lieber Lapismont
Ich sehe gerade, dass mein erster Kom zu kurz und knapp war.
also versuch ich Dir mal meine Einwände darzulegen.
[blue]
Mir ein Leid zu tun
Heut ist ein schöner Tag!
Ich mal mir Sorgen ins Gesicht,[/blue]
Wie das? Hat Dein lyrisches 'Ich' Sorgen? Wenn ja, dann zeigen sie sich früher oder später ohnehin im Gesicht. Man kann sie sich aber niemals hineinmalen, es sei denn, man schauspielere. Und einem, der sich einfach mal so zum Spaß Sorgen ins Gesicht malt, dem spreche ich zumindest in dem Augenblick ernstes Fühlen ab und kann nicht glauben, dass es ihm wirklich seelisch schlecht geht ( siehe Titel oben )
versprich,
mich auszulachen,
sonst spür ich nicht,
[blue]wie fad das ist.[/blue]Wie fad was ist? Das Leben? Die Stimmung? Die Liebe. Das Wetter?
[blue]Die Hitze reißt
den Kiefern ihre Rinde auf.
Das Harz verklebt mir fest die Hände,
es ist was Teuflisches daran!
Die hellen Nadeln
fallen einfach so zu Boden[/blue],Das gefällt mir
[blue]bilden viele Siegeszeichen.[/blue]
Eine etwas weit hergeholte Metapher, die nicht jeder auf Anhieb begreift, aber jetzt wo es erklärt ist, für mich akzeptabel. D'accord.
[blue]Welch ein Tag,
meine Sandalen
auf ihre flache Seite
fest zu setzen![/blue]
Finde ich nicht sehr gelungen ausgedrückt, obwohl man ja weiß, was Du damit meinst. Was ist die flache Seite von Sandalen? Vielleicht: auf ihren Sohlen festzusetzen??
[blue]Gut, daß du nicht fragst,
ich hätte nein gesagt.
Nicht mit dir schlafen -
warten will ich.[/blue]
Das steht ( für meine Begriffe ) ziemlich unmotiviert da. Warum kommt jetzt plötzlich die Frau und die Schlaffrage ins Spiel? Klar, sie hat was mit den Sorgen zu tun, die Dein lyrisches 'Ich'sich s p i e l e r i s c h ins Gesicht g e m a l t hat. Verworren!
[blue]Schau, die Nacht ist schwarz![/blue]Guckst Du mal Deinen ersten Satz an: es ist ein heißer Tag! Mir schien auch die ganze Atmosphäre des Gedichtes auf hellen Tag hinzudeuten. 'Schau, die Nacht ist schwarz' das klingt natürlich toll, hängt aber ( meines Erachtens ) hier wie ein zufälliges Anhängsel am Gedicht.
Mit anderen Worten, der Sinn, die Aussage des Ganzen hat ( für mich ) zu viele Ungereimtheiten und Widersprüche.
Ich grüße Dich
Inu