narbenkartographie

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Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
an dieses flüchtige bild, an
dieser mit leere angereicherten form eines bildes
aus gelockerten, lockeren fasern u. fäden
lehnt der schon zärtlich verblühte
u. noch altersschwache
zauber des morgens, erscheint
— u. ohne dein zutun — deine gestalt.

in nie-gekannter helligkeit verströmt u. vermehrt
u. sammelt u. rück-verwandelt sie-sich-zu-dir
in immer neuen u. ungewohnten befruchtungen
in spielen leichter verschüchterung
gleich den flüchtig geröteten
glühwürmchen-wangen der sonne an diesem morgen —
erglänzt du „da-sein“ wie ein diadem
oder ein kinder-sprachen idiom:
l b n, l-b-n!

u. du lebst u. du reicherst dich dabei an
u. erscheinst unter denen die leben
als ein filigranes nerven-gewebe, ein zucken
des himmels, ein blitz
das sind wir: das gespaltene ich.




[aus dem bald erscheinden Buch "Atemopale"]
 

sufnus

Mitglied
Hey!
Ich bin schon seit einiger Zeit dabei dieses Gedicht auf mich einwirken zu lassen.
Das Zwischenfazit:
1. Dein Einwirkung fühlt sich sehr gut an.
2. Ein schlauer Kommentar ist mir noch nicht einfallen.
Daher kommt halt jetzt erstmal ein unschlauer Kommentar. :)
Weil ich vom feeling her so ein gutes Gefühl hab, kann ich aber auf alle Fälle schonmal Sterne spenden. :)
To be continued. :)
LG!
S.

(diese Sache mit den "unds", die wahlweise in u oder u. oder & umgewandelt werden, ist ja ein gar nicht so seltenes Element zeitgenössischer Lyrik; ich habe noch keine poetologische Theorie dazu kennengelernt, vermute aber, dass damit das i. d. R. etwas füllwörtlich im Hintergrund agierende "und" eine gewisse Aufmerksamkeitszuwendung erhalten soll; ich finde diese und-Abkürzung im Sinne eines repetitiven Leseachtsamkeitsstimulus gar nicht verkehrt - aber vielleicht ist es in diesem Text ein bisschen zu viel (?), bei mir jedenfalls macht sich eine eigenartig kontradiktive, irritierte Abstumpfung bemerkbar, was aber selbst schon wieder ein ganz interessanter Effekt ist :) )
 
u. sammelt u. rück-verwandelt sie-sich-zu-dir
in immer neuen u. ungewohnten befruchtungen
Kein Frühling, Sommer, Herbst und Winter ist wie der im Jahr zu vor.
Und jeder Zyklus, den wir durchschreiten, durchwandelt uns auch.
Und bei aller Größe, die uns umgibt, sind wir doch so klein.
Sind wir aber ein Teil davon? Oder ist das, was uns umgibt, nur unser gespaltenes Ich.
Im Japanischen gibt es dafür einen Begriff: Oubaitori.

lg Michael
 

Johnson

Mitglied
Kein Frühling, Sommer, Herbst und Winter ist wie der im Jahr zu vor.
Und jeder Zyklus, den wir durchschreiten, durchwandelt uns auch.
Und bei aller Größe, die uns umgibt, sind wir doch so klein.
Sind wir aber ein Teil davon? Oder ist das, was uns umgibt, nur unser gespaltenes Ich.

lg Michael
Genau e.V. alias Surrus alias Micha
 

revilo

Mitglied
Kein Frühling, Sommer, Herbst und Winter ist wie der im Jahr zu vor.
Und jeder Zyklus, den wir durchschreiten, durchwandelt uns auch.
Und bei aller Größe, die uns umgibt, sind wir doch so klein.
Sind wir aber ein Teil davon? Oder ist das, was uns umgibt, nur unser gespaltenes Ich.
Im Japanischen gibt es dafür einen Begriff: Oubaitori.

lg Michael
Was soll das sein ? Das Wort zum Sonntag ?
 



 
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