? Ich habe an vielen Stellen von einer Normformatierung gelesen, in der Prosatext-Manuskripte bei z.B. Verlagen einzureichen sind: 1800 Anschläge pro Seite, 60 Zeichen pro Zeile, 30 Zeilen pro Seite.

So weit, so gut. Aber wie stelle ich das z.B. unter Word 2000 ein?
Wenn ich bisher z.B. in Courier, 11pt mit doppelten Zeilenabständen, Einzug links 2,0 cm einstelle, komme ich ziemlich nah an 60 Anschläge pro Zeile, habe aber nur 28 Zeilen pro Seite. Tscha, und mit 1,5-fachem Zeilenabstand sind es 34 Zeilen pro Seite. Bei 12pt Schriftgröße und 1,5-fachem Zeilenabstand sind's 33 Zeilen *argh*.

Gibt es bei Word irgendwo eine verborgene Funktion, in der ich die Zeilenanzahl pro Seite festlegen kann (habe ich nur für asiatische Texte gefunden *sic*)

Wird in Manuskripten getrennt, oder meint das"60 Anschläge pro Zeile" die maximale Zeichenzahl pro Zeile?

Wie wichtig ist dieses "Normlayout" eigentlich?
 

poppins

Mitglied
Hallo Blaustrumpf,
Dankeschön für die wirklich erschöpfende Auskunft! Die Suchmaschine meines Vertrauens hatte mir leider nur die dürren Normdaten ausgespuckt, nicht, wie da hinzukommen ist ;)

- das mit dem "genau"-Zeilenabstand habe ich z.B. so noch nirgendwo gelesen.

Also nochmal Danke für die schnelle Hilfe, erhol' Dich wohl ;)

poppins
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, Parsifal

Das ist ein prima Hinweis mit der Formatvorlage!

Zu anderen Punkten deines Postings habe ich jedoch mehr als einen Satz anzumerken...

Zum Lesevergnügen trägt die Lesbarkeit eines Textes nicht unerheblich bei. Dazu gehört dann beispielsweise, dass direkte Rede immer eine neue Zeile erhält. In den Fließtext integriert, wird es sonst wirklich mühsam. Das hat natürlich dann Einfluss auf die Buchdicke.

Mit einem Blick auf den Ausdruck kann der Lektor sehen, ob der Text viel oder wenig Dialog enthält. Die schicke Funktion "Wörter zählen" hilft im hingegen in dieser Sache erschreckend wenig.

Das mit dem papierarmen Büro in allen Ehren. Aber richtig tiefgehende Textarbeit findet selten am Bildschirm statt: Durchaus seriöse Untersuchungen belegen, dass es leichter ist, zusammenhängende Texte auf dem Papier zu lesen, das Aufpicken einzelner Informationen geschieht hingegen leichter und schneller am Bildschirm.

Was meinst du übrigens mit "Änderungen hervorheben"? Diese Funktion kenne ich nicht: Nicht alle, die schreiben, arbeiten mit Word oder überhaupt mit einer Windowsapplikation. Textauszeichnungen gehen beim Konvertieren von einem Textverarbeitungsprogramm zum anderen regelmäßig verloren, oft schon, wenn man unterschiedliche Versionen der gleichen Software verwendet.

Zudem wird kaum ein Lektor seine Vorschläge gleich in die Datei einarbeiten. Was ist, wenn der Autor nun einmal auf bestimmte Formulierungen (und seien sie noch so ungeschickt) besteht?

Sicher ist sind die modernen Bürosoftwares weiter als die Gewohnheiten der Lektoren (wieso schreibst du eigentlich von "Redakteuren"? Ist mir da etwas entgangen?). Aber ein Autor will erst einmal etwas vom Lektor, der sitzt im Ernstfall am längeren Hebel.

Wenn der also Normseiten will, dann soll er sie eben in Gottesnamen bekommen.

Freuen wir uns, wenn er sie überhaupt liest...

Grüße von blaustrumpf
 



 
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