Mayrah

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Biny

Mitglied
Ich schreibe seit einiger Zeit an einer Fantasy-Geschichte, die nun schon 50 Seiten lang ist. Da das natürlich zu lang ist für dieses Forum:) habe ich nun einen Abschnitt aus dem ersten Kapitel ausgewählt, da es mich sehr interessiert, was andere darüber denken. Meinungen (vor allem Kritik) sehr erwünscht!:)


Erst eine halbe Stunde später, als sie und ihre Eltern beim Frühstück saßen, wurde sie das erste Mal wieder an ihren Traum erinnert.
Nachdem die Familie zu Ende gefrühstückt hatte und Mayrah sich satt zurücklehnte, während ihr Vater seine Zeitung auseinanderfaltete und auf dem gesamten Frühstückstisch auszubreiten begann, wandte sich ihre Mutter plötzlich zu ihr um.
„Mayrah, du hast mir noch gar nichts von heute Nacht erzählt..! Kann ich daraus schließen, dass dein merkwürdiger Traum nicht zurückgekehrt ist?“, fragte sie.
„Ja, stimmt!“, stellte Mayrah überrascht fest, „ich habe heute Nacht überhaupt nichts geträumt, bis jetzt hatte ich es sogar vollkommen vergessen.“
Ihrer Mutter entglitt ein tiefes Aufatmen und sie lächelte. „Dann war es wohl wirklich nur eine Kreation deiner Phantasie, hm?“
„Anscheinend schon“, antwortete Mayrah und fühlte sich auf einmal viel befreiter.
Unwillkürlich musste sie lachen, was ihren Vater dazu veranlaßte, ihr einen fragenden Blick hinter seiner Zeitung zuzuwerfen.
Doch Mayrah grinste ihn nur an, bis er die Schultern zuckte und sich wieder seiner Morgenlektüre widmete.
Den Morgen verbrachte Mayrah damit, ihr Zimmer auf Vordermann zu bringen, um dafür den Nachmittag freizuhaben, denn sie wollte mit Spike einen sehr langen Spaziergang machen.
Es gab fast nichts, was sie eben sosehr genoß, als mit ihrer besten Freundin Chris, und natürlich mit Spike, stundenlang spazieren zu gehen und über Gott und die Welt zu quatschen. Heute allerdings musste sie allein mit Spike losziehen, da Chris mit ihren Eltern über die Ferien zu Verwandten gefahren war.
Sie beeilte sich den ganzen Kram, der auf ihrem gesamten Boden verteilt lag, in irgendwelche Schubladen zu stopfen, dabei stieß sie auf Dinge, die sie schon seit Monaten vermißt hatte. Besonders froh war sie, als sie das Amulett wiederfand, dass sie vor langer Zeit geschenkt bekommen hatte und das ihr seitdem immer als Glücksbringer gedient hatte.
Es war ihr, als hätte sie einen Teil von sich wiedergefunden, während sie die silberne Kette mit dem schwarzen Stein in ihrer Hand betrachtete.
Sie trat vor den Spiegel und legte sich die Kette um den Hals. Sie fand der Stein passte gut zu ihrer Haarfarbe und den grünen Augen. Einen Augenblick starrte sie sich selbst an.
„Mayrah Riley, du bist nicht verrückt!“, sagte sie und bekam daraufhin einen Kicheranfall.
Dann griff sie nach ihrer Weste und lief nach unten. Ihre Eltern saßen im Garten und sonnten sich, das heißt, nur ihre Mutter sonnte sich, während ihr Vater neben ihr in den Büschen herumwerkelte.
„Ciao allerseits, ich gehe“, rief Mayrah. „Weiß noch nicht, wann ich wieder da bin, also schickt keinen Suchtrupp los“, fügte sie hinzu und schwang sich über den Gartenzaun.
„Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst nicht...“, hörte sie ihre Mutter hinter sich rufen, und sie beeilte sich, hinter dem Wiesenhügel zu verschwinden.

Anders als sonst, bog sie nicht gleich in den Feldweg links vom Haus ein, der durch die angrenzenden Wiesen führte, sondern folgte ohne groß nachzudenken dem Weg, der sie geradeaus am Waldrand entlang führte.
Als sie bemerkte, dass sie sich nicht auf ihrer üblichen Route befand, hatte sie schon ein gutes Stück zurückgelegt.
Auch egal, dachte sie, außerdem war Spike sowieso schon weit vorausgelaufen und sie hatte keine Lust ihn zurückzupfeifen. Es war schon ziemlich warm für Ende Mai, so warm, dass sie ihre Weste auszog und um ihre Hüften knotete. Ihr kam es plötzlich eigenartig vor, hier zu sein, denn es war schon lange her, seit sie diesen Weg das letzte Mal gegangen war.
Wieso war ich nicht schon öfter hier?, fragte sie sich. Das letzte Mal musste sie noch ein Kind gewesen sein, denn sie erinnerte sich an den Wald, doch hatte sie die Bäume viel größer in Erinnerung.
Es war weit und breit niemand zu sehen und sie musste unwillkürlich seufzen. Wie gerne hätte sie jetzt Chris bei sich gehabt, schon allein um sich für ihr ekelhaftes Benehmen am Vortag zu entschuldigen.
Ausgerechnet am letzten Tag müssen wir und verkrachen, dachte sie, und hoffte, Chris würde nicht zu nachtragend sein.
Gedankenverloren folgte sie dem Weg, der plötzlich eine Biegung machte und jetzt direkt in den Wald führte. Sobald sie ein Stück im Schatten der Bäume gegangen war, begann es merklich kühler und vor allem noch stiller zu werden.
Bald wirkte die Stille irgendwie bedrückend auf Mayrah, vor allem weil sie Spike nicht mehr sehen konnte. Das war nicht weiter wild, doch vor allem konnte sie ihn auch nicht mehr hören.
„Hey!“, rief sie, „Spike, wo bist du denn?“
Keine Antwort. Mayrah legte einen Schritt zu. Normalerweise lief er nie soweit voraus, dass sie sich nicht mehr gegenseitig hören konnten.
„Spike, komm zurück, du sollst mir nicht so weit abhauen.“
Er schien sie wirklich nicht zu hören. Mayrah hoffte, dass ihm nichts zugestoßen war.
„Zum letzten Mal: Wo bist du, Spike?“, schrie sie aus Leibeskräften.
Dann endlich kam von weit her ein aufgeregtes Kläffen. Angestrengt lauschte sie, das Geräusch schien von der Seite zu kommen.
“Auch das noch, er ist in den Wald gelaufen“, seufzte sie und verdrehte die Augen. „Ist schon gut, ich komme!“, schrie sie, in der Hoffnung er würde sie jetzt hören und begann sich ihren Weg zwischen den Büschen hindurch zu bahnen.
Wieso kam er ihr nicht entgegen? Mittlerweile war sie doch ein wenig unruhig, sie hoffte inständig, dass ihm nichts zugestoßen war. In ihrer Phantasie begann sie sich schon die schrecklichsten Dinge auszumalen: Sie sah sich Spike finden, wie er in der Falle eines Wilderers steckte....
Unsinn, mahnte sie sich selbst, bestimmt hatte er wohl nur wieder irgend etwas interessantes gefunden.
Das Bellen wurde nun lauter, Mayrah glaubte, jetzt müsse sie ihn gleich gefunden haben, als es plötzlich verstummte und wieder Totenstille herrschte. Voll böser Vorahnung lief sie um die nächste Baumgruppe – und erstarrte.
Es lief ihr wie heiß und kalt über den Rücken, als sie auf das starrte, was sich direkt vor ihren Augen aus dem Boden erhob.
In einer kleinen Senkung im Waldboden, stand ein einzelner Baum. Eigentlich war es kein Baum mehr, nur noch ein kläglicher Stumpf, etwa einen Meter hoch, der höchstwahrscheinlich durch ein Gewitter so verstümmelt worden war.
Was sie sofort stutzig machte, war nicht seine unheimliche Gestalt, die wirkte wie ein dunkler Dämon, sondern der klaffende Spalt in seiner Mitte. Es war ihr unerklärlich, doch der Baum, oder vielmehr was von ihm übrig war, schien sie in gewissen Weise anzustarren.
Als sie unwillkürlich einen Schritt auf ihn zu machte, traf es sie wie ein Blitzschlag.
Ein Bild durchzuckte sie wie ein greller Fotoblitz, das Bild eines riesigen Steins inmitten einer Schlucht, mit eben diesem Spalt in seiner Mitte. Das Bild aus ihrem Traum!
Ihr Verstand sagte ihr, dass es nicht möglich war, es musste ein sonderbarer Zufall sein, doch gleichzeitig wußte sie: Das war das Tor aus ihrem Traum.
Als sie noch angestrengt überlegte, nahm sie plötzlich ein merkwürdiges Geräusch war. Ein leises Murmeln oder Wispern, das zu eigenartig war, als dass es von der übrigen Umgebung verursacht worden sein konnte.
Nein, es kam direkt aus dem Spalt, der sie wie ein schwarzer Rachen angähnte, und ihr war auf einmal sehr unheimlich zumute. Das Flüstern wurde immer lauter und eindringlicher, bis sie sich plötzlich, ohne es bewußt zu wollen, auf dieses Baum-Etwas zubewegte.
Und da war er.
Der ihr völlig unerklärliche Sog, der sie jedesmal erfaßte, wenn sie in diesen Spalt starrte, ein unsichtbarer Strom, der sie näher zog, bis....Doch heute war alles anders – heute träumte sie nicht und sie spürte diese Anziehungskraft körperlich.
Alles, was sie tun konnte, war hilflos mitanzusehen, wie der riesige furchteinflößende Stamm immer näher und näher kam.
Sie glaubte ihren Namen von weither zu hören, doch mittlerweile war sie sich nicht mehr sicher, ob sie nicht doch träumte.
Im nächsten Moment wurde sie schon eines besseren belehrt, als sie den Stumpf erreicht hatte und ihn mit der Hand berührte. Für einen kurzen Moment schoß ihr noch der Gedanke durch den Kopf, irgend etwas wäre anders als sonst, als sie völlig überraschend ein solch stechender Schmerz überkam, der anders war, als alles, was sie kannte.
Gleißend helles Licht ließ sie die Augen sofort schließen und sie begann zu fallen.
Endlich, ihr kam es vor wie eine Ewigkeit, verlor sie das Bewußtsein. Die Stimme, die nun ganz deutlich ihren Namen rief, hörte sie schon nicht mehr.
 
D

damaskus

Gast
Hey Sabrina,
also: Damaskus dachte, er versucht mal dir das an Tipps zu geben, von dem er denkt, es könnte so richtig sein. Vielleicht hilft dir ja ´n bisschen was ...

Allgemein ist mir aufgefallen, dass du am Anfang schon beschreibst, dass deine Hauptfigur keine Probleme mehr hat. Das ist schön für sie, aber wo ist die Spannung?
Dann wollte ich noch sagen, dass du so schreiben solltest, wie du sprichst, das habe ich schon oft gesagt, ich sags mir selbst immer wieder, weil ich denke, dass das eine der wichtigsten Sachen ist, wenn man die erst Fassung schreibt. Sonst wird alles zu künstlich; man schreibt gewollt schön. Zum überarbeiten hat man später immer noch Zeit. Wichtig ist erst mal, dass du den Schreibfluss hältst und - einfach ausgedrückt - erst mal drauflos tippst

Aber wie gesagt, dass da oben und da unten sind nur MEINE Tipps, könnte sein, dass dir andere, erfahrenere Leute was anderes sagen, aber ich hab's nach gutem Gewissen getan ...





[red]Erst eine halbe Stunde später,[/red] als sie und ihre Eltern beim Frühstück saßen, wurde sie das erste Mal wieder an ihren Traum erinnert. [blue]Das ist Passiv: Allg. gilt für einen Text (vor allem Prosa) dass das Passiv rauskommt, das schwächt einen Text nur.
"Es wurde ein Text von mir geschrieben (Passiv)" oder
"Ich schrieb einen Text (Aktiv)" (eigentlich klar, was davon stärker klingt oder?) Vielleicht:
"Nachdem sie (wer auch immer "sie" ist) mit ihren Eltern frühstückte, erinnerte sie sich an ihren Traum (z.B.)."[/blue]
[red]Nachdem die Familie zu Ende gefrühstückt hatte [blue]Wdh.[/blue]und Mayrah sich satt zurücklehnte, während ihr Vater seine Zeitung auseinanderfaltete und auf dem gesamten Frühstückstisch auszubreiten begann, wandte sich ihre Mutter plötzlich zu ihr um.[/red] [blue]Ihre Mutter drehte sich zu ihr um (z.B.)[/blue]
„Mayrah, du hast mir noch gar nichts von heute Nacht erzählt..! Kann ich daraus schließen, dass dein merkwürdiger Traum nicht zurückgekehrt ist?“, [blue]so redet kein Mensch ... hört sich komisch an, vielleicht: "Hast du gut geschlafen?"
"Du meinst wegen diesen Träumen?" ... (z.B.)[/blue]
[red]„Ja, stimmt!“, stellte Mayrah überrascht fest, „ich habe heute Nacht überhaupt nichts geträumt, bis jetzt hatte ich es sogar vollkommen vergessen.“[/red] [blue]"Die habe ich ganz vergessen." (z.B.) [/blue]
Ihre[red]r[/red] Mutter [red]entglitt ein tiefes Aufatmen und sie[/red] lächelte. „Dann war es wohl wirklich nur eine Kreation deiner Phantasie, hm?“ [blue]was soll ein Traum sonst sein?? Oder sind die beiden abgergläubisch? Wird nicht sofort klar[/blue]
[red]„Anscheinend schon“, antwortete Mayrah und fühlte sich auf einmal viel befreiter.
Unwillkürlich musste sie lachen, was ihren Vater dazu veranlaßte, ihr einen fragenden Blick hinter seiner Zeitung zuzuwerfen.
Doch Mayrah grinste ihn nur an, bis er die Schultern zuckte und sich wieder seiner Morgenlektüre widmete. [/red]
Den Morgen verbrachte Mayrah damit, ihr Zimmer auf Vordermann zu bringen [blue]bring mal ´n bisschen mehr Verben rein, als Nomen, ist meistens die bessere Lösung: Nachdem sie ihr Zimmer auf Vordermann brachte (z.B.) [/blue] [red], um dafür den Nachmittag freizuhaben, denn sie wollte mit Spike einen sehr langen Spaziergang machen.[/red] [blue]ging sie mit ihrem Hund/Freund/Kumpel Spike spazieren[/blue]

Das bis dahin. Eigentlich nicht schlecht, klingt nach einer ersten Fassung, da habe ich schon Schlimmeres geschrieben, ich darfs keinem sagen. Da kann man noch viel draus machen, vielleicht sagen dir manche von den Verbesserungen was

Liebe Grüße
Damaskus
 

Biny

Mitglied
Hi Damaskus!

Danke für deine Anregungen....du hast recht es ist die allererste Fassung.:)
Überarbeiten wollte ich sie sowieso noch und ich denke dabei werden mir deine Tipps ziemlich gut weiterhelfen...ich denke halt oft wenn ich in Umgangssprache schreiben will(also so wie ich selber rede), dass es sich komisch anhört, aber anscheinend ist genau das Gegenteil der Fall.:)
Es scheint sich aber nur in diesem Teil so anzuhören, als hätte sie keine Probleme mehr, aber die Geschichte geht ja noch weiter...ich weiß aber noch nicht ob ich sie hier veröffentlichen kann. Fortsetzungen gehören in ein anderes Forum oder?
Bye Biny
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

der größte mangel an der geschichte ist, dass sie genau da aufhört, wo es anfängt, spannend zu werden.
auch fortsetzungsgeschichten werden gern gelesen, also ran an den speck! lg
 
Du fängst irgendwie mittendrin an, man fragt sich, was für ein Traum, worum geht es, wieso hat sie ihn vergessen.

Vielleicht kommt das ja im späteren Verlauf der Geschichte, aber im Moment ist das störend.

Auch handelst du den ersten Absatz etwas schnell ab.

Gefällt mir aber trotz diesen Anmerkungen.

Gruß,
Michael

Der sich flammarions Antwort anschließt.
 

Biny

Mitglied
Also das kann schon sein, dass es etwas unklar ist (die Vorgeschichte). Hab ich wohl nicht bedacht als ich den Abschnitt ausgewählt hab. Das ist jetzt der Anfang der ganzen Geschichte..

Sie träumte.
Sie träumte wieder diesen einen Traum, der sie nun schon seit langer Zeit verfolgte. Der Traum, der sie immer wieder fesselte und nicht mehr losließ.
Sie war in einer Schlucht. Die riesigen Felswände zu beiden Seiten ragten endlos weit hinauf und ließen nur einen schmalen Spalt für sie. Der Himmel über ihr schien weit entfernt, doch trotzdem war es um sie herum taghell. Sie tastete sich an den Felswänden entlang und wußte, wie jedesmal, wohin sie ihr Weg führen würde, denn jedesmal geschah dasselbe.
Sie wußte es, hatte es schon viele Nächte zuvor durchlebt und doch ging sie immer weiter. Dieser Ort, obwohl sie ihn noch nie wirklich gesehen hatte, zog sie in seinen Bann und tief in ihrem Inneren wußte sie, dass es diesen Ort gab – dass dies wirklich passierte.
Sie tastete sich an den kalten Felswänden entlang, bis der Weg allmählich begann breiter zu werden. Die Felsen schienen sich zu öffnen und bildeten eine Art Kessel. Sie trat heraus aus dem Schatten und wandte sich dem riesigen Felsen in der Mitte zu. Er war groß und spitz, wie ein überdimensionaler Hexenhut aus Stein, in der Mitte war er jedoch gespalten und bildete ein Tor.
Wie in Trance ging sie auf den Spalt zu, denn eine unsichtbare Anziehungskraft zog sie genau dorthin, und da hörte sie sie wieder: Eine Stimme, weit entfernt, die ihren Namen rief:
„Mayrah!“
Sie kannte diese Stimme. Sie wußte, sie kannte sie, doch sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wo sie diese Stimme schon einmal gehört hatte. „Mayrah!“ Sie klang wie von weither, wie ein Echo und doch spürte sie, dass sie direkt aus ihrem Innern kam.
Sie ging immer näher auf den Stein zu, der sie wie ein Magnet heranzog und streckte die Hand aus, um ihn zu berühren. An diesem Punkt endete normalerweise ihr Traum und sie erwachte schweißüberströmt und verwirrt.
Doch heute wehrte sie sich mit all ihrer Kraft dagegen. Sie wollte, sie musste den Stein erreichen!
Sie wusste, dies war kein normaler Traum, doch sie brauchte Gewißheit. Die Stimme dröhnte inzwischen in ihrem Kopf und alles um sie herum begann sich zu drehen. Die Felsen, der Stein, der Himmel, alles begann zu verschwinden und ein unbeschreibliches Gefühl überkam sie. Sie fühlte sich, als ob ein unsichtbarer Strom sie mit sich reißen würde und ihr die Kehle zuschnürte.
Verzweifelt versuchte sie den Stein zu erreichen, sie hatte es schon fast geschafft. doch sie war plötzlich wie gelähmt.
Der Stein verschwand vor ihren Augen und die Stimme, die in ihrem Kopf zu schmerzen begann, wurde immer unerträglicher und verzerrte sich langsam zu einem einzigen Schrei. Wilde Panik überkam sie und sie begriff, dass sie es war, die schrie.


„Mayrah warte!“
Das Mädchen mit den blonden Locken gab sich Mühe mit ihrer schweren Tasche ihre Freundin einzuholen. Es war ein heißer Tag und sie keuchte, als sie sie endlich erreicht hatte.
„Mayrah, was ist heute mit dir los?“, fragte sie, „du warst den ganzen Tag schon so komisch, so unheimlich und still.“
„Bitte Chris“, antwortete die andere und schüttelte ihre langen schwarzen Haare. „Mir ist heute nicht besonders wohl, Ok?“
Sie klammerte ihren Rucksack an sich und ging noch einen Schritt schneller. Doch damit schien Chris sich nicht zufrieden zu geben. Entschlossen versuchte sie bei dem recht flotten Tempo mitzuhalten und legte einen Arm um ihre Freundin, die heute wirklich noch blasser war als sonst.
„Ach komm, ich weiß doch, dass was nicht in Ordnung ist“, sagte sie. „Komm lass´ uns ins Jo´s gehen und du erzählst mir alles?“
Doch das schien der anderen überhaupt nicht zu behagen. Sie blieb abrupt stehen und löste sich sichtlich genervt aus der Umarmung.
„Es gibt nichts zu erzählen! Und außerdem ist mir heute wirklich nicht nach Café zumute“, murmelte sie, „ ich geh nach Hause.“
Sie wandte sich ab und ging, ohne sich noch einmal umzublicken, weiter.
„Na fein“, rief Chris ihr nach, „dann eben nicht. Selbst schuld!“
Sie blickte ihr noch einige Sekunden nach, bevor sie sich kopfschüttelnd in die entgegengesetzte Richtung davonmachte.

Tut mir leid, Chris, dachte Mayrah und ärgerte sich über sich selbst, weil sie Chris gegenüber so mürrisch gewesen war, doch ihr war heute wirklich nicht nach Gesellschaft zumute. Sie war viel zu sehr mit Gedanken an ihre allnächtlichen Träume beschäftigt, dass sie alles um sich herum nur noch wie durch einen Schleier wahrnahm.
Schaudernd erinnerte sie sich, wie sie in der letzten Nacht aufgeschreckt war, geweckt von ihrem eigenen Schrei. Sie hatte am ganzen Körper gezittert und der Angstschweiß war ihr von der Stirn geflossen. Die restliche Nacht hatte sie nicht mehr schlafen können, aus Furcht dieser Traum könne sie noch einmal heimsuchen.
Bis jetzt hatte sie versucht sich nichts anmerken zu lassen und nicht vor Müdigkeit umzufallen. Den Unterricht hatte sie gerade noch ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht, doch sie hatte die Stimmen der Lehrer und der Menschen um sie herum nicht wirklich wahrnehmen können. Was geschah nur mit ihr?
Sie fürchtete sich vor jeder weiteren Nacht weil sie genau wußte, der Traum und mit ihm das beklemmende, ihr den Atem raubende Gefühl würde wiederkehren. Gleichzeitig aber spürte sie eine unerklärliche Faszination für diesen Ort in ihrem Traum.
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie selbst, ihre eigene Phantasie, fähig war einen solchen Platz so real und beängstigend hervorzubringen. Und diese Stimme: Sie war echt! Sie konnte den Gedanken daran nicht abschütteln.
Woher kam sie? Wem gehörte sie? Woher kannte sie sie und was wollte sie von ihr? All diese Gedanken schwirrten in ihrem Kopf, bis sie nicht mehr klar denken konnte.
Mayrah beschloß, sich nicht weiter mit diesen Dingen zu beschäftigen, sie wollte sie für den Rest des Tages einfach verdrängen, was leichter gesagt als getan war. Sie bog in die Hofeinfahrt zu ihrem Zuhause ein und strich im vorbeigehen über den Briefkasten, der die Form einer großen Katze hatte. Sie hoffte, ihre Mutter noch zu erwischen, doch sie wurde im nächsten Moment enttäuscht, als sie bemerkte, dass der schwarze Wagen ihrer Mutter nicht mehr vor der Garage stand.
Sie ging die Treppen zum Terrasseneingang hinauf, indem sie zwei Stufen auf einmal nahm, und schloß die Tür auf.
„Spike?“, rief sie.
Der große Golden Retriever kam auf sie zu gesprungen und begann mit seiner feuchten Begrüßung.
„Laß mich Spike!“ Mayrah befreite sich von ihrem vierbeinigen Freund und knallte ihren Rucksack in die Ecke.
In der Küche fand sie einen Zettel, auf dem ihre Mutter schrieb, dass es ein bißchen später werden könne: Im Küchenschrank ist noch Pizza, bis heut´ Abend, Mom.
„Also doch nur wir beide“, seufzte Mayrah und ließ sich neben Spike nieder. „Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte, Kumpel!“
Sie kraulte Spikes Nackenhaar und ließ ihren Kopf auf dessen Rücken sinken.
„Was ist nur mit mir los? Ich bekomme heute einfach nichts auf die Reihe..“, seufzte sie.
Spike hob den Kopf und sah sie mit seinen großen schwarzen Augen an.
„Manchmal glaube ich, du verstehst mich wirklich“, stellte Mayrah fest.
Sie schaute ihn eine Weile nachdenklich an, und überlegte, ob sie am Abend mit ihren Eltern über ihre seltsamen Träume reden sollte. Würden sie sie für verrückt halten? Mayrah wollte auf keinen Fall, dass ihre Eltern sie für ein kleines Baby hielten, aber sie wußte einfach nicht, wie sie ihnen begreiflich machen sollte, wie sehr sie diese Geschehnisse beschäftigten.
„Hi Mom, rat mal was ich heute Nacht geträumt hab: Eine außerirdische Macht hat mich in ein steinernes Tor gezogen — wahrscheinlich wollten sie mich für ihre hochwissenschaftlichen Forschungen benutzen! Was meinst du, Spike, ob sie mich gleich einweisen lassen?“
Demonstrativ erhob sich Spike und trottete zur Küche hinaus.
„Danke, das war deutlich“, rief ihm Mayrah hinterher.
Je mehr sie darüber nachdachte, desto unheimlicher und beängstigender fand sie ihre Idee. Die nächtlichen Phantasien kamen ihr tatsächlich sehr überirdisch vor.
„Wer weiß schon, ob da nicht doch was dran ist an diesen Geschichten“, murmelte sie unbehaglich, doch lautes Gebell holte sie wieder in die Wirklichkeit zurück.
„Ich komme!“, rief sie und verschwand mit Spike im Garten.
Einige Stunden später saßen die beiden einträchtig vor dem Fernseher, als die Wohnungstür aufgeschlossen wurde und Mayrahs Eltern nach Hause kamen. Sofort sprang Spike mit einem Satz über das Sofa hinweg und lief schwanzwedelnd den Eltern entgegen.
„Nicht doch Spike, nicht so stürmisch!“, hörte sie ihre Mutter rufen, „ja, ich freu´ mich auch dich zu sehn....aber geh von mir runter...“
Mayrahs Vater kam durchs Wohnzimmer und zwinkerte ihr vergnügt zu.
Wenig später erschien auch ihre Mutter im Türrahmen, offensichtlich erschöpft von Spikes allabendlichen Begrüßungsritual. Mit einem Seufzer ließ sie sich aufs Sofa fallen und stöhnte: „Wenn man von Spike begrüßt wird, braucht man wirklich keine Dusche mehr...“
Mayrah hörte ihren Vater in der Küche vor sich hin kichern, er fand es jedesmal lustig, wenn seine Frau Lynn verzweifelt versuchte ihre Frisur vor Spike zu schützen. Sie hörten ihn in der Küche herumwerkeln, bis Mayrahs Mutter sich erhob und mit lauter Stimme bemerkte, sie würde jetzt mal nachsehen, was Dad in der Küche anstelle.
„Nicht, dass er wieder die Soße anbrennen läßt und die Nachbarn wieder die Feuerwehr alarmieren.“
„Das ist nicht fair,“ schallte es aus der Küche, „du weißt genau, dass ich überhaupt nichts
dafür konnte und überhaupt...au verdammt. Lynn? Hilfe das Essen macht sich selbständig...“ Er verstummte. Mayrah und ihre Mutter waren nahezu gleichzeitig in schallendes Gelächter ausgebrochen.
„Jaja, lacht ihr nur...wenigstens habe ich es versucht!“ Schmollend kam der Vater aus der Küche und tat so, als ob er gleich in Tränen ausbrechen würde.
„Gar nichts kann man euch recht machen, ihr seid zwar in der Überzahl, aber trotzdem müßt ihr Frauen mich doch nicht so gnadenlos fertig machen....schnief..“
Mayrah sah, dass er sich das Lachen nur mit Mühe verkneifen konnte und sprang auf.
„Auf ihn mit Gebrüll!“, schrie sie und stürzte sich auf ihn, der sie sofort packte und ein paar Sekunden mit ihr rangelte, bevor er schließlich in die Knie ging und laut verkündete: „Also schön, ihr habt gewonnen. Ihr habt mich besiegt, ihr herzlosen Tyranninnen, tut mit mir, was ihr wollt.“
Mayrah grinste und wand sich zu ihrer Mutter um, die immer noch lachte.
„Gimme five!“, sagte sie und klatschte mit Mayrah ein.
Später, als sie alle beim Abendessen saßen, war Mayrah die ganze Zeit über sehr still. Sie bemerkte nicht einmal die besorgten Blicke, die ihre Eltern ihr zuwarfen, normalerweise plapperte sie nämlich ständig während des Essens. Schließlich legte ihre Mutter ihre Hand auf Mayrahs Arm.
„Ist dir nicht gut, Mayrah? Du bist heute so blaß, ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte sie. Mayrah blickte zu Boden.
„Nein, mit geht’s gut, alles ok“, sagte sie.
Ihre Eltern schienen nicht sehr überzeugt zu sein, fragten aber nicht weiter. Eigentlich hatte Mayrah sich vorgenommen jetzt mit ihnen über ihre Alpträume zu sprechen, doch irgend etwas hielt sie noch zurück. Erst am späten Abend, als sie ihrer Mutter beim Abwaschen zur Hand ging, hielt sie es nicht mehr aus.
„Mom“, begann sie, „also ich...ehm..hast du dich schon mal vor was gefürchtet, obwohl du nicht genau gewußt hast, was es war und was es bedeutete?“
Ihre Mutter sah sie überrascht an, dann runzelte sie die Stirn und antwortete: „Es gibt so einiges, wovor ich mich fürchte. Zum Beispiel, dass ich mit meinem Chef an einem Freitagnachmittag im Fahrstuhl steckenbleibe, oder dass ich einen Tag vor meinem wohlverdienten Urlaub eine fürchterliche Grippe bekomme, dass ich vielleicht sogar eines Tages aufwache und eine riesige Nase habe, aber am allermeisten fürchte ich mich vor diesen kleinen Viechern, du weißt schon, die mit dieser kleinen Körpern und ewig langen Beinen....“
„Das hab ich nicht gemeint“, unterbrach sie Mayrah grinsend, „ich meine, ob du dich schon mal wirklich gefürchtet hast, so als ob du keine Luft mehr bekommst, als ob dir auf einmal schrecklich heiß ist und du aber gleichzeitig vor Kälte zitterst..“ Sie hielt inne. Ihre Mutter schaute sie nun völlig ernst an.
„Ja Mayrah, das habe ich“, sagte sie leise. „Dieses Gefühl habe ich jedesmal, wenn ich daran denke, dir oder Daddy könnte etwas zustoßen.“
Mayrah war wie vom Donner gerührt. So ernst hatte sie ihre Mom schon lange nicht mehr erlebt. Jetzt oder nie, dachte sie.
„Ich meine etwas anderes“, murmelte sie, „ich...ich hab seit ein paar Tagen diesen Traum. Er ist so...komisch, ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“
Sie beschrieb ihre Erinnerungen bis zu der Stelle an der sie die Stimme hörte, als ihre Mutter sie unterbrach.
„Wie sah der Stein genau aus?“, fragte sie.
„Naja, also er war mindestens drei Meter hoch und sah aus...also, er war nach oben hin spitz, wie ein großer Zacken der aus dem Boden ragt und er hatte ein Loch in der Mitte, wie ein Durchgang oder ein Tor.“
„Wie ein Tor, sagst du?“ Ihre Mutter war plötzlich sehr nachdenklich und murmelte leise vor sich hin. „Aber das kann nicht sein..wieso sollte gerade jetzt..? Aber andererseits, woher sollte sie sonst wissen..“
„Was ist los, Mom?“, forschte Mayrah nach.
„Nichts – noch nicht. Erzähl weiter, was ist dann passiert?“
Mayrah erzählte es ihr so gut sie es nachempfinden konnte. Sie beschrieb das Gefühl des unsichtbaren Sogs das sie empfunden hatte, und die Stimme, die aus ihrem Kopf zu dringen schien.
Als sie geendet hatte, schwieg sie erwartungsvoll. Mayrahs Mutter war während ihrer Schilderung sehr blaß geworden und sah sie nun mit großen Augen an. Mayrah bemerkte, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete und wartete gespannt, was als sie dazu zu sagen hatte.
„Mayrah, ich glaube es gibt keinen Zweifel. Sie...sie rufen dich, ich verstehe nicht warum und warum ich nichts davon erfahren habe...aber Tatsache ist, sie versuchen anscheinend Kontakt mit dir aufzunehmen..“ Sie schwieg und schien wieder angestrengt nachzudenken.
„Was...was redest du da?“ Mayrah hatte kein Wort verstanden. „Was meinst du damit: Jemand will mit mir...Kontakt aufnehmen? Wie..ich meine, wie soll das denn funktionieren? Und wer sind SIE?“
„Mayrah...ich will, dass du mir sofort erzählst, wenn du diesen Traum wieder hast und ich meine nicht erst am nächsten Morgen, sondern SOFORT, verstanden?“
„Ja...klar“, stammelte Mayrah, „aber bitte, was hat das denn alles zu bedeuten? Ich wollte nur wissen was ich machen soll, weil ...“
„Mayrah, ich kann es dir nicht genau sagen bevor ich nicht ganz sicher bin. Also bitte weck mich, wenn es noch einmal passiert. Du brauchst keine Angst davor zu haben, bis jetzt ist es ja nur ein Traum.“
Sie berührte Mayrah an der Schulter und sah sie einen Moment besorgt an. Dann ging sie langsam nach draußen, wobei sie etwas murmelte wie: “...hoffen wir, dass es dabei bleibt.“
Mayrah war jetzt noch verwirrter und nachdenklicher als zuvor. Was hatte Mom um Himmels willen nur gemeint damit, jemand oder etwas rufe sie? Anscheinend hielt ihre Mutter sie keinesfalls für verrückt, im Gegenteil, sie benahm sich selbst höchst eigenartig.
„Sie war ja richtig fertig, als ich ihr von der Stimme erzählt hab“, sagte Mayrah zu sich selbst. Und wirklich, Mom schien sehr besorgt gewesen zu sein.
„Aber sie hat auch gesagt, ich brauche keine Angst zu haben.“
Sie hoffte ausnahmsweise, ihre Mutter hätte recht.


Entgegen allen Befürchtungen schlief Mayrah in dieser Nacht tief und ruhig, und was sie vor allen Dingen nicht erwartet hatte: vollkommen traumlos. Sie erwachte an diesem Morgen so ausgeruht und frisch, wie schon lange nicht mehr.
Mayrah verschwendete keinen Gedanken an ihre Befürchtungen vom letzten Abend, die sich wunderbarerweise nicht erfüllt hatten.. Den Traum hatte sie vollkommen vergessen, immerhin war heute Samstag und damit der erste Tag der Pfingstferien. Rasch zog sie sich an und hüpfte ausgelassen die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Ihre Eltern schliefen offensichtlich noch und im ganzen Haus herrschte Totenstille.
Mayrah öffnete die Tür zur Terrasse und trat hinaus ins Freie.
Die Luft war angenehm kühl und frisch, die Wiesen und der Wald, den man vom Haus aus sehen konnte, waren noch von Nebelschwaden überzogen und die Sonne begann gerade hinter dem Horizont aufzugehen.
Sie setzte sich auf die Stufen der Terrasse und atmete tief ein. Sie liebte diese Zeit des Tages und versuchte jeden Tag als erste aufzustehen, um die Minuten der absoluten Stille zu genießen.
Eine kühle Brise streifte sie und ließ sie leicht frösteln. Sie erhob sich, um sich ihre Weste zu holen, und als sie ins Haus trat kam ihr Spike entgegengetrottet. Im Haus war noch alles dunkel und im Dämmerlicht wirkte er groß und unheimlich. Mayrah strich ihm im Vorbeigehen über den Kopf und lief leise nach oben, holte ihre Jacke und lief auf Zehenspitzen zurück.
Als sie an der Schlafzimmertür ihrer Eltern vorbeikam hörte sie, wie sich jemand dahinter regte. Sie blieb stehen und lauschte in der Hoffnung, sie würden noch liegenbleiben. Wenige Sekunden später war wieder alles still und Mayrah beeilte sich wieder nach unten zu kommen.
Als sie aus dem Haus trat, war es schon merklich heller geworden und der Nebel war schon fast verschwunden
Spike erwartete sie schon im Garten und sprang aufgeregt auf und ab. Sie lief zu ihm und öffnete ihm die Gartentür. Er flitzte sofort los und Mayrah hatte Mühe ihn einzuholen. Sie joggte eine Weile neben ihm her, bis sie sich umwand und das Haus in einiger Entfernung sah. Inzwischen war Licht im Schlafzimmer ihrer Eltern, doch Mayrah hatte noch keine Lust zurückzukehren. Spike tollte im feuchten Gras herum und schnappte nach den Vögeln die sich in den Büschen am Wegrand niedergelassen hatten.
Mayrah ließ sich neben ihn ins Gras fallen und blickte hinauf zum Himmel, an dem keine einzige Wolke zu sehen war. Sie schloß die Augen und lauschte den Geräuschen um sie herum, dem Zwitschern der Vögel, dem sanften Rauschen des nahegelegenen Waldes und dem Keuchen und Schnaufen von Spike neben ihr.
Eine Weile lag sie still da, doch dann merkte sie, wie ihre Augen immer schwerer wurden und sie befürchtete hier draußen wieder einzuschlafen.
„Komm Spike, wir gehen zurück.“
Spike zeigte keinerlei Regung und so begann sie alleine in Richtung Haus zurückzuschlendern.
 
H

hoover

Gast
Hallo Biny,

wie ich sehe, hat mein geschätzter Bruder die FAQ Regeln sehr frei für sich übersetzt *g*. Ich versuch mal da weiterzumachen, wo er aufgehört hat.
Das da unten sind (wie gesagt) nur meine Ansichten, den Text zu verbessern.



[strike]Sie träumte.[/strike]
Sie träumte [strike]wieder diesen einen[/strike] [blue]denselben[/blue] Traum, der sie [strike]nun schon[/strike] seit langer Zeit verfolgte. [strike]Der Traum, der sie immer wieder fesselte und nicht mehr losließ.[/strike]
[blue]mit "verfolgte" hast du den nächsten Satz überflüssig gemacht[/blue]
Sie [strike]war[/strike] [blue]befand sich[/blue] in einer Schlucht. [strike]Die riesigen Felswände zu beiden Seiten ragten endlos weit hinauf[/strike] [blue]Bsp.: Neben ihr ragten riesige Felswände bis zum Himmel hinauf (etwas frei verbessert)[/blue] und [strike]ließen nur einen schmalen Spalt für sie[/strike] [blue]standen so eng zusammen, dass sie sich kaum bewegen konnte[/blue]. [strike]Der Himmel über ihr schien weit entfernt, doch trotzdem war es um sie herum taghell. Sie tastete sich an den Felswänden entlang und wußte, wie jedesmal, wohin sie ihr Weg führen würde, denn jedesmal geschah dasselbe.
Sie wußte es, hatte es schon viele Nächte zuvor durchlebt und doch ging sie immer weiter. Dieser Ort, obwohl sie ihn noch nie wirklich gesehen hatte, zog sie in seinen Bann und tief in ihrem Inneren wußte sie, dass es diesen Ort gab – dass dies wirklich passierte.[/strike]
[blue]da schweifst du ab[/blue]
Sie tastete sich an den kalten Felswänden entlang, bis der Weg [strike]allmählich begann[/strike] breiter [strike]zu werden[/strike] [blue]wurde[/blue]. Die Felsen schienen sich zu öffnen und bildeten eine Art Kessel. [blue]???[/blue] Sie trat [strike]heraus[/strike] aus dem Schatten und wandte sich dem riesigen Felsen in der Mitte zu. [blue]zu undeutlich[/blue] Er war groß und spitz, wie ein überdimensionaler Hexenhut aus Stein, in der Mitte war er [strike]jedoch[/strike] gespalten und bildete ein Tor. [blue]auch etwas unklar formuliert[/blue]
Wie in Trance ging sie auf den Spalt zu, [strike]denn eine unsichtbare Anziehungskraft zog sie genau dorthin, und da hörte sie sie wieder: Eine Stimme, weit entfernt, die ihren Namen rief:[/strike] [blue]als sie hörte, wie jemand ihren Namen rief ... z.B.[/blue]
„Mayrah!“
Sie kannte diese Stimme. [strike]Sie wußte, sie kannte sie, doch sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wo sie diese Stimme schon einmal gehört hatte.[/strike] [blue]wusste aber nicht woher[/blue] [red]Absatz[/red] „Mayrah!“ Sie klang [strike]wie von weither,[/strike] wie ein Echo und doch spürte sie, dass sie [strike]direkt[/strike] aus ihrem Innern kam.
Sie [strike]ging immer näher auf den Stein zu,[/strike] [blue]näherte sich dem Stein[/blue] der sie wie ein Magnet [strike]her[/strike]anzog [red]Punkt[/red] [strike]und[/strike] [blue]Sie[/blue] streckte die Hand aus, um ihn zu berühren. [strike]An diesem Punkt endete normalerweise ihr Traum und sie erwachte schweißüberströmt und verwirrt.
Doch heute wehrte sie sich mit all ihrer Kraft dagegen. Sie wollte, sie musste den Stein erreichen!
Sie wusste, dies war kein normaler Traum, doch sie brauchte Gewißheit.[/strike] [blue]da schweifst du zu sehr ab.[/blue] Die Stimme dröhnte [strike]inzwischen[/strike] in ihrem Kopf [strike]und[/strike] [red]Punkt[/red] [strike]alles um sie herum begann sich zu drehen.[/strike] Die Felsen, der Stein, der Himmel, alles begann [strike]zu verschwinden[/strike] [blue]verschwamm vor ihren Augen ... Bsp.[/blue] [strike]und ein unbeschreibliches Gefühl überkam sie.[/strike] Sie fühlte sich, als ob ein unsichtbarer Strom sie mit sich reißen würde und ihr die Kehle zuschnürte. [blue]na ja[/blue]
[strike]Verzweifelt versuchte sie den Stein zu erreichen, sie hatte es schon fast geschafft.[/strike] [blue]Bsp.: Sie hatte den Stein schon fast erreicht, fühlte sich aber[/blue] [strike]doch sie war[/strike] plötzlich wie gelähmt.
Der Stein verschwand [blue]verschwamm???[/blue] vor ihren Augen und die Stimme, die in ihrem Kopf zu schmerzen begann, wurde immer unerträglicher und verzerrte sich [strike]langsam[/strike] zu einem [strike]einzigen[/strike] Schrei. [strike]Wilde[/strike] Panik überkam sie und sie begriff, dass sie es war, die schrie.


Wie schon gesagt, das ist die 1. Fassung, auch ich finde sie nicht schlecht. Die Unklarheiten verlieren sich bei der Überarbeitung. Ich glaub, es ist besser, wenn du deine Geschichte erstmal fertig schreibst und dann überlegst, ob du mit den VORSCHLÄGEN (denn das sollte das da oben sein) was anfangen kannst oder nicht.

Liebe Grüße
hoover
 



 
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