Mensch, geliebter (gelöscht)

presque_rien

Mitglied
Lieber Montgelas,

danke erstmal für die Bewertung :).

Aber was meinst du in diesem Zusammenhang mit "hermetisch"...? *grübel*

Grüße,
presque_rien
 

Montgelas

Mitglied
der leser findet den text/ort verschlossen, und ahnt nur
dass diese erinnerung an ein labor, eine arztpraxis gekoppelt sein könnte.
was in der netzhaut vergraben ist,
sich also nicht mehr widerspiegelt,
der mantel ohne träger, die pinzette
usw. scheinen wiederum anwesenheiten zu sein,
die erinnerung auslösen.
so wird leere zum zentrum und aufgehoben präsentiert sie die geliebte person.

die dialektik deines textes ging mir spät auf,
aber mit angenehmer mühe,
nachdem ich zufällig beim suchen nach lektüre
in meinen regalen, n. sarraute u. roland barthes wieder entdeckt hatte.

meint
montgelas


p.s.
hermetisch (griech.), undurchdringl., dicht verschlossen, auch im übertragenen Sinne: unverständl., geheimnisvoll; luft- und wasserdicht schließend.
 

presque_rien

Mitglied
Hallo Montgelas,

vielen Dank für deine Gedanken zu dem Gedicht: ich finde es wirklich interessant, mal wieder festzustellen, wie vieldeutig Lyrik ist ;-).

Der Begriff "hermetisch" an sich ist mir ja schon durchaus geläufig - aber dass man ihn auf die Art und Weise auf das Gedicht anwenden kann, wie du es (überzeugend) gemacht hast, wär mir so nicht in den Sinn gekommen... Ich habe beim Schreiben zumindest an keinerlei Arztpraxis gedacht: vielmehr wollte ich das "typisch menschliche" (auch im Bezug auf die Überschrift und später im Gegensatz zum "Nimbus") an dem Geliebten betonen: die bewegliche Zunge, welche dem Menschen das reden ermöglicht, den Pinzettengriff (den ja Affen z.B. nicht haben), sowie den aufrechten Gang. Ich habe meinen Text tatsächlich dialektisch konzipiert...

Der zusätzliche Aspekt, den du da reinbringst, lässt das ganze in einem neuen Licht erscheinen...das muss noch reichlich begrübelt werden :)...

Hach, Gedichte sind doch was wunderbares!

LG,
presque_rien
 



 
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