Schnacktasche
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Ich bin ein Scheidungskind. Immer wieder betrog mein Vater meine Mutter. Bis sie es nicht mehr aushielt. Sie hatte bereits drei Mal die Scheidung eingereicht, aber immer wieder auf Bitten meines Vaters zurückgezogen. Er war ihre große Liebe und sie hat Zeit ihres Lebens nie mit einem anderen Mann geschlafen. So war das in ihrer Generation.
Als ich älter wurde, führten wir lange Gespräche über ihr “Unglücklichsein in der Ehe“. Oft konnte ich danach nicht schlafen, ihre Worte ließen mich nicht los.
Ich hatte doch zwei kleine Kinder, erklärte sie mir, als ich sie fragte, warum sie sich nicht früher hätte scheiden lassen.
Das hat mich damals unendlich wütend gemacht. Und ich akzeptiere es bis heute nicht. Als wären mein Bruder und ich, der “Klotz an ihrem Bein“ gewesen, wegen dem sie sich nicht von ihrem notorisch fremd vögelnden Mann hat trennen können. Natürlich hatte meine Mutter es nicht so drastisch gemeint, doch zwischen den Zeilen hat sie nichts anderes gesagt.
Diesen Schuh ziehe ich mir nicht an, entgegnete ich ihr aggressiv. Nur weil ich da war, war das noch lange kein Grund, sich nicht scheiden zu lassen. Ich warf ihr vor, dass dieser Grund nur vorgeschoben wäre. Hätte sie es wirklich von meinem Vater trennen wollen, hätte sie es getan. Die Zeiten für allein erziehende Mütter waren immer schwer, diesen Grund ließ ich nicht gelten. Ich denke noch heute so.
Als ich älter wurde, führten wir lange Gespräche über ihr “Unglücklichsein in der Ehe“. Oft konnte ich danach nicht schlafen, ihre Worte ließen mich nicht los.
Ich hatte doch zwei kleine Kinder, erklärte sie mir, als ich sie fragte, warum sie sich nicht früher hätte scheiden lassen.
Das hat mich damals unendlich wütend gemacht. Und ich akzeptiere es bis heute nicht. Als wären mein Bruder und ich, der “Klotz an ihrem Bein“ gewesen, wegen dem sie sich nicht von ihrem notorisch fremd vögelnden Mann hat trennen können. Natürlich hatte meine Mutter es nicht so drastisch gemeint, doch zwischen den Zeilen hat sie nichts anderes gesagt.
Diesen Schuh ziehe ich mir nicht an, entgegnete ich ihr aggressiv. Nur weil ich da war, war das noch lange kein Grund, sich nicht scheiden zu lassen. Ich warf ihr vor, dass dieser Grund nur vorgeschoben wäre. Hätte sie es wirklich von meinem Vater trennen wollen, hätte sie es getan. Die Zeiten für allein erziehende Mütter waren immer schwer, diesen Grund ließ ich nicht gelten. Ich denke noch heute so.