Nah & Fern

G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Dein Lyri macht einen etwas selbstgefälligen Eindruck. Ich vermute, das ist ironisch angelegt.

Ist es so?
 

Carina M.

Mitglied
Guten Morgen Mondnein,

du stellst wirklich seltsame Vermutungen an.
Mit deinem Kommentar kann ich nicht viel anfangen.

LG,
CM
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Dialogskizze

Also offensichtlich nicht ironisch, sondern so selbstgefällig, daß es die Autorin mit hineinzieht.
Einmal
da war es beinah so
dass du deinen Blick
in meine Augen legen
und Heimat
finden konntest
Aus dem Blickwinkel des Lyri "beschrieben", mit einer scheinbaren Einfühlung in die Empfindung des Lyrdu, allerdings so, daß es dem Lyri schmeichelt: "Heimat finden". Keine Rede davon, ob das Lyri selbst etwas Entsprechendes im Blick des Lyrdu gesucht und gefunden hat;
"beinah" schmälert dieses Heimatfinden, allerdings nicht als Defizit des Lyri, sondern des andern, ohne zu fragen, warum es dem andern keine Heimat bieten konnte.

Du hast nicht bemerkt
wie nah ich dir war
weil du mich
in weiter Ferne wähntest
Ja, schon wieder so ein selbstgerechter Anschuldigungston. Wäre das Lyri dem andern wirklich "nah" gewesen, hätte der andere es so empfunden; ansonsten ist es nur das Sichfühlen einer Narzisse.
Warum auch nicht. Das ist schon okay, ist schon gut so.
Denn in der Distanz eines jeden Lesers, der weder mit dem Lyri noch mit dem Lyrdu identisch ist (ein Leser bezieht ja das "du" eines Textes nicht unmittelbar auf sich, solange es kein persönlicher Brief an eben ihn selber ist), ist jede psychische Charakteristik einer gut ausgeformten Rolle interessant, sprechend, aussagekräftig, ein Blick ins lebendige Leben. Dialogskizze.

Das Buch ist immer noch bei mir
Also der andere solls abholen, denn das Lyri ist sich zu bequem, es zurückzubringen. Oder es ist ein Geschenk, das nun abgelehnt wird. Eine ganz hübsche Metapher für die "Nähe", die das Lyri sich selbst gegenüber hat.
Das ist die pure Selbstgefälligkeit.

Und natürlich ironisch, denn wir lesen es in ästhetischer Distanz. Wir sind ja weder Lyri noch Lyrdu, sondern "dritte" Leser.

Und das ist "seltsam"?
Wieso denn?
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Carina,

die Lesart von mondnein ist durchaus legitim. Ich habe das Gedicht auch so verstanden. Ich kann nur Heimat in den Augen eines Menschen finden, wenn dieser mir dies signalisiert. Dies kommt in deinem Gedicht aber nicht zum Ausdruck. Ist aber nicht dramatisch, denn es handelt sich hier ja nur um eine mögliche Lesart.

Mich stört eigentlich viel mehr der letzte Satz mit dem Buch. Der ist m.E. vollkommen entbehrlich und macht etwas den Eindruck, als hättest du nach einem Knalleffekt für den Schluss deines Gedichtes gesucht.

Liebe Grüße
Manfred
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Franke,

ja, es kann eine Lesart sein aber dann wurde mein Text völlig missverstanden. Das liegt natürlich dann bei mir, weil ich es nicht besser deutlich machte.

Das mit dem Buch hat schon seinen Sinn, ist aber wohl eher an das LyrDu gerichtet.
Kann ich leicht aber wieder entfernen.

Nah und Fern ist eine Fortsetzung von den Texten: Der Sonntag, Das Haus und Der Garten.

Danke für deinen Kommentar zu meinem, wie es scheint, misslungenem Text.

Lieben Gruß,
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Einmal
da war es beinah so
dass du deinen Blick
in meine Augen legen
und Heimat
finden konntest

Du hast nicht bemerkt
wie nah ich dir war
weil du mich
in weiter Ferne wähntest
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Carina,

das siehst du falsch. Ein Text ist nicht misslungen, wenn jemand eine andere Lesart hat.
Ich freue mich immer, wenn dies bei meinen Gedichten geschieht und da muss auch keine einzige Lesart meine Intention treffen.
Vielleicht solltest du noch einmal daran arbeiten und das Gedicht offener gestalten, damit beide Varianten möglich sind.
Der Text wäre es durchaus wert.

Liebe Grüße
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Sinn wird gefunden, nicht gemacht.

Es gibt ein wichtiges Prinzip, das sich jeder Autor bewußt machen sollte: Die Leser finden den Sinn des Gedichts, und der Autor nur, insofern er der erste Leser ist.
Man muß, heißt das, sich von seinem Gedicht so weit distanzieren, daß man es wie ein Fremder liest, der es vorher noch nie gesehen hat.
Das ist die übliche Vorgehensweise eines Künstlers, z.B. auch eines Komponisten, der sich seine Sachen vorsingen und durchhören muß, als stammten sie nicht von ihm.

Deshalb ist es auch so ärgerlich, daß die Gedichte, die im "Gereimten" erscheinen, grundsätzlich nicht von den fleißigen Kommentatoren der "ungereimten" kommentiert werden, denn dadurch erliegen die Autoren dort der Gefahr, Gedichte für einen sprachlichen Selbstbefriedigungsbereich zu halten. Wenn Dein Gedicht gereimt wäre, bekämst Du nicht einmal ein Viertel der Kommentare, die Du hier bekommst und die Dein Gedicht wieder an den oberen Rand der Seite heben. Die alten Hasen in der Leselupe freuen sich immer, wenn so ein Kommentar sie vor dem Abgrund des Vergessens (das ist die Seite Zwei und die folgenden) eine Weile bewahrt.

Aber dann sterben und vergessen werden, das müssen wir alle.
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Manfred,

ich glaube meine Texte werden öfter mal nicht verstanden :)oder zumindest werden sie nicht so gelesen , wie ich es mir erhoffte.

Auch ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich Texte, nicht nur bei mir, in verschiedenen Foren anders gelesen und beurteilt werden.
Aber das nur am Rande.

Ich nag nicht gerne Texte von mir wesentlich verändern aber ich könnte einen neuen Text basteln, der für den geneigten Leser, besser zu interpretieren und zu lesen wäre.

Danke für deinen Kommentar und deine Meinung zu Nah & Fern.

Liebe Grüße,
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Wenn es erlaubt wäre
da war es beinah so
dass du deinen Blick
in meine Augen legen
konntest

Du hast nicht bemerkt
wie nah ich dir war
weil du mich
in weiter Ferne wähntest
 

Carina M.

Mitglied
Da kann ich dir leider nicht zustimmen, verehrter Mondnein.

Wenn es keinen Sinn macht, kann auch nichts gefunden werden.

Des Weiteren kann ich dir nicht bestätigen, was meine Texte betrifft, dass ungereimte Texte, gegenüber gereimten, bevorzugt werden.

Du darfst gerne denken, wie es dir beliebt. Aber das Gleiche fordere ich auch für mich.

Gehab dich wohl.
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Manfred,

ich habe den Text nun doch etwas verändert und hoffe, er kommt jetzt verständlicher rüber. Wenn nicht, muss ich neue Texte schreiben.:)

Ich wünsche dir einen sonnigen Tag.
Lieben Gruß aus NRW,
Carina
 

Carina M.

Mitglied
Einmal
da war es beinah so
dass du deinen Blick
in meine Augen legen
und Heimat
finden konntest

Du hast nicht bemerkt
wie nah ich dir war
weil du mich
in weiter Ferne wähntest
 

Carina M.

Mitglied
Nun doch.
Zurück auf Anfang.
Es war nicht mehr das, was ich eigentlich sagen wollte.
Allerdings ohne das kostbare Buch.
CM
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Ich habe versucht zu verstehen, was du sagen wolltest. Ob es mir gelungen ist, weiß ich nicht. Trotzdem wage ich hier eine abgespeckte Version deines Textes. Ob sie es trifft, weiß ich nicht. Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass deine Version noch etwas Verdichtung vertragen könnte.


Einmal
fand dein Blick
in meinen Augen
Heimat

du suchtest mich
in der Ferne
dabei war ich dir
nie näher


Bitte nimm mir den Versuch nicht übel, es ist eben nur ein solcher. ;-)
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Lieber Mondnein,

...Deshalb ist es auch so ärgerlich, daß die Gedichte, die im "Gereimten" erscheinen, grundsätzlich nicht von den fleißigen Kommentatoren der "ungereimten" kommentiert werden, denn dadurch erliegen die Autoren dort der Gefahr, Gedichte für einen sprachlichen Selbstbefriedigungsbereich zu halten....
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!

Allerdings suche ich gerade den Zusammenhang zwischen deinem Jammern und Carinas Text.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Aber Carina schrieb doch schon selbst, daß in ihrem Gedicht kein Sinn zu finden ist.

Wie kannst Du einen Zusammenhang zwischen sinnlosem Text und suchendem Leser suchen?

Du, Cellist, bist ein alter Troll. Siehe Deinen Kommentar unter meinem Roentgenium-Gedicht.

Shut up.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Wenn es keinen Sinn macht, kann auch nichts gefunden werden.
Soll ich Dir da zustimmen?

Aber wieso sollte in Deinem Gedicht denn kein Sinn zu finden sein?
Du brauchst mir nicht zu antworten, die Frage ist rhetorisch.

Ich stimme Dir natürlich nicht zu, in Deinem eigenen Interesse.
 

Carina M.

Mitglied
Aber Carina schrieb doch schon selbst, daß in ihrem Gedicht kein Sinn zu finden ist.

Wie kannst Du einen Zusammenhang zwischen sinnlosem Text und suchendem Leser suchen?

Du, Cellist, bist ein alter Troll. Siehe Deinen Kommentar unter meinem Roentgenium-Gedicht.

Shut up.
Mondnein, wenn man nur will, kann am alles falsch verstehen, darin scheinst du mir ein Meister zu sein.
 



 
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