Yamana,
Colorit, Dialoge, Atmosphäre, Stringenz, Witz, Ernst, Dramaturgie – alles stimmt an dieser Story. Ich habe nach dem ersten Drittel, das ich bereits erstklassig und 10punktig fand, mit angehaltenem Atem gelesen, immer hoffend, bittend, dass es jetzt so, so, so weiter gehe! Und es GING so weiter. Superlativ!
Zweimal stutzte ich kurz, was nichts heißen muss: Nicht den ganzen nachfolgenden Absatz, aber hier und da die Tendenz fand ich vielleicht um ein Winziges zu erklärend. Diesen Ton hat die Story sonst nicht, weil einfach alles GEGENWÄRTIG ist.
„und trotzdem wollte ich noch immer an eine provokation glauben. ich stellte mich ahnungslos. ich machte mir unter wachsenden zweifeln klar, dass man es nicht bis zum äussersten treiben würde, dass man seinen spass haben wolle, aber keine allzu ernsten absichten hege.“
Die zweite Sache ist noch marginaler. Du schreibst:
„die reaktionen der umherstehenden kann ich leider kaum wiedergeben, erinnere mich aber an ratschläge von nahestehende…“
Mir springt der Erzähler hier fast aus seiner szenischen Wiedergabe heraus, in dem er sagt „kann ich leider kaum wiedergeben“. Auch klingt dieser Satz etwas verbraucht wie eine Ausrede für mittelmäßiger Erzähler, das hat der Text nicht nötig.
Ich bin begeistert.
Monfou