Hallo Toll.er,
das ist allerdings eine Geschichte, die in die Eingeweide geht... Der beliebte Topos "Das Grauen kommt um die Ecke" paßt hier genau.
Der Klabautermann hat schon gute Vorschläge gemacht; ich setze hier noch mal ein, was mir aufgefallen ist:
>Mutter B. etwa Ende fünfzig, die Tochter so etwa Ende zwanzig. Beide schauen gebannt auf den Ball, der über die Mauer geflogen war.<
Im ersten Satz fehlt ein Verb - oder soll es eine Ellipse sein? Ich würde jedenfalls "Mutter B. ist etwa Ende fünfzig..." setzen.
Im zweiten Satz scheint mir das Tempus nicht zu stimmen. Müßte es nicht "über die Mauer geflogen ist" heißen? Der Hauptsatz steht doch im Präsens.
Dann noch diese Passage:
>Es knallt fürchterlich und ich sehe, wie sich das Blut schnell über den Boden ausbreitet. Ich stürze zum Telefon. Dann springe ich die Treppen herunter, laufe auf die Straße, schlage gegen die geschlossene Haustür des Nachbarhauses, drücke auf alle Klingeln<
Es ist jetzt schon schön dramatisch, aber man kann es noch dramatischer machen. Das ausbreitende Blut in Hauptsatzform bringen - "ich sehe" ist unnötig, also "Es knallt fürchterlich. Auf dem Boden breitet sich eine Blutlache aus" oder so. Bei "ich schlage gegen die Haustür" hatte ich einen Moment den Prot. vor Augen, wie er gegen die Tür fällt. Wenn das nicht beabsichtigt ist, wäre "ich hämmere mit den Fäusten" oder so m.E. besser.
Lieben Gruß,
Zefira