Hallo Flammarion,
von Berliner zu Berliner: Wer heißt denn heute noch Justav?
Bei Glaßbrenner abgekupfert? Richtige Berliner heißen heute
Svenni, Andi, Norman, Patricia, Katharina-Johanna und manchmal noch Tante Hildegard oder Onkel Erich.
Liest sich ganz gut, ich als Eingeborene verstehe es ja. Meiner Ansicht nach aber ruhst du dich zu sehr auf dem Dialekt aus, das kein nachlässiges Sprechen sein sollte, um so etwas wie Komik zu erzeugen. Vermissen tue ich in deinem Text das Zwischending, nämlich das, wenn der Berliner sich einbildet, dass er Hochdeutsch spricht, wenn er z. B. "diss" mit angespitztem Mäulchen sagt und nicht "det". Das erzeugt am meisten Komik. Reiner Dialekt wird nicht von jedem verstanden, deshalb sollte man ihn in der Literatur, sofern sie nicht nur fürs Regionale gedacht ist, auf ihn verzichten und sich auf Typisches, auf mehr oder weniger Andeutung des Dialekts beschränken. Ich habe gut reden, ich weiß, halte mich ja selbst nicht dran. Aber genau das erst macht die Kunst. So isses.
Aber ich habe es ganz gern gelesen, den kleinen voyeristischen Ausrutscher überlesen, und freue mich, dass sich hier außer mir noch ein Berliner daranmacht, sich im Dialekt auszuprobieren.
Liebe Grüße, Fettauge