Hallo,
Ein Limerick darf durchaus mit zwei unbetonten Silben beginnen. Ich finde öfters mal Beiträge, die Limericks stärker einschränken wollen, als sie sind.
Formal geht es so:
Es wechseln sich zwei unbetonte und eine betonte Silbe ab.
Am Anfang stehen eine oder zwei unbetonte Silben.
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oder
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Möglich sind gegebenenfalls auch Mischformen.
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Wenn ein Ort partout nicht in das Schema passt, wird er eventuell zurechtgeschummelt.
Ein Limerick kann mit je einer betonten oder einer betonten (männlicher Reim) und ein oder zwei unbetonten Silben enden (weiblicher Reim). Er kann auch mit zwei betonten Silben enden
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Die Reime müssen möglichst genau stimmen aber als Sprechreime. Die Schreibweise ist egal. (Oft wird sie angepasst.)
Reimschema aabba
Edward Lear wiederholt in der letzten Zeile noch oft den Reim der ersten, heute ist das zwar nicht mehr so üblich, aber auch noch möglich.
Das Schema von Inge Annas Limerick ist:
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Es ist also formal in Ordnung.
Formal kritischer wäre die Frage, ist er komisch.
Wenn man etwas nachdenkt, erscheint er schon komisch. Es ist kein Brüller am Ende, eher eine Untertreibung, allerdings rief sie nicht "Gus", sondern "Willy", was den Onkel doch nicht freudig erregte.
Man kann es sicher verbessern, aber formal ist es ein Limerick.
Viele Grüße von Bernd
PS: Im Netz werden oft Beispiele gebracht.
Man kann es dort sehen.
In der Wikipedia gibt es auch einen Abschnitt zu den Limericks.
Auch unter Theoretisches in der Leselupe.
http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=48311