NakedLunch
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Mit Glanz und Gloria
„Geh nicht Liebster“, hatte Freia ihrem Gatten hinterher gerufen, doch Adalbert war fest entschlossen losgetrabt. Stolzen Hauptes zog er aus, den Drachen zu erlegen, der in der Schlucht am Tatzelwald sein Unwesen trieb. Er wollte der gesamten Burg beweisen, was in ihm steckte. Sollten die anderen ruhig über seine schlaksige Gestalt und sein mageres Ross spotten. Er würde ihnen schon zeigen, was einen wahren Ritter ausmachte. Oh, er sah die Gesichter in Gedanken schon vor sich, wie sie zerknirscht um ihn stehen würden, um zu gratulieren.
In seiner strahlendsten Rüstung schritt er also seinem vermeintlichen Triumph entgegen. Er durchquerte das Feld der Dornen ohne einen Kratzer und auch der Sumpf der Tränen ließ ihn nicht weich werden. Wie ein wahrer Mann, beschritt er jede Prüfung auf dem Pfad des Heldentums. Das einzige was ihm heimlich zuschaffen machte, war diese ständige Inkontinenz.
Nach jeder noch so kleinen Aufregung konnte er das Wasser nicht mehr bei sich halten. Der Geruch von Met und Spargel stieg hartnäckig aus dem Inneren der glänzenden Hülle herauf und attackierte sein empfindsames Riechorgan.
In der Burg konnte Adalbert diesen Makel geheim halten, denn es gab zahlreiche Flüsse rund um das Anwesen. Nicht mal Freia hatte es bemerkt. Sie hielt ihn einfach nur für überaus potent, auch wenn das Sekret wenig dickflüssig war.
Als er gerade wieder ein paar Tropfen aus seinem stählernen Schuh schüttelte, tauchte vor ihm die erste Silhouette des Tatzelwaldes auf. Dahinter lagen Ehre und Ruhm, also gab er seinem Ross die Sporen und stürmte los. Entschlossen galoppierte er mitten durch das alte Gehölz. Die tief hängenden Zweige der Eichen kratzten an seiner Rüstung. Allzu bekannte Wärme machte sich in seinem Panzer breit und schwappte bei jedem Tritt des Pferdes an die Innenwände. Doch das konnte Adalbert nicht aufhalten.
Da vorne, da war die Schlucht! Das Verlangen nach Kampf und Blut brachte seinen Puls zum kochen. Roh riss er an den Zügeln und sei Ross bäumte sich auf. Die Vorderhufe schlugen wild in die Luft und landeten lärmend auf dem staubigen Kies der Schlucht.
Bevor er sich versah, tauchte der Drache hinter einem Felsen auf und raste im Sturzflug auf ihn zu. Er wirkte kleiner als erwartet und auch die Bewegungen waren weniger elegant und bedrohlich, als durch die vielen Sagen überliefert. Trotzdem lief dem Ritter bereits wieder die Soße in den Schaft.
Mit lautem Schrei umkreiste das Vieh den mutigen Helden. In dem Moment, als Adalbert mit seiner Lanze einen gezielten Stoß wagen wollte, tauchte unverhofft ein weiteres Ungeheuer auf und gesellte sich flatternd zu dem ersten.
„Von zweien war nie die Rede!“, schimpfte der Überrumpelte laut und lies erneut der Flüssigkeit freien Lauf.
Feuer speiend griffen die Drachen ihr Opfer an. Sie umflogen ihn, stiegen kreischend hoch in den Himmel und stürzten sich in der nächsten Sekunde erneut auf den hilflos hin und her getriebenen Helden.
Adalberts Inkontinenz war nicht mehr aufzuhalten. Unaufhörlich strömte das trübe Nass aus seinem Inneren und füllte die glänzende Rüstung. Gerade als der Wasserspiegel sein Kinn erreicht hatte, tauchte die Mutter der spielenden Drachenkinder über der Schlucht auf. Mit Unglauben in den Augen, sah der kühne Ritter das Monstrum auf sich zu fliegen. Doch bevor die schuppigen Klauen ihn greifen und zerquetschen konnten, hatte der Tod ihn bereits gepackt.
Im Kampf niedergestreckt, ertrunken hinter glänzendem Stahl. Welch Heldenschicksal.
„Geh nicht Liebster“, hatte Freia ihrem Gatten hinterher gerufen, doch Adalbert war fest entschlossen losgetrabt. Stolzen Hauptes zog er aus, den Drachen zu erlegen, der in der Schlucht am Tatzelwald sein Unwesen trieb. Er wollte der gesamten Burg beweisen, was in ihm steckte. Sollten die anderen ruhig über seine schlaksige Gestalt und sein mageres Ross spotten. Er würde ihnen schon zeigen, was einen wahren Ritter ausmachte. Oh, er sah die Gesichter in Gedanken schon vor sich, wie sie zerknirscht um ihn stehen würden, um zu gratulieren.
In seiner strahlendsten Rüstung schritt er also seinem vermeintlichen Triumph entgegen. Er durchquerte das Feld der Dornen ohne einen Kratzer und auch der Sumpf der Tränen ließ ihn nicht weich werden. Wie ein wahrer Mann, beschritt er jede Prüfung auf dem Pfad des Heldentums. Das einzige was ihm heimlich zuschaffen machte, war diese ständige Inkontinenz.
Nach jeder noch so kleinen Aufregung konnte er das Wasser nicht mehr bei sich halten. Der Geruch von Met und Spargel stieg hartnäckig aus dem Inneren der glänzenden Hülle herauf und attackierte sein empfindsames Riechorgan.
In der Burg konnte Adalbert diesen Makel geheim halten, denn es gab zahlreiche Flüsse rund um das Anwesen. Nicht mal Freia hatte es bemerkt. Sie hielt ihn einfach nur für überaus potent, auch wenn das Sekret wenig dickflüssig war.
Als er gerade wieder ein paar Tropfen aus seinem stählernen Schuh schüttelte, tauchte vor ihm die erste Silhouette des Tatzelwaldes auf. Dahinter lagen Ehre und Ruhm, also gab er seinem Ross die Sporen und stürmte los. Entschlossen galoppierte er mitten durch das alte Gehölz. Die tief hängenden Zweige der Eichen kratzten an seiner Rüstung. Allzu bekannte Wärme machte sich in seinem Panzer breit und schwappte bei jedem Tritt des Pferdes an die Innenwände. Doch das konnte Adalbert nicht aufhalten.
Da vorne, da war die Schlucht! Das Verlangen nach Kampf und Blut brachte seinen Puls zum kochen. Roh riss er an den Zügeln und sei Ross bäumte sich auf. Die Vorderhufe schlugen wild in die Luft und landeten lärmend auf dem staubigen Kies der Schlucht.
Bevor er sich versah, tauchte der Drache hinter einem Felsen auf und raste im Sturzflug auf ihn zu. Er wirkte kleiner als erwartet und auch die Bewegungen waren weniger elegant und bedrohlich, als durch die vielen Sagen überliefert. Trotzdem lief dem Ritter bereits wieder die Soße in den Schaft.
Mit lautem Schrei umkreiste das Vieh den mutigen Helden. In dem Moment, als Adalbert mit seiner Lanze einen gezielten Stoß wagen wollte, tauchte unverhofft ein weiteres Ungeheuer auf und gesellte sich flatternd zu dem ersten.
„Von zweien war nie die Rede!“, schimpfte der Überrumpelte laut und lies erneut der Flüssigkeit freien Lauf.
Feuer speiend griffen die Drachen ihr Opfer an. Sie umflogen ihn, stiegen kreischend hoch in den Himmel und stürzten sich in der nächsten Sekunde erneut auf den hilflos hin und her getriebenen Helden.
Adalberts Inkontinenz war nicht mehr aufzuhalten. Unaufhörlich strömte das trübe Nass aus seinem Inneren und füllte die glänzende Rüstung. Gerade als der Wasserspiegel sein Kinn erreicht hatte, tauchte die Mutter der spielenden Drachenkinder über der Schlucht auf. Mit Unglauben in den Augen, sah der kühne Ritter das Monstrum auf sich zu fliegen. Doch bevor die schuppigen Klauen ihn greifen und zerquetschen konnten, hatte der Tod ihn bereits gepackt.
Im Kampf niedergestreckt, ertrunken hinter glänzendem Stahl. Welch Heldenschicksal.