Ich schreibe seit einiger Zeit an einer Fantasy-Geschichte, die nun schon 50 Seiten lang ist. Da das natürlich zu lang ist für dieses Forum habe ich nun einen Abschnitt aus dem ersten Kapitel ausgewählt, da es mich sehr interessiert, was andere darüber denken. Meinungen (vor allem Kritik) sehr erwünscht!
Erst eine halbe Stunde später, als sie und ihre Eltern beim Frühstück saßen, wurde sie das erste Mal wieder an ihren Traum erinnert.
Nachdem die Familie zu Ende gefrühstückt hatte und Mayrah sich satt zurücklehnte, während ihr Vater seine Zeitung auseinanderfaltete und auf dem gesamten Frühstückstisch auszubreiten begann, wandte sich ihre Mutter plötzlich zu ihr um.
„Mayrah, du hast mir noch gar nichts von heute Nacht erzählt..! Kann ich daraus schließen, dass dein merkwürdiger Traum nicht zurückgekehrt ist?“, fragte sie.
„Ja, stimmt!“, stellte Mayrah überrascht fest, „ich habe heute Nacht überhaupt nichts geträumt, bis jetzt hatte ich es sogar vollkommen vergessen.“
Ihrer Mutter entglitt ein tiefes Aufatmen und sie lächelte. „Dann war es wohl wirklich nur eine Kreation deiner Phantasie, hm?“
„Anscheinend schon“, antwortete Mayrah und fühlte sich auf einmal viel befreiter.
Unwillkürlich musste sie lachen, was ihren Vater dazu veranlaßte, ihr einen fragenden Blick hinter seiner Zeitung zuzuwerfen.
Doch Mayrah grinste ihn nur an, bis er die Schultern zuckte und sich wieder seiner Morgenlektüre widmete.
Den Morgen verbrachte Mayrah damit, ihr Zimmer auf Vordermann zu bringen, um dafür den Nachmittag freizuhaben, denn sie wollte mit Spike einen sehr langen Spaziergang machen.
Es gab fast nichts, was sie eben sosehr genoß, als mit ihrer besten Freundin Chris, und natürlich mit Spike, stundenlang spazieren zu gehen und über Gott und die Welt zu quatschen. Heute allerdings musste sie allein mit Spike losziehen, da Chris mit ihren Eltern über die Ferien zu Verwandten gefahren war.
Sie beeilte sich den ganzen Kram, der auf ihrem gesamten Boden verteilt lag, in irgendwelche Schubladen zu stopfen, dabei stieß sie auf Dinge, die sie schon seit Monaten vermißt hatte. Besonders froh war sie, als sie das Amulett wiederfand, dass sie vor langer Zeit geschenkt bekommen hatte und das ihr seitdem immer als Glücksbringer gedient hatte.
Es war ihr, als hätte sie einen Teil von sich wiedergefunden, während sie die silberne Kette mit dem schwarzen Stein in ihrer Hand betrachtete.
Sie trat vor den Spiegel und legte sich die Kette um den Hals. Sie fand der Stein passte gut zu ihrer Haarfarbe und den grünen Augen. Einen Augenblick starrte sie sich selbst an.
„Mayrah Riley, du bist nicht verrückt!“, sagte sie und bekam daraufhin einen Kicheranfall.
Dann griff sie nach ihrer Weste und lief nach unten. Ihre Eltern saßen im Garten und sonnten sich, das heißt, nur ihre Mutter sonnte sich, während ihr Vater neben ihr in den Büschen herumwerkelte.
„Ciao allerseits, ich gehe“, rief Mayrah. „Weiß noch nicht, wann ich wieder da bin, also schickt keinen Suchtrupp los“, fügte sie hinzu und schwang sich über den Gartenzaun.
„Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst nicht...“, hörte sie ihre Mutter hinter sich rufen, und sie beeilte sich, hinter dem Wiesenhügel zu verschwinden.
Anders als sonst, bog sie nicht gleich in den Feldweg links vom Haus ein, der durch die angrenzenden Wiesen führte, sondern folgte ohne groß nachzudenken dem Weg, der sie geradeaus am Waldrand entlang führte.
Als sie bemerkte, dass sie sich nicht auf ihrer üblichen Route befand, hatte sie schon ein gutes Stück zurückgelegt.
Auch egal, dachte sie, außerdem war Spike sowieso schon weit vorausgelaufen und sie hatte keine Lust ihn zurückzupfeifen. Es war schon ziemlich warm für Ende Mai, so warm, dass sie ihre Weste auszog und um ihre Hüften knotete. Ihr kam es plötzlich eigenartig vor, hier zu sein, denn es war schon lange her, seit sie diesen Weg das letzte Mal gegangen war.
Wieso war ich nicht schon öfter hier?, fragte sie sich. Das letzte Mal musste sie noch ein Kind gewesen sein, denn sie erinnerte sich an den Wald, doch hatte sie die Bäume viel größer in Erinnerung.
Es war weit und breit niemand zu sehen und sie musste unwillkürlich seufzen. Wie gerne hätte sie jetzt Chris bei sich gehabt, schon allein um sich für ihr ekelhaftes Benehmen am Vortag zu entschuldigen.
Ausgerechnet am letzten Tag müssen wir und verkrachen, dachte sie, und hoffte, Chris würde nicht zu nachtragend sein.
Gedankenverloren folgte sie dem Weg, der plötzlich eine Biegung machte und jetzt direkt in den Wald führte. Sobald sie ein Stück im Schatten der Bäume gegangen war, begann es merklich kühler und vor allem noch stiller zu werden.
Bald wirkte die Stille irgendwie bedrückend auf Mayrah, vor allem weil sie Spike nicht mehr sehen konnte. Das war nicht weiter wild, doch vor allem konnte sie ihn auch nicht mehr hören.
„Hey!“, rief sie, „Spike, wo bist du denn?“
Keine Antwort. Mayrah legte einen Schritt zu. Normalerweise lief er nie soweit voraus, dass sie sich nicht mehr gegenseitig hören konnten.
„Spike, komm zurück, du sollst mir nicht so weit abhauen.“
Er schien sie wirklich nicht zu hören. Mayrah hoffte, dass ihm nichts zugestoßen war.
„Zum letzten Mal: Wo bist du, Spike?“, schrie sie aus Leibeskräften.
Dann endlich kam von weit her ein aufgeregtes Kläffen. Angestrengt lauschte sie, das Geräusch schien von der Seite zu kommen.
“Auch das noch, er ist in den Wald gelaufen“, seufzte sie und verdrehte die Augen. „Ist schon gut, ich komme!“, schrie sie, in der Hoffnung er würde sie jetzt hören und begann sich ihren Weg zwischen den Büschen hindurch zu bahnen.
Wieso kam er ihr nicht entgegen? Mittlerweile war sie doch ein wenig unruhig, sie hoffte inständig, dass ihm nichts zugestoßen war. In ihrer Phantasie begann sie sich schon die schrecklichsten Dinge auszumalen: Sie sah sich Spike finden, wie er in der Falle eines Wilderers steckte....
Unsinn, mahnte sie sich selbst, bestimmt hatte er wohl nur wieder irgend etwas interessantes gefunden.
Das Bellen wurde nun lauter, Mayrah glaubte, jetzt müsse sie ihn gleich gefunden haben, als es plötzlich verstummte und wieder Totenstille herrschte. Voll böser Vorahnung lief sie um die nächste Baumgruppe – und erstarrte.
Es lief ihr wie heiß und kalt über den Rücken, als sie auf das starrte, was sich direkt vor ihren Augen aus dem Boden erhob.
In einer kleinen Senkung im Waldboden, stand ein einzelner Baum. Eigentlich war es kein Baum mehr, nur noch ein kläglicher Stumpf, etwa einen Meter hoch, der höchstwahrscheinlich durch ein Gewitter so verstümmelt worden war.
Was sie sofort stutzig machte, war nicht seine unheimliche Gestalt, die wirkte wie ein dunkler Dämon, sondern der klaffende Spalt in seiner Mitte. Es war ihr unerklärlich, doch der Baum, oder vielmehr was von ihm übrig war, schien sie in gewissen Weise anzustarren.
Als sie unwillkürlich einen Schritt auf ihn zu machte, traf es sie wie ein Blitzschlag.
Ein Bild durchzuckte sie wie ein greller Fotoblitz, das Bild eines riesigen Steins inmitten einer Schlucht, mit eben diesem Spalt in seiner Mitte. Das Bild aus ihrem Traum!
Ihr Verstand sagte ihr, dass es nicht möglich war, es musste ein sonderbarer Zufall sein, doch gleichzeitig wußte sie: Das war das Tor aus ihrem Traum.
Als sie noch angestrengt überlegte, nahm sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch war. Ein leises Murmeln oder Wispern, das zu eigenartig war, als dass es von der übrigen Umgebung verursacht worden sein konnte.
Nein, es kam direkt aus dem Spalt, der sie wie ein schwarzer Rachen angähnte, und ihr war auf einmal sehr unheimlich zumute. Das Flüstern wurde immer lauter und eindringlicher, bis sie sich plötzlich, ohne es bewußt zu wollen, auf dieses Baum-Etwas zubewegte.
Und da war er.
Der ihr völlig unerklärliche Sog, der sie jedesmal erfaßte, wenn sie in diesen Spalt starrte, ein unsichtbarer Strom, der sie näher zog, bis....Doch heute war alles anders – heute träumte sie nicht und sie spürte diese Anziehungskraft körperlich.
Alles, was sie tun konnte, war hilflos mitanzusehen, wie der riesige furchteinflößende Stamm immer näher und näher kam.
Sie glaubte ihren Namen von weither zu hören, doch mittlerweile war sie sich nicht mehr sicher, ob sie nicht doch träumte.
Im nächsten Moment wurde sie schon eines besseren belehrt, als sie den Stumpf erreicht hatte und ihn mit der Hand berührte. Für einen kurzen Moment schoß ihr noch der Gedanke durch den Kopf, irgend etwas wäre anders als sonst, als sie völlig überraschend ein solch stechender Schmerz überkam, der anders war, als alles, was sie kannte.
Gleißend helles Licht ließ sie die Augen sofort schließen und sie begann zu fallen.
Endlich, ihr kam es vor wie eine Ewigkeit, verlor sie das Bewußtsein. Die Stimme, die nun ganz deutlich ihren Namen rief, hörte sie schon nicht mehr.
Erst eine halbe Stunde später, als sie und ihre Eltern beim Frühstück saßen, wurde sie das erste Mal wieder an ihren Traum erinnert.
Nachdem die Familie zu Ende gefrühstückt hatte und Mayrah sich satt zurücklehnte, während ihr Vater seine Zeitung auseinanderfaltete und auf dem gesamten Frühstückstisch auszubreiten begann, wandte sich ihre Mutter plötzlich zu ihr um.
„Mayrah, du hast mir noch gar nichts von heute Nacht erzählt..! Kann ich daraus schließen, dass dein merkwürdiger Traum nicht zurückgekehrt ist?“, fragte sie.
„Ja, stimmt!“, stellte Mayrah überrascht fest, „ich habe heute Nacht überhaupt nichts geträumt, bis jetzt hatte ich es sogar vollkommen vergessen.“
Ihrer Mutter entglitt ein tiefes Aufatmen und sie lächelte. „Dann war es wohl wirklich nur eine Kreation deiner Phantasie, hm?“
„Anscheinend schon“, antwortete Mayrah und fühlte sich auf einmal viel befreiter.
Unwillkürlich musste sie lachen, was ihren Vater dazu veranlaßte, ihr einen fragenden Blick hinter seiner Zeitung zuzuwerfen.
Doch Mayrah grinste ihn nur an, bis er die Schultern zuckte und sich wieder seiner Morgenlektüre widmete.
Den Morgen verbrachte Mayrah damit, ihr Zimmer auf Vordermann zu bringen, um dafür den Nachmittag freizuhaben, denn sie wollte mit Spike einen sehr langen Spaziergang machen.
Es gab fast nichts, was sie eben sosehr genoß, als mit ihrer besten Freundin Chris, und natürlich mit Spike, stundenlang spazieren zu gehen und über Gott und die Welt zu quatschen. Heute allerdings musste sie allein mit Spike losziehen, da Chris mit ihren Eltern über die Ferien zu Verwandten gefahren war.
Sie beeilte sich den ganzen Kram, der auf ihrem gesamten Boden verteilt lag, in irgendwelche Schubladen zu stopfen, dabei stieß sie auf Dinge, die sie schon seit Monaten vermißt hatte. Besonders froh war sie, als sie das Amulett wiederfand, dass sie vor langer Zeit geschenkt bekommen hatte und das ihr seitdem immer als Glücksbringer gedient hatte.
Es war ihr, als hätte sie einen Teil von sich wiedergefunden, während sie die silberne Kette mit dem schwarzen Stein in ihrer Hand betrachtete.
Sie trat vor den Spiegel und legte sich die Kette um den Hals. Sie fand der Stein passte gut zu ihrer Haarfarbe und den grünen Augen. Einen Augenblick starrte sie sich selbst an.
„Mayrah Riley, du bist nicht verrückt!“, sagte sie und bekam daraufhin einen Kicheranfall.
Dann griff sie nach ihrer Weste und lief nach unten. Ihre Eltern saßen im Garten und sonnten sich, das heißt, nur ihre Mutter sonnte sich, während ihr Vater neben ihr in den Büschen herumwerkelte.
„Ciao allerseits, ich gehe“, rief Mayrah. „Weiß noch nicht, wann ich wieder da bin, also schickt keinen Suchtrupp los“, fügte sie hinzu und schwang sich über den Gartenzaun.
„Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst nicht...“, hörte sie ihre Mutter hinter sich rufen, und sie beeilte sich, hinter dem Wiesenhügel zu verschwinden.
Anders als sonst, bog sie nicht gleich in den Feldweg links vom Haus ein, der durch die angrenzenden Wiesen führte, sondern folgte ohne groß nachzudenken dem Weg, der sie geradeaus am Waldrand entlang führte.
Als sie bemerkte, dass sie sich nicht auf ihrer üblichen Route befand, hatte sie schon ein gutes Stück zurückgelegt.
Auch egal, dachte sie, außerdem war Spike sowieso schon weit vorausgelaufen und sie hatte keine Lust ihn zurückzupfeifen. Es war schon ziemlich warm für Ende Mai, so warm, dass sie ihre Weste auszog und um ihre Hüften knotete. Ihr kam es plötzlich eigenartig vor, hier zu sein, denn es war schon lange her, seit sie diesen Weg das letzte Mal gegangen war.
Wieso war ich nicht schon öfter hier?, fragte sie sich. Das letzte Mal musste sie noch ein Kind gewesen sein, denn sie erinnerte sich an den Wald, doch hatte sie die Bäume viel größer in Erinnerung.
Es war weit und breit niemand zu sehen und sie musste unwillkürlich seufzen. Wie gerne hätte sie jetzt Chris bei sich gehabt, schon allein um sich für ihr ekelhaftes Benehmen am Vortag zu entschuldigen.
Ausgerechnet am letzten Tag müssen wir und verkrachen, dachte sie, und hoffte, Chris würde nicht zu nachtragend sein.
Gedankenverloren folgte sie dem Weg, der plötzlich eine Biegung machte und jetzt direkt in den Wald führte. Sobald sie ein Stück im Schatten der Bäume gegangen war, begann es merklich kühler und vor allem noch stiller zu werden.
Bald wirkte die Stille irgendwie bedrückend auf Mayrah, vor allem weil sie Spike nicht mehr sehen konnte. Das war nicht weiter wild, doch vor allem konnte sie ihn auch nicht mehr hören.
„Hey!“, rief sie, „Spike, wo bist du denn?“
Keine Antwort. Mayrah legte einen Schritt zu. Normalerweise lief er nie soweit voraus, dass sie sich nicht mehr gegenseitig hören konnten.
„Spike, komm zurück, du sollst mir nicht so weit abhauen.“
Er schien sie wirklich nicht zu hören. Mayrah hoffte, dass ihm nichts zugestoßen war.
„Zum letzten Mal: Wo bist du, Spike?“, schrie sie aus Leibeskräften.
Dann endlich kam von weit her ein aufgeregtes Kläffen. Angestrengt lauschte sie, das Geräusch schien von der Seite zu kommen.
“Auch das noch, er ist in den Wald gelaufen“, seufzte sie und verdrehte die Augen. „Ist schon gut, ich komme!“, schrie sie, in der Hoffnung er würde sie jetzt hören und begann sich ihren Weg zwischen den Büschen hindurch zu bahnen.
Wieso kam er ihr nicht entgegen? Mittlerweile war sie doch ein wenig unruhig, sie hoffte inständig, dass ihm nichts zugestoßen war. In ihrer Phantasie begann sie sich schon die schrecklichsten Dinge auszumalen: Sie sah sich Spike finden, wie er in der Falle eines Wilderers steckte....
Unsinn, mahnte sie sich selbst, bestimmt hatte er wohl nur wieder irgend etwas interessantes gefunden.
Das Bellen wurde nun lauter, Mayrah glaubte, jetzt müsse sie ihn gleich gefunden haben, als es plötzlich verstummte und wieder Totenstille herrschte. Voll böser Vorahnung lief sie um die nächste Baumgruppe – und erstarrte.
Es lief ihr wie heiß und kalt über den Rücken, als sie auf das starrte, was sich direkt vor ihren Augen aus dem Boden erhob.
In einer kleinen Senkung im Waldboden, stand ein einzelner Baum. Eigentlich war es kein Baum mehr, nur noch ein kläglicher Stumpf, etwa einen Meter hoch, der höchstwahrscheinlich durch ein Gewitter so verstümmelt worden war.
Was sie sofort stutzig machte, war nicht seine unheimliche Gestalt, die wirkte wie ein dunkler Dämon, sondern der klaffende Spalt in seiner Mitte. Es war ihr unerklärlich, doch der Baum, oder vielmehr was von ihm übrig war, schien sie in gewissen Weise anzustarren.
Als sie unwillkürlich einen Schritt auf ihn zu machte, traf es sie wie ein Blitzschlag.
Ein Bild durchzuckte sie wie ein greller Fotoblitz, das Bild eines riesigen Steins inmitten einer Schlucht, mit eben diesem Spalt in seiner Mitte. Das Bild aus ihrem Traum!
Ihr Verstand sagte ihr, dass es nicht möglich war, es musste ein sonderbarer Zufall sein, doch gleichzeitig wußte sie: Das war das Tor aus ihrem Traum.
Als sie noch angestrengt überlegte, nahm sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch war. Ein leises Murmeln oder Wispern, das zu eigenartig war, als dass es von der übrigen Umgebung verursacht worden sein konnte.
Nein, es kam direkt aus dem Spalt, der sie wie ein schwarzer Rachen angähnte, und ihr war auf einmal sehr unheimlich zumute. Das Flüstern wurde immer lauter und eindringlicher, bis sie sich plötzlich, ohne es bewußt zu wollen, auf dieses Baum-Etwas zubewegte.
Und da war er.
Der ihr völlig unerklärliche Sog, der sie jedesmal erfaßte, wenn sie in diesen Spalt starrte, ein unsichtbarer Strom, der sie näher zog, bis....Doch heute war alles anders – heute träumte sie nicht und sie spürte diese Anziehungskraft körperlich.
Alles, was sie tun konnte, war hilflos mitanzusehen, wie der riesige furchteinflößende Stamm immer näher und näher kam.
Sie glaubte ihren Namen von weither zu hören, doch mittlerweile war sie sich nicht mehr sicher, ob sie nicht doch träumte.
Im nächsten Moment wurde sie schon eines besseren belehrt, als sie den Stumpf erreicht hatte und ihn mit der Hand berührte. Für einen kurzen Moment schoß ihr noch der Gedanke durch den Kopf, irgend etwas wäre anders als sonst, als sie völlig überraschend ein solch stechender Schmerz überkam, der anders war, als alles, was sie kannte.
Gleißend helles Licht ließ sie die Augen sofort schließen und sie begann zu fallen.
Endlich, ihr kam es vor wie eine Ewigkeit, verlor sie das Bewußtsein. Die Stimme, die nun ganz deutlich ihren Namen rief, hörte sie schon nicht mehr.