Meine Oma
Als Kind, ich weiß es noch genau,
war sie für mich die schönste Frau.
Weißes Haar, ganz dünn, die Brille,
der graue Rock, der Geruch von Kamille.
Oft erzählte sie Geschichten,
brachte Freude an Gedichten,
sprach von Rittern und von Drachen -
konnte perfekt Charly Chaplin nachmachen.
Was auch passierte und geschah,
meine Oma war für mich da.
Auf ihrem Schoß durft ich sitzen,
in der Zinnwanne Blut und Wasser schwitzen.
Das Fach im Schrank, nur mir bekannt,
dies süße Schokoladenland.
Manchmal heimlich wollt ich naschen
(da durft ich mich bloß nicht erwischen lassen).
An Backtagen war ich besonders gern da.
Da konnte ich Schüsseln auslecken und gar
den restlichen Zuckerguss auch noch verspeisen.
Hier möcht ich den Kuchen von Oma lobpreisen.
Nach so mancher Jagd auf den Wiesen bei ihr
kam ich zum Abendbrot wie ein wildes Tier.
Da stand ich, ein Dreckknäul, und sah grausig aus.
Doch wie wild ich auch war, ich fand hier ein zu Haus.
Sie sagte mir: Bleibe immer ein Kind,
weil nur die Kinder glücklich sind!
Heut geb ich mein Bestes, nicht erwachsen zu sein.
Doch manchmal holt auch der Alltag mich ein.
Sie lebt heut nicht mehr, der Tod hat sie genommen.
Doch ab und zu ist sie zurückgekommen -
immer dann, wenn ich denke: Jetzt geht es nicht mehr -
dann kommt sie, denn dann wünsch ich sie her!
Und wenn ich die Welt wieder mal arg verfluch -
dann fühl ich, sie hält mir das Taschentuch...
Als Kind, ich weiß es noch genau,
war sie für mich die schönste Frau.
Weißes Haar, ganz dünn, die Brille,
der graue Rock, der Geruch von Kamille.
Oft erzählte sie Geschichten,
brachte Freude an Gedichten,
sprach von Rittern und von Drachen -
konnte perfekt Charly Chaplin nachmachen.
Was auch passierte und geschah,
meine Oma war für mich da.
Auf ihrem Schoß durft ich sitzen,
in der Zinnwanne Blut und Wasser schwitzen.
Das Fach im Schrank, nur mir bekannt,
dies süße Schokoladenland.
Manchmal heimlich wollt ich naschen
(da durft ich mich bloß nicht erwischen lassen).
An Backtagen war ich besonders gern da.
Da konnte ich Schüsseln auslecken und gar
den restlichen Zuckerguss auch noch verspeisen.
Hier möcht ich den Kuchen von Oma lobpreisen.
Nach so mancher Jagd auf den Wiesen bei ihr
kam ich zum Abendbrot wie ein wildes Tier.
Da stand ich, ein Dreckknäul, und sah grausig aus.
Doch wie wild ich auch war, ich fand hier ein zu Haus.
Sie sagte mir: Bleibe immer ein Kind,
weil nur die Kinder glücklich sind!
Heut geb ich mein Bestes, nicht erwachsen zu sein.
Doch manchmal holt auch der Alltag mich ein.
Sie lebt heut nicht mehr, der Tod hat sie genommen.
Doch ab und zu ist sie zurückgekommen -
immer dann, wenn ich denke: Jetzt geht es nicht mehr -
dann kommt sie, denn dann wünsch ich sie her!
Und wenn ich die Welt wieder mal arg verfluch -
dann fühl ich, sie hält mir das Taschentuch...