Herr Müller
Mitglied
Mit dem falschen Bein aufgestanden
Morgens, es ist viertel zehn,
bleib ich liegen und ich gähn,
strecke meine Glieder aus,
unten schaut ein Fuß heraus.
Seine Zeh´ n sind rot lackiert,
ei, was ist denn da passiert?
Und so zierlich und so klein,
das kann doch nicht meiner sein?
Neben mir, da liegt doch was,
lüpf die Decke totenblass,
schweißgebadet finde ich,
mich allein, wie fürchterlich.
Dieser Fuß, wo kommt er her,
oh, ich fürchte mich so sehr,
kneif mir in das linke Ohr,
doch er schaut noch immer vor.
Nur die Ruhe, keine Panik,
Kinder vor auf der Titanic,
plötzlich springe ich dann auf,
und ich lauf und lauf und lauf.
Treppen runter, erster Stock,
da steht Susi, unter Schock,
ihre Wangen sind ganz weiß,
und die Füße? Ach Du Scheiß!
Einen trägt sie unter sich,
für den interessier ich mich,
nun, den andern kennt ihr schon,
umzutauschen tät sich lohn´n.
Mit der Susi war ich gestern,
tanzen bei den "Wilden Schwestern".
Und wir tanzten Rock and Roll
und es rollte wundervoll.
Beine hoch und Beine runter,
ja, es ging stets drauf und drunter,
und so konnte es passieren,
dass die Füße sich liieren.
"Susi", sprach ich "Tanzbegleiter,
Konsequenz bringt uns nur weiter,
Unsere Beine sind komplett,
quer verschränkt in meinem Bett.“
Jeden Morgen, Gott zum Gruß,
steh´ n wir auf dem falschen Fuß.
Eines find ich amüsant,
heut bat sie um meine Hand.